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Statistisches Bundesamt

Niedrige Bildung schmälert Arbeitsmarktchancen erheblich

Wiesbaden (ots)

Im Durchschnitt des Jahres 2007 waren in
Deutschland 17,7% der 25- bis 64-jährigen Erwerbspersonen mit 
einfachem Bildungsniveau (höchstens Realschulabschluss ohne 
Berufsausbildung) erwerbslos, aber nur 3,7% derer, die einen 
Hochschul-, Fachhochschulabschluss oder eine höhere berufsfachliche 
Ausbildung vorweisen konnten. Wie das Statistische Bundesamt 
(Destatis) weiter mitteilt, betrug die Erwerbslosenquote bei 
mittlerem Bildungsabschluss (einer Berufsausbildung oder dem Abitur 
ohne Studium) 8,2%.
Die Abhängigkeit des Erwerbslosigkeitsrisikos vom erreichten 
Bildungsniveau zeigt sich durchgängig in allen Mitgliedstaaten der 
Europäischen Union (EU). Im EU-Durchschnitt waren 2007  9,2% der 
niedrig gebildeten, aber nur 3,6% der höher gebildeten 25- bis 
64-jährigen Erwerbspersonen erwerbslos. Dabei war der Zusammenhang 
zwischen Bildungsstand und Erwerbslosigkeit sehr unterschiedlich 
ausgeprägt: In Griechenland, Luxemburg und Portugal betrug der 
Abstand bei der Erwerbslosenquote zwischen den Gruppen mit der 
niedrigsten und der höchsten Bildung nur rund einen Prozentpunkt. In 
der Slowakischen Republik sowie in Tschechien war hingegen das Risiko
einer Erwerbslosigkeit bei einfacher Bildung jeweils mehr als zwölf 
Mal so hoch wie mit einer höheren Bildung. Generell waren es vor 
allem die osteuropäischen Staaten, in denen die Arbeitsmarktchancen 
nach Bildungsniveau besonders ungleich verteilt waren.
Auch Deutschland zählt zu den Ländern, in denen Personen mit 
einfachem Bildungsgrad besonders von Erwerbslosigkeit betroffen sind.
Mehr als jede sechste dieser Personen in der betrachteten 
Altersgruppe war 2007 erwerbslos. Nur in der Slowakischen Republik 
und Tschechien lag die Erwerbslosenquote für diesen Personenkreis 
noch höher.
Die hier vorgestellten Daten sind Ergebnisse der europäischen 
Arbeitskräfteerhebung, die regelmäßig Erwerbstätigkeit und 
Erwerbslosigkeit nach dem Konzept der International Labour 
Organization (ILO) misst. Das ILO-Konzept ist auf Grund seiner großen
Verbreitung und seiner Unabhängigkeit von nationalen 
sozialrechtlichen Regelungen für internationale Vergleiche der 
Erwerbsbeteiligung geeignet. Erwerbslos im Sinne des ILO-Konzeptes 
sind Personen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 74 Jahren, die 
derzeit keiner bezahlten oder selbstständigen Tätigkeit nachgehen, 
obwohl sie aktiv nach einer solchen Tätigkeit suchen und bereit 
wären, sie im Erfolgsfall innerhalb der nächsten zwei Wochen 
aufzunehmen. Die vorliegende Betrachtung beschränkt sich auf die 
Altersgruppe von 25 bis 64 Jahren als Kern der Erwerbsbevölkerung. 
Die Erwerbslosenquote errechnet sich als Anteil der Erwerbslosen an 
allen Erwerbspersonen (Summe von Erwerbslosen und Erwerbstätigen) der
jeweiligen Altersgruppe.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Thomas Körner,
Telefon: (0611) 75-4413,
E-Mail:  arbeitsmarkt@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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