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Statistisches Bundesamt

Arbeitskosten je Stunde im 4. Quartal 2008: 3,9% höher als im Vorjahr

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) lagen die Kosten für eine Stunde Arbeit im vierten Quartal
2008 im Produzierenden Gewerbe und im gesamten Dienstleistungsbereich
kalenderbereinigt um 3,9% höher als im entsprechenden 
Vorjahresquartal. Seit 1997, dem ersten Jahr, für das 
Arbeitskostenindizes in Deutschland vorliegen, ist dies der höchste 
für ein Quartal im Vorjahresvergleich gemessene Anstieg. Im Vergleich
zum dritten Quartal 2008 stiegen die Kosten je Arbeitsstunde saison- 
und kalenderbereinigt um 1,7%. Im gesamten Jahr 2008 war der Anstieg 
der Arbeitskosten je geleistete Stunde mit 2,3% der größte seit 2001.
Mit + 6,7% verzeichnete im vierten Quartal 2008 das Verarbeitende 
Gewerbe einen besonders hohen Anstieg der Arbeitskosten je geleistete
Stunde im Vergleich zum Vorjahresquartal. Ein Grund dafür war die 
niedrige Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden in Folge der um 8,2% 
geringeren Wirtschaftsleistung im Verarbeitenden Gewerbe. Durch die 
sinkende Produktion kam es zu einem Abbau von Überstunden auf 
Arbeitszeitkonten, einer Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit 
sowie einer verstärkten Gewährung von Urlaubstagen. Dies führte zu 
einer Verteuerung des Produktionsfaktors Arbeit im Verhältnis zu der 
Anzahl der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Ohne diesen 
Sondereffekt bei der geleisteten Arbeitszeit im Verarbeitenden 
Gewerbe wären die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde im 
Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich um 2,6% - den 
höchsten Quartalswert der letzten fünf Jahre - gestiegen. Dies ist 
auch darauf zurückzuführen, dass bereits früher in Tarifverträgen 
vereinbarte mehrstufige Verdiensterhöhungen erst im vierten Quartal 
2008 zur Geltung kamen (siehe hierzu auch Pressemitteilung Nr. 68 vom
27.02.2009).
Europaweit liegen Veränderungsraten der Arbeitskosten in der 
Privatwirtschaft für das dritte Quartal 2008 vor. Zur 
Privatwirtschaft gehören das Produzierende Gewerbe und die 
marktbestimmten Dienstleistungen. Nach diesen Ergebnissen verteuerte 
sich in Deutschland eine Stunde Arbeit im Vergleich zum dritten 
Quartal 2007 kalenderbereinigt um 2,8%. Damit wies Deutschland 
zusammen mit Malta nach Schweden (+ 2,5%) und dem Vereinigten 
Königreich (+ 2,7%) die drittniedrigste Wachstumsrate innerhalb der 
Europäischen Union auf. Danach folgen Frankreich mit 2,9% und 
Luxemburg mit 3,3%. Die höchsten Veränderungsraten der Arbeitskosten 
hatten Rumänien (+ 21,2%) und Lettland (+ 20,5%). In der Europäischen
Union war der durchschnittliche Anstieg mit 4,1% deutlich höher als 
in Deutschland. Die Veränderungsraten der Arbeitskosten von Staaten 
außerhalb des Euro-Währungsgebiets sind in der jeweiligen 
Landeswährung gemessen und daher nicht währungsbereinigt.
Ausführliche Ergebnisse können kostenfrei über die Datenbank 
GENESIS-Online des Statistischen Bundesamtes bezogen werden 
(www.destatis.de/genesis). Eine methodische Kurzbeschreibung bietet 
die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Daten für den europäischen Vergleich stellt der Europäische 
Datenservice (EDS) unter www.eds-destatis.de zur Verfügung.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard,
Telefon: (0611) 75-4236,
E-Mail:  arbeitskosten@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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