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Statistisches Bundesamt

EU-Vergleich der Arbeitskosten und Lohnnebenkosten für das Jahr 2009

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) bezahlten Arbeitgeber im Jahr 2009 in der deutschen 
Privatwirtschaft im Durchschnitt 30,90 Euro für eine geleistete 
Arbeitsstunde. Im europäischen Vergleich lag das Arbeitskostenniveau 
in Deutschland damit nach Dänemark, Belgien, Luxemburg, Frankreich, 
Österreich, Finnland und den Niederlanden auf Rang acht. Dänemark 
wies mit 37,40 Euro die höchsten, Bulgarien mit 2,90 Euro die 
niedrigsten Arbeitskosten je geleisteter Stunde auf.
Im Verarbeitenden Gewerbe, das besonders im internationalen 
Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland im Jahr 
2009 durchschnittlich 35,60 Euro. Damit lag Deutschland hinter 
Belgien (38,50 Euro) und Dänemark (35,90 Euro) auf Rang drei in der 
Europäischen Union.
Die Branche mit den höchsten Arbeitskosten in Deutschland war im 
Jahr 2009 die Energieversorgung (50,30 Euro). Die niedrigsten 
Arbeitskosten zahlten die Arbeitgeber im Gastgewerbe mit 16,10 Euro.
Der durch die Wirtschaftskrise hervorgerufene Rückgang der 
geleisteten Arbeitsstunden (Abbau von Arbeitszeitkonten, Kurzarbeit) 
führte in Deutschland im Jahr 2009 zu einem starken Anstieg der 
Arbeitskosten je geleisteter Stunde. Innerhalb der Europäischen Union
verzeichnete Deutschland in der Privatwirtschaft mit 4,1% die 
siebthöchste Wachstumsrate, im Verarbeitenden Gewerbe mit 5,1% die 
sechsthöchste Wachstumsrate (gemessen in Euro). In vielen 
Mitgliedstaaten, die nicht dem Euro-Währungsgebiet angehören, führten
zum Teil massive Abwertungen der heimischen Währung gegenüber dem 
Euro zu deutlich niedrigeren oder auch negativen Veränderungsraten.
Arbeitskosten setzen sich aus den beiden Hauptbestandteilen 
Bruttolöhne und -gehälter sowie Lohnnebenkosten zusammen. Die 
Betrachtung des Verhältnisses der Lohnnebenkosten zu den Bruttolöhnen
und -gehältern erlaubt einen Vergleich der Lohnnebenkosten unabhängig
vom Lohnniveau der einzelnen Mitgliedstaaten. Im Jahr 2009 zahlten 
die Arbeitgeber in Deutschland auf 100 Euro Bruttolohn und -gehalt 32
Euro Lohnnebenkosten. Damit lag Deutschland unter dem europäischen 
Durchschnitt von 36 Euro und nahm mit Rang 13 innerhalb der 
Europäischen Union einen Mittelplatz ein. In Frankreich entfielen auf
100 Euro Lohn zusätzlich 50 Euro Lohnnebenkosten, in Malta waren es 
nur 9 Euro. Hauptbestandteil der Lohnnebenkosten sind die 
Sozialbeiträge der Arbeitgeber, also vor allem die gesetzlichen 
Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen sowie die 
Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung.
Für alle Wirtschaftsabschnitte des Produzierenden Gewerbes und des
Dienstleistungsbereichs stehen Zeitreihen für das deutsche 
Arbeitskostenniveau ab dem Jahr 1996 kostenfrei in der GENESIS-Online
Datenbank unter www.destatis.de/genesis (Suchbegriff: Jahresschätzung
Arbeitskosten) zur Verfügung.
Weitere amtliche EU-Statistiken sind beim EDS "Europäischer 
Datenservice" unter www.eds-destatis.de abrufbar.
Zusätzliche Tabellen bietet die Online-Fassung dieser 
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard,
Telefon: (0611) 75-4236,
E-Mail:  arbeitskosten@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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