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2. Quartal 2015: Hoher Anstieg des Real- und Nominallohnindex

Wiesbaden (ots)

Der Nominallohnindex in Deutschland ist nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung zwischen dem zweiten Quartal 2014 und dem zweiten Quartal 2015 um 3,2 % gestiegen. Im selben Zeitraum erhöhte sich der Verbraucherpreisindex um 0,5 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, führte dies zu einem Anstieg des Reallohnindex um 2,7 %. Dies war der höchste Zuwachs seit Beginn dieser Zeitreihe im Jahr 2008.

Die Entwicklung des Nominallohnindex nach Branchen zeigt, dass insbesondere die Wirtschaftszweige, in denen es zwischen dem zweiten Quartal 2014 und dem zweiten Quartal 2015 überdurchschnittliche Tariferhöhungen gab (siehe Pressemitteilung Nr. 312 vom 28. August 2015), zum gesamtwirtschaftlichen Lohnanstieg beigetragen haben. Hierzu zählen das Gastgewerbe mit einer Erhöhung des Nominallohnindex um 4,5 %, der Wirtschaftszweig "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung" (+ 4,1 %) sowie das Verarbeitende Gewerbe (+ 3,8 %). Hohe Veränderungsraten des Nominallohnindex weisen zudem die Wirtschaftszweige "Kunst, Unterhaltung und Erholung" (+ 5,0 %), "Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen" (+ 3,8 %) sowie "Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden" (+ 3,3 %) auf.

Der nominale Verdienstzuwachs zwischen dem zweiten Quartal 2014 und dem zweiten Quartal 2015 war bei den geringfügig Beschäftigten mit + 5,0 % verglichen mit den Voll- (+ 3,2 %) und Teilzeitbeschäftigten (+ 3,3 %) überdurchschnittlich hoch. Differenziert nach den sogenannten Leistungsgruppen zeigt sich zudem, dass ungelernte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einem Lohnanstieg von 4,8 % deutlich stärker als andere Beschäftigtengruppen vom Verdienstzuwachs profitierten. Gleiches gilt für Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnen in den neuen Ländern (+ 4,6 %) verglichen mit Beschäftigten im früheren Bundesgebiet (+ 3,1 %). Ein überdurchschnittlicher Anstieg des Nominallohnindex bei den geringfügig Beschäftigten, bei den ungelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie bei den Beschäftigten in Ostdeutschland zeigte sich bereits im ersten Quartal 2015. Seit dem 1. Januar 2015 gilt in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro. In welchem Maße die Einführung des Mindestlohns die Veränderungsraten des Nominal- beziehungsweise Reallohnindex beeinflusst haben, lässt sich nicht quantifizieren.

Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst eines Vollzeitbeschäftigten ohne Sonderzahlungen lag in Deutschland im zweiten Quartal 2015 bei 3 616 Euro. Vollzeitbeschäftigte in leitender Stellung verdienten monatlich brutto durchschnittlich 6 584 Euro. Bei den angelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern belief sich der entsprechende Wert auf 2 489 Euro, bei den ungelernten auf 2 084 Euro.

Methodische Hinweise:

Der Nominallohnindex bildet die Veränderung der Bruttomonatsverdienste inklusive Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ab. Er erfasst die Verdienstentwicklung bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr. Der Reallohnindex stellt die Veränderung der Verdienste der Preisentwicklung gegenüber. Er gibt somit Hinweise zur Entwicklung der Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
Claudia Finke, 
Telefon: (0611) 75-2696,
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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