Statistisches Bundesamt: Habilitationen gingen 2003 erstmals seit 1984 zurück
Wiesbaden (ots)
Im Jahr 2003 haben sich in Deutschland insgesamt 2 209 Wissenschaftler habilitiert. Das waren nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes 93 Personen oder 4% weniger als im Jahr zuvor, womit die Zahl zum ersten Mal seit 1984 zurück ging.
Mit der Habilitation weisen Wissenschaftler ihre wissenschaftliche Lehrbefähigung nach und können sich um eine Professur an Hochschulen bewerben. Die meisten Habilitationsverfahren wurden wie schon in den Jahren zuvor in den Fächergruppen Humanmedizin (40% aller Habilitationen), Mathematik/Naturwissenschaften (22%) sowie Sprach- und Kulturwissenschaften (20%) abgeschlossen. Auf die Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften entfielen 11%.
Von den im Jahr 2003 habilitierten Akademikern waren 487 Frauen, gut 2% weniger als ein Jahr zuvor. Der Frauenanteil erreichte mit 22% einen neuen Höchststand und hat sich im letzten Jahrzehnt fast verdoppelt. In den Sprach- und Kulturwissenschaften ist der Frauenanteil mit 37% am höchsten. Traditionell niedrig ist der Frauenanteil mit 15% in Mathematik und Naturwissenschaften und in der Humanmedizin mit 17%. Am deutlichsten stieg der Frauenanteil in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: Seit 2001 nahm er dort jährlich um etwa 5% zu, auf 25% im vergangenen Jahr. Weniger stark, aber stetig, stieg der Frauenanteil seit 1998 unter den Habilitierten in der Humanmedizin.
Das Durchschnittsalter der im Jahr 2003 Habilitierten blieb mit 40 Jahren nahezu unverändert. Frauen sind bei Abschluss ihrer Habilitation durchschnittlich mehr als ein halbes Jahr älter als ihre männlichen Kollegen.
69% der neu Habilitierten, nämlich 1 524 Personen (darunter 319 Frauen), waren zum Zeitpunkt der Habilitation an einer Hochschule beschäftigt. Von diesen waren 775 oder 51% hauptberuflich als wissenschaftliche Mitarbeiter tätig.
Die Zahl der ausländischen Habilitierten ist 2003 gegenüber dem Vorjahr um 7 auf 102 angestiegen. Der Anteil der ausländischen Wissenschaftler an den neu Habilitierten lag damit im Jahr 2003 bei knapp 5%.
Habilitationen nach Fächergruppen und Anteil der Frauen 1992 bis 2003
Rechts-, Sprach- Wirt- Mathe- und schafts- matik, Jahr Insgesamt Kultur- und Natur- Human- Übrige wissen- Sozial- wissen- medizin Fächer schaften wissen- schaften schaften
Habilitationen insgesamt
1992 1 311 259 114 361 442 135 1993 1 419 278 113 376 514 138 1994 1 479 309 133 355 533 149 1995 1 532 302 132 438 524 136 1996 1 609 320 171 424 541 153 1997 1 740 381 154 457 616 132 1998 1 915 389 194 560 637 135 1999 1 926 368 210 563 625 160 2000 2 128 410 253 587 700 178 2001 2 199 445 214 528 811 201 2002 2 302 467 225 557 849 204 2003 2 209 439 242 477 873 178
Habilitationen von Frauen - Anteile in % -
1992 12,9 27,0 15,8 8,6 7,9 11,1 1993 12,1 19,4 17,7 8,8 9,9 10,1 1994 13,5 27,5 10,5 10,4 9,0 10,7 1995 13,8 26,2 14,4 9,8 9,5 14,7 1996 12,9 21,9 12,3 10,1 9,6 14,4 1997 15,7 24,1 16,9 12,5 12,5 15,9 1998 15,3 28,5 14,9 13,0 9,6 14,1 1999 17,7 33,4 16,7 14,7 12,2 14,4 2000 18,4 31,2 15,0 16,0 13,7 20,2 2001 17,2 28,3 14,0 12,7 14,9 17,4 2002 21,6 37,7 18,7 18,1 15,5 23,0 2003 22,0 36,9 24,8 14,9 16,8 26,4
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