Möbelindustrie verzeichnet 2024 Umsatzrückgang von 7,8 %
WIESBADEN (ots)
- Zahl der Beschäftigten auf niedrigstem Stand der letzten zehn Jahre
- Einzelhandel mit Möbeln 2024 real um 5,5 % zurückgegangen
- Wohnmöbel haben sich für Verbraucherinnen und Verbraucher zuletzt leicht verbilligt
Die Möbelindustrie hat im Jahr 2024 nach vorläufigen Ergebnissen rund 16,3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet - das sind 7,8 % weniger als im Jahr 2023. Damals verbuchte die Branche nominal 17,7 Milliarden Euro Umsatz, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt. Dies stellt den stärksten Umsatzrückgang gegenüber dem jeweiligen Vorjahr in den letzten zehn Jahren dar. Das Umsatzminus zog sich durch alle Produktionsbereiche: Bei der Herstellung von Küchenmöbeln ging der Umsatz im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 6,5 % zurück, bei der Herstellung von Matratzen um 5,5 %, die Herstellung von Büro- und Ladenmöbeln verzeichneten mit 5,3 % und den sonstigen Möbeln mit 10,9 % ebenfalls einen Rückgang. Die Möbelbranche erzielt ein Großteil der Umsätze im Inland: Der Inlandsumsatz machte mit rund 10,9 Milliarden Euro im Jahr 2024 zwei Drittel (66,8 %) des Gesamtumsatzes aus.
Zahl der Beschäftigten um 5,4 % gegenüber Vorjahr gesunken
Zum Ende des Jahres 2024 waren in der Möbelindustrie nach vorläufigen Ergebnissen rund 70 000 Menschen beschäftigt. Das waren 5,4 % weniger als zum Jahresende 2023. Es war zugleich der niedrigste Stand innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2014 waren noch 83 500 Menschen in der Möbelindustrie beschäftigt.
Möbelproduktion in den ersten drei Quartalen 2024 um 7,1 % zurückgegangen
Mit dem Umsatzminus ging auch ein Rückgang der Produktion einher. Die Möbelhersteller in Deutschland haben in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 Möbel im Wert von 13,0 Milliarden Euro produziert. Das war ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,1 %. In den ersten drei Quartalen 2023 waren Möbel im Wert von 13,9 Milliarden Euro hergestellt worden. Bereits im gesamten Jahr 2023 war die Möbelproduktion gegenüber dem Vorjahr wertmäßig zurückgegangen: Um 3,5 % auf 18,4 Milliarden Euro. Im Jahr 2022 wurden hierzulande noch Möbel im Wert von 19,1 Milliarden Euro produziert.
Einzelhandel mit Möbeln 2024 real um 5,5 % zurückgegangen
Beim Einzelhandel mit Möbeln ist die Kaufzurückhaltung spürbar. Zwar startete der Einzelhandel mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen nach einem deutlichen Umsatzrückgang im Jahr 2024 mit einem leichten Plus ins neue Jahr: Der reale Umsatz nahm im Januar 2025 kalender- und saisonbereinigt um 0,8 % gegenüber dem Vormonat zu. Gegenüber dem Januar 2024 gab es einen Anstieg um 0,6 %. Im Jahr 2024 war jedoch der reale Umsatz mit einem Minus von 5,5 % gegenüber 2023 deutlich zurückgegangen. Bereits 2023 hatte es mit -10,8 % gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Rückgang der Umsätze im Einzelhandel mit Möbeln gegeben.
Wohnmöbel haben sich für Verbraucherinnen und Verbraucher binnen Jahresfrist leicht verbilligt
Verbraucherinnen und Verbraucher mussten für Wohnmöbel im Februar 2025 weniger ausgeben als ein Jahr zuvor: Diese verbilligten sich gegenüber Februar 2024 um 0,7 %. Darunter gingen besonders die Preise für Matratzen (-6,9 %), Wohn- oder Esszimmertische (-4,9 %) sowie für Badezimmermöbel (-3,5 %) zurück. Dagegen verteuerten sich unter anderem Kleiderschränke (+1,1 %) sowie Küchenzeilen oder Einbauküchen (+0,8 %) binnen Jahresfrist. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt nahmen im selben Zeitraum um 2,3 % zu.
Im Jahr 2024 haben sich die Preise für Wohnmöbel gegenüber dem Vorjahr mit +0,1 % kaum verändert, während die Verbraucherpreise insgesamt um 2,2 % zunahmen. Dabei verbilligten sich beispielsweise Kleiderschränke (-2,7 %) gegenüber dem Jahr 2023. Andere Möbelstücke wie Stühle oder Eckbänke (+1,8 %) sowie Küchenzeilen oder Einbauküchen (+0,9 %) verteuerten sich.
Methodische Hinweise:
Die Beschäftigten- und Umsatzdaten stammen aus dem Monatsbericht im Verarbeitenden Gewerbe. Die Umsätze sind nicht preisbereinigt. Es handelt sich um eine Konjunkturerhebung mit einem Berichtskreis von Betrieben mit 50 Beschäftigten und mehr. Ausgewertet wurde der Zeitraum ab 2014 basierend auf der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008). Vergleichsdaten der Möbelindustrie beziehen sich auf die WZ 31 "Herstellung von Möbeln".
Der Berichtskreis der Produktionsstatistik umfasst Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten des Produzierenden Gewerbes. Dargestellt werden die Ergebnisse nach dem Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken 2019 (GP 2019) für die Güterklassen 3100 (Sitzmöbel und Teile dafür; Teile für Möbel), 3101 (Büromöbel, Ladenmöbel aus Holz), 3102 (Küchenmöbel aus Holz) und 3109 (sonstige Möbel) sowie 3103 (Matratzen).
Weitere Informationen:
Weitere Jahresdaten zur Produktion finden Sie in unserer Datenbank GENESIS-Online in der Tabelle 42131-0004, Quartalsdaten sind über die Tabelle 42131-0002 abrufbar. Weiterführende Informationen finden sich im Qualitätsbericht "Produktionserhebungen".
Detaillierte Ergebnisse zu den Verbraucherpreisen sind über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006) in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar.
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