Statistisches Bundesamt: Derzeit 3% weniger Studierende als im vorigen Wintersemester
Wiesbaden (ots)
Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes sind im gerade begonnenen Wintersemester 2004/2005 an den Hochschulen in Deutschland 1,966 Mill. Studierende eingeschrieben, fast 54 000 oder 3% Studierende weniger als im Vorjahr. Diese Entwicklung geht überwiegend auf einen starken Rückgang der Studierendenzahlen an den Universitäten in Nordrhein-Westfalen ( 66 000 oder 16%) und Hessen ( 17 000 oder 14%) zurück. Beide Bundesländer haben zum Sommersemester 2004 Studiengebühren zum Beispiel für Langzeitstudierende eingeführt.
An Universitäten oder vergleichbaren Hochschulen studieren im laufenden Wintersemester 1,370 Mill. Frauen und Männer, das sind 70% aller Studierenden. An Fach- oder Verwaltungsfachhochschulen studieren 564 000 (29%) und an Kunsthochschulen 32 000 (2%). Der Anteil der Frauen an den Studierenden erreichte mit 47,9% einen neuen Höchstwert.
Die Zahl der Studienanfänger betrug im Studienjahr 2004 (Sommersemester 2004 und Wintersemester 2004/2005) rund 356 000 oder 6% weniger als im Vorjahr. Unter den Erstsemestern sind knapp 174 000 Frauen. Dies entspricht einem Frauenanteil von 48,8%.
Nach ersten vorläufigen Ergebnissen liegt die Studienanfängerquote, das heißt der Anteil der Studienanfänger an der gleichaltrigen Bevölkerung, für das Studienjahr 2004 bei 37,3%. Im Vorjahr hatte sie noch 38,9% betragen. Damit ist erstmals seit der Vereinigung Deutschlands ein Rückgang bei der Studienanfängerquote festzustellen. Gleichwohl liegt sie rund 12 Prozentpunkte über dem Wert von 1993.
Für vier ausgewählte Studienbereiche liegen erste Ergebnisse über die Studierenden im ersten Fachsemester vor. Im Studienbereich Informatik nahmen demzufolge im Studienjahr 2004 gut 28 600 Studierende im ersten Fachsemester ihr Fachstudium auf. Nach einem sprunghaften Anstieg in der zweiten Hälfte der 90er Jahre setzte 2000 ein Rückgang bei den Neueinschreibungen in Informatik ein, der weiterhin anhält, aktuell mit einem Minus von 12% zum Vorjahr.
Fast 33 900 Studierende begannen im Studienjahr 2004 ein Fachstudium im Studienbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik, 8% weniger als im Jahr zuvor. Der seit 1998 in diesem Studienbereich zu beobachtende Anstieg hat sich somit 2004 nicht weiter fortgesetzt. Die Zahl der Studierenden im ersten Fachsemester im Studienbereich Elektrotechnik beträgt rund 17 100, das sind 10% weniger als im Jahr zuvor. Der seit Mitte der 90er Jahre anhaltende Anstieg ist damit zunächst beendet. Auch im Bereich Bauingenieurwesen nahmen 2004 mit knapp 8 300 rund 13% weniger Studierende ein Fachstudium auf als im Vorjahr.
Beim Frauenanteil gibt es weiter deutliche Unterschiede zwischen den Studienbereichen: Im Bereich Bauingenieurwesen sind bereits mehr als ein Viertel (27%) der Studierenden im ersten Fachsemester Frauen. Deutlich geringer ist die Frauenbeteiligung in den Studienbereichen Elektrotechnik (9%), Maschinenbau/ Verfahrenstechnik (16%) und Informatik (18%).
Weitere Ergebnisse sind kostenfrei im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/shop (Schnellsuche nach: Schnellmeldung Studierende) abrufbar.
Studierende, Studienanfänger und Studienanfängerquoten nach Geschlecht 1993 bis 2004
Berichtszeit- Insgesamt Männlich Weiblich Frauenanteil raum 1) in %
Studierende
1993/94 1 867 264 1 116 144 751 120 40,2 1994/95 1 872 490 1 107 724 764 766 40,8 1995/96 1 857 906 1 083 273 774 633 41,7 1996/97 1 838 099 1 054 684 783 415 42,6 1997/98 1 824 107 1 029 640 794 467 43,6 1998/99 1 801 233 999 951 801 282 44,5 1999/2000 1 773 956 970 162 803 794 45,3 2000/2001 1 799 338 970 137 829 201 46,1 2001/2002 1 868 666 995 436 873 230 46,7 2002/2003 1 939 233 1 020 609 918 624 47,4 2003/2004 2 019 831 1 061 702 958 129 47,4 2004/2005 2) 1 966 243 1 023 979 942 264 47,9
Studienanfänger
1993 279 631 155 395 124 236 44,4 1994 267 946 147 140 120 806 45,1 1995 262 407 137 063 125 344 47,8 1996 267 469 139 279 128 190 47,9 1997 267 445 137 387 130 058 48,6 1998 272 473 140 276 132 197 48,5 1999 291 447 147 634 143 813 49,3 2000 314 956 159 954 155 002 49,2 2001 344 830 174 523 170 307 49,4 2002 358 946 177 152 181 794 50,6 2003 377 504 195 656 181 848 48,2 2004 2) 356 310 182 456 173 854 48,8
Studienanfängerquote 3)
1993 25,5 26,6 24,3 X 1994 25,9 26,9 24,9 X 1995 26,8 26,6 27,0 X 1996 28,1 28,1 28,1 X 1997 28,5 28,4 28,7 X 1998 29,2 29,3 29,2 X 1999 31,3 30,9 31,7 X 2000 33,5 33,4 33,6 X 2001 36,1 35,9 36,3 X 2002 37,1 35,9 38,3 X 2003 38,9 39,5 38,3 X 2004 2) 37,3 37,3 37,3 X
1) Studierende: Wintersemester; Studienanfänger: Studienjahr, z.B. 2002 = Sommersemester 2002 plus Wintersemester 2002/2003. 2) Erste vorläufige Ergebnisse. 3) Anteil der Studienanfänger an der gleichaltrigen Bevölkerung.
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