Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt: Schichtarbeit ist in Osteuropa stärker verbreitet als im Westen

Wiesbaden (ots)

Das Berufsleben stellt zunehmend hohe
Anforderungen an die zeitliche Flexibilität der arbeitenden Personen:
In fast allen Staaten der Europäischen Union (EU), für die
entsprechende Daten vorliegen, ist der Anteil von Erwerbstätigen mit
zeitlich wechselnden Schichten innerhalb der letzten zehn Jahre
wesentlich gestiegen. Deutschland liegt nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes mit einer Zunahme des Anteils von 9,7% auf
15,5% zwischen 1993 und 2003 im allgemeinen Trend.
Besonders deutlich zeigt sich die Zunahme des Anteils von
Schichtarbeitern in Portugal und Griechenland, wo sich diese Quote
innerhalb von zehn Jahren jeweils fast verdreifacht hat. Erheblich
weniger Schichtarbeit als noch 1993 wurde 2003 in Dänemark geleistet:
Der Anteil halbierte sich von 7,6% auf 3,8%. Damit hat Dänemark
EU-weit mit Abstand die wenigsten Erwerbstätigen im Schichtdienst.
Es fällt auf, dass der Anteil von Schichtarbeitern vor allem in
einigen östlichen Mitgliedstaaten der EU sehr groß ist: 36,9% in
Polen, 31,7% in Slowenien, 29,4% in Tschechien und 26,3% in der
Slowakei sind Werte, die weit über dem in anderen EU-Staaten Üblichen
liegen. Eine Ursache dieses Phänomens ist vermutlich die stärkere
Prägung der betreffenden Staaten durch industrielle Produktion.
Schichtarbeit ist in den meisten Ländern, so auch in Deutschland,
unter Männern etwas stärker verbreitet als unter Frauen.
Beispielsweise waren in Polen im Frühjahr 2003 vier von zehn
erwerbstätigen Männern in wechselnden Schichten tätig, während dies
für nur rund ein Drittel der erwerbstätigen Frauen zutraf. Aus dem
Rahmen fallen in dieser Hinsicht Finnland und Schweden – dort sind
die Verhältnisse umgekehrt, es leistet rund jede vierte erwerbstätige
Frau Schichtarbeit, aber nur jeder fünfte Mann.
Die hier vorgestellten Ergebnisse stammen aus der europäischen
Arbeitskräfteerhebung, die in den Mitgliedstaaten der EU mindestens
einmal jährlich in vergleichbarer Weise durchgeführt wird. Die
Arbeitskräfteerhebung misst Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit
nach dem Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), das
auf Grund seiner großen Verbreitung und seiner Unabhängigkeit von
nationalen Regelungen besonders gut für internationale Vergleiche der
Erwerbsbeteiligung geeignet ist. Als erwerbstätig im Sinne dieses
Konzeptes gilt, wer über 15 Jahre alt ist und in einem
Arbeitsverhältnis mit mindestens einer Stunde geleisteter Arbeitszeit
je Woche steht. Auch Selbstständige und mithelfende
Familienangehörige gelten als Erwerbstätige.
Mit Einführung der neuen ILO-Arbeitsmarktstatistik, für die jeden
Monat 30 000 Personen im erwerbsfähigen Alter in einer
Telefonstichprobe befragt werden, wird das Statistische Bundesamt ab
2005 monatlich aktuelle Arbeitsmarktdaten auf Basis dieses
international vergleichbaren Konzeptes veröffentlichen. Detaillierte
Informationen zu der Erhebung „Arbeitsmarkt in Deutschland“ sind
unter http://www.destatis.de/arbeitsmarkt im Internetangebot des
Statistischen Bundesamtes verfügbar.
Anteil Erwerbstätiger, die regelmäßig Schichtarbeit leisten,
                 an allen Erwerbstätigen in Prozent*)
          - Ergebnisse der EU-Arbeitskräfteerhebung 2003 -
Land                     in %
Dänemark                            3,8
Luxemburg                           8,8
Frankreich                          9,0
Zypern                              9,3
Belgien                             9,6
Litauen                            13,3
Deutschland                        15,5
Österreich                         16,8
Irland                             17,1
Portugal                           17,6
Ungarn                             19,1
Griechenland                       19,4
Vereinigtes Königreich             19,5
Malta                              20,7
Estland                            21,5
Italien                            21,6
Schweden                           22,3
Lettland                           23,0
Finnland                           24,1
Slowakische Republik               26,3
Tschechische Republik              29,4
Slowenien                          31,7
Polen                              36,9
*) Für Spanien und die Niederlande sind keine Daten verfügbar.
Weitere Auskünfte gibt:
Dominik Asef,
Telefon: (0611) 75-3485,
E-Mail:  dominik.asef@destatis.de
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt