ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab Donnerstag, 30.06.2005, 08:00 Uhr
ILO-Arbeitsmarktstatistik Mai 2005
Wiesbaden (ots)
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Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist die Zahl der Erwerbstätigen im Mai 2005 gegenüber dem Vormonat um 80 000 Personen (+ 0,2%) gewachsen. Dieser Anstieg bewegt sich im für diese Jahreszeit üblichen Rahmen. Die Zahl der Erwerbslosen lag im Mai bei 4,06 Mill.
Nach vorläufigen Berechnungen lag die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland im Mai 2005 bei 38,84 Mill. Personen. Das waren ebenso wie im April 2005 130 000 Arbeitskräfte (+ 0,3%) mehr als ein Jahr zuvor. Die Erwerbstätigenquote als Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren lag bei 68,1%.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen, hat sich die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im Mai 2005 wie schon seit Jahresbeginn kaum spürbar verändert ( 4 000 Personen im Vergleich zum April 2005).
Nach Ergebnissen der Telefonerhebung des Statistischen Bundesamtes lag die Zahl der Erwerbslosen im Mai 2005 bei 4,06 Mill. und somit um 270 000 ( 6,2%) niedriger als im April. Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen insgesamt, lag im Mai bei 9,5% (saisonbereinigt 9,3%).
Betrachtet man die Entwicklung des Arbeitsmarktes im bisherigen Jahr 2005, so zeigt sich ein jahreszeitlich üblicher Verlauf: Die Erwerbstätigenzahlen bewegten sich in den Wintermonaten auf niedrigem Niveau und stiegen im Laufe des Frühjahrs an. So hat in diesem Jahr zwischen Januar und Mai die Erwerbstätigkeit um rund 340 000 Personen zugenommen. Die Erwerbslosigkeit hat im Mai nach einem Höchststand im Februar nun fast wieder das Niveau des Jahresanfangs erreicht. Sieht man von den jahreszeitlich bedingten Schwankungen ab, so war in den vergangenen Monaten kaum Bewegung auf dem Arbeitsmarkt zu erkennen. Die Zuwächse in der Gesamtzahl der Erwerbstätigen im Vorjahresvergleich beschränkten sich nach wie vor überwiegend auf Beschäftigungsformen wie Mini-Jobs, Arbeitsgelegenheiten (sog. Zusatzjobs) und geförderte selbstständige Beschäftigungen (Ich-AGs). Zugleich lag die Zahl der voll sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiterhin unter Vorjahresniveau.
Weitere Auskünfte geben: Bereich Erwerbstätigkeit: Stephan Lüken, Telefon: (0611) 75-2016, E-Mail: stephan.lueken@destatis.de Bereich Erwerbslosigkeit: Thomas Riede, Telefon: (0611) 75-2433, E-Mail: thomas.riede@destatis.de
ILO-Arbeitsmarktstatistik, monatliche Ergebnisse
Berichts- Veränderung Veränderung Erwerbs- monat Mai 2005 Mai 2005 status Mai April gegenüber gegenüber 2005 2005 April 2005 Mai 2004
in Millionen in % Personen
Erwerbstätige 1) 38,84 38,76 0,2 0,3 Erwerbslose 2) 4,06 4,33 - 6,2 . Erwerbspersonen insgesamt 42,90 43,09 - 0,4 .
Anteile in % in %-Punkten
Erwerbstätigen- quote 3) 68,1 68,0 0,1 0,0
Erwerbslosen- quote Insgesamt 9,5 10,1 - 0,6 . Männer 9,2 9,8 - 0,6 . Frauen 9,8 10,3 - 0,5 . Personen unter 25 Jahren 16,6 17,3 - 0,7 . Personen 25 Jahre und älter 8,4 9,0 - 0,6 . Westdeutschland 8,2 8,7 - 0,5 . Ostdeutschland (einschl. Berlin) 14,0 15,0 - 1,0 .
ILO-Arbeitsmarktstatistik, Zeitreihen und saisonbereinigte Ergebnisse 4)
Erwerbs- Erwerbs- Erwerbslosen- tätige 1) lose 2) quote Jahr Monat origi- saison- origi- saison- origi- saison- nal berei- nal berei- nal berei- nigt nigt nigt
in Millionen Personen in %
2004 April 38,625 38,766 . 3,88 . 9,1 Mai 38,709 38,758 . 3,99 . 9,3 Juni 38,785 38,795 . 3,91 . 9,1 Juli 38,742 38,790 . 3,95 . 9,2 August 38,780 38,804 . 4,04 . 9,4 Septem- ber 39,048 38,813 . 3,93 . 9,2 Oktober 39,222 38,837 . 4,05 . 9,4 Novem- ber 39,249 38,841 . 3,90 . 9,1 Dezem- ber 39,100 38,863 . 3,93 . 9,2
2005 Januar 38,496 38,877 4,01 3,98 9,4 9,3 Februar 38,541 38,886 4,44 4,02 10,3 9,4 März 38,619 38,887 4,30 4,07 10,0 9,5 April 38,756 38,896 4,33 4,12 10,1 9,6 Mai 38,839 38,892 4,06 3,97 9,5 9,3
1) Ergebnis der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: Erwerbstätige mit Wohnort in Deutschland (Inländerkonzept). 2) Ergebnis der Telefonbefragung zum ILO-Erwerbsstatus: Der Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen beträgt 2,5%. 3) Anteil der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren an der gleichaltrigen Bevölkerung. 4) Census-X-12-ARIMA. Frühere Zeiträume für Erwerbslose zum Teil auf Basis von vorläufig geschätzten Ergebnissen; Saisonbereinigung mit größeren Unsicherheiten.
Methodische Erläuterungen zur ILO-Arbeitsmarktstatistik im Mai 2005 Die ILO-Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes setzt die international anerkannten und angewandten Kriterien für die Differenzierung von Personen nach dem Erwerbsstatus um. Die Anwendung dieser von der International Labour Organization (ILO) mit Sitz in Genf formulierten Kriterien bildet die Voraussetzung für supra- und internationale Vergleiche von Arbeitsmärkten. Die ILO folgt einem extensiven Erwerbskonzept. Erwerbstätig ist danach jede Person im erwerbsfähigen Alter, die im Berichtszeitraum gegen Entgelt oder im Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit gearbeitet hat, gleich in welchem Umfang. Als erwerbslos gilt im Sinne der durch die EU konkretisierten ILO-Abgrenzung jede Person im Alter von 15 bis 74 Jahren, die in diesem Zeitraum weder einer mit Einkommen verbundenen abhängigen Tätigkeit nachgegangen ist noch selbstständig war, aber in den letzten vier Wochen vor der Befragung aktiv eine Tätigkeit gesucht hat. Auf den zeitlichen Umfang der gesuchten Tätigkeit kommt es nicht an. Eine neue Arbeit muss innerhalb von zwei Wochen aufgenommen werden können. Die Einschaltung einer Agentur für Arbeit oder eines kommunalen Trägers in die Suchbemühungen ist nicht erforderlich. Die für internationale Vergleiche maßgebliche Abgrenzung der Erwerbslosigkeit nach ILO-Kriterien unterscheidet sich von der Definition der Zahl der registrierten Arbeitslosen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB), welche der Berichterstattung der Bundesagentur für Arbeit zu Grunde liegt. So fordert das SGB eine Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder kommunalen Trägern sowie die Suche nach einer Beschäftigung von mindestens 15 Wochenstunden, um als arbeitslos erfasst zu werden. Andererseits kann nach dem SGB trotz registrierter Arbeitslosigkeit eine Erwerbstätigkeit mit einem Umfang unter 15 Stunden als Hinzuverdienstmöglichkeit ausgeübt werden. Es sind somit in der ILO-Arbeitsmarktstatistik Erwerbslose enthalten, die die Bundesagentur für Arbeit nicht als arbeitslos zählt. Zum anderen gelten in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit auch Personen als arbeitslos, die nach Definition der ILO- Arbeitsmarktstatistik nicht erwerbslos sind. Bei der Erwerbslosenquote handelt es sich um die Zahl der Erwerbslosen in Prozent aller Erwerbspersonen (Erwerbslose + Erwerbstätige). Bei der Erwerbstätigenquote handelt es sich um den Anteil der Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren an der gleichaltrigen Bevölkerung. Diese Altersabgrenzung entspricht den Festlegungen des EU-Beschäftigungspaktes. Die ausgewiesenen Quoten und Veränderungsraten basieren auf nicht gerundeten Werten. Die vorliegenden Daten über Erwerbslosigkeit entstammen einer telefonischen Befragung von 30 000 zufällig ausgewählten Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren gemäß den Definitionen der ILO. Da es sich hierbei um eine Stichprobenerhebung handelt, ist die Hochrechnung des Ergebnisses auf die Gesamtbevölkerung mit einem so genannten Standardfehler behaftet, der bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen ist. Er gibt an, in welcher Größenordnung mit einer angebbaren Wahrscheinlichkeit das tatsächliche Ergebnis vom Ergebnis der Stichprobe abweichen kann. Der Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen wird in der tabellarischen Darstellung der Daten ausgewiesen. Da die ILO-Telefonerhebung neu eingeführt wurde und Ergebnisse erst ab Januar 2005 vorliegen, sind Angaben zur Erwerbslosigkeit im Vorjahresvergleich nicht möglich. Die saisonbereinigten Erwerbslosenzahlen beruhen auf einer vorläufigen Schätzung und sind mit größeren Unsicherheiten behaftet. Die Angaben zur Erwerbstätigkeit sind Ergebnisse der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR).
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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