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Statistisches Bundesamt

Einbürgerungen im Jahr 2004

Wiesbaden (ots)

Rund 127 150 Ausländerinnen und Ausländer wurden
in Deutschland im Verlauf des Jahres 2004 eingebürgert. Das waren
nach Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa 13 600 (– 9,6%)
Einbürgerungen weniger als im Vorjahr. Mit der Einführung des neuen
Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 hatten die Einbürgerungen den
Höchststand von knapp 186 700 Personen erreicht. In den Folgejahren
nahm ihre Zahl jeweils ab. Der Rückgang im Jahr 2004 war deutlich
schwächer als im Jahr 2002 (– 13,2%), jedoch etwas stärker als in
2003 (– 8,9%).
Von allen Eingebürgerten des Jahres 2004 erwarben rund 82 950
(65%) die deutsche Staatsangehörigkeit auf Grund eines mindestens
achtjährigen rechtmäßigen Aufenthalts in Deutschland sowie einer
gültigen Aufenthaltserlaubnis oder -berechtigung. Das waren etwa
3 330 (– 3,9%) weniger als 2003. In Deutschland lebende ausländische
Ehegatten und minderjährige Kinder dieser Personen können nach
kürzeren Zeiten eingebürgert werden. Die Zahl dieser Einbürgerungen
ging gegenüber dem Vorjahr stark von rund 25 100 auf knapp 19 900 (–
21%) zurück.
Leicht zugenommen haben Einbürgerungen von im Ausland lebenden
früheren deutschen Staatsangehörigen und deren Nachkommen, denen
zwischen 1933 und 1945 die Staatsangehörigkeit aus politischen,
rassistischen oder religiösen Gründen entzogen wurde. Solche
Einbürgerungen stiegen von etwa 3 700 in 2003 auf etwa 3 800 (+
3,6%).
Die größte Gruppe der Eingebürgerten stellte 2004 mit rund 44 470
Personen – wie schon in den letzten Jahren – die Türkei. Ihr Anteil
an allen Einbürgerungen war mit 35% deutlich höher als der Anteil der
türkischen Staatsangehörigen an allen in Deutschland lebenden
ausländischen Personen (26%). An zweiter und dritter Stelle folgten
Einbürgerungen von Personen aus Polen (knapp 7 500) und aus dem Iran
(rund 6 360).
Im Vorjahresvergleich haben Einbürgerungen von Personen aus Polen
(+ 150,8%) und aus der Russischen Föderation (+ 58,5%) stark
zugenommen, gefolgt von solchen aus dem Irak (+ 18,8%), während die
Einbürgerungen von Personen aus Serbien und Montenegro (– 30,7%)
sowie dem Iran (– 32,6%) am meisten zurückgingen.
Einbürgerungen von Ausländerinnen und
            Ausländern 2000 bis 2004
Einbürgerungen
                                 Veränderung
  Jahr              Anzahl      gegenüber dem
                                 Vorjahr in %
2000 *)          186 688               –
  2001             178 098           - 4,6
  2002             154 547          - 13,2
  2003             140 731           - 8,9
  2004             127 153           – 9,6
*) Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts
Eingebürgerte Ausländerinnen und Ausländer 2004
      nach ausgewählten bisherigen Staatsangehörigkeiten
Anteil       Ver-
    Land der bisherigen           Insgesamt  an allen   änderung
    Staatsangehörigkeit                     Einbürge-  gegenüber
                                             rungen   dem Vorjahr
Anzahl           in Prozent
Türkei                             44 465     35,0       - 20,9
Polen                               7 499      5,9      + 150,8
Iran, Islamische Republik           6 362      5,0       – 32,6
Russische Föderation                4 381      3,4       + 58,5
Afghanistan                         4 077      3,2       – 17,6
Ukraine                             3 844      3,0        – 1,2
Marokko                             3 820      3,0        – 7,2
Irak                                3 564      2,8       + 18,8
Serbien und Montenegro              3 539      2,8       – 30,7
Israel                              3 164      2,5       + 11,3
Weitere Auskünfte gibt:
Horst Beschmann,
Telefon: (0611) 75-2653,
E-Mail:  horst.beschmann@destatis.de
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