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Statistisches Bundesamt

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab Mittwoch, 31.08.2005, 08:00 Uhr
ILO-Arbeitsmarktstatistik Juli 2005

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 31.08.2005, 08:00 Uhr
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist die
Zahl der Erwerbstätigen im Juli 2005 gegenüber dem Vormonat um rund
30 000 Personen (– 0,1%) gesunken. Die Zahl der Erwerbslosen stieg um
80 000 Personen (+ 2,0%). Beide Entwicklungen sind in ihrer Tendenz
saisonal üblich. Sie fielen jedoch moderater aus als zu erwarten war.
Nach vorläufigen Berechnungen lag die Zahl der Erwerbstätigen mit
Wohnort in Deutschland im Juli 2005 bei 38,76 Millionen Personen. Das
waren 36 000 Arbeitskräfte (+ 0,1%) mehr als ein Jahr zuvor. Die
Erwerbstätigenquote als Anteil der Erwerbstätigen an der
Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren betrug 68,3% und war
somit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Juli 2004.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der
üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen, ist die Zahl der
Erwerbstätigen gegenüber dem Vormonat leicht gesunken (– 4 000).
Die Zahl der Erwerbslosen lag nach Ergebnissen der Telefonerhebung
„Arbeitsmarkt in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes im Juli
2005 bei 3,94 Millionen und somit um 80 000 (+ 2,0%) höher als im
Juni. Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der Erwerbslosen an
den Erwerbspersonen insgesamt, betrug im Juli 9,2% (saisonbereinigt
9,0%). 
Sowohl ein Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen als auch ein
Anstieg der Erwerbslosigkeit sind übliche Entwicklungen von Juni auf
Juli eines Jahres. Dies liegt zum einen daran, dass viele zuvor
ausgesprochene Kündigungen zum Ende eines Quartals in Kraft treten.
Zum anderen schließen viele Personen im Sommer ihre Schul- oder
Berufsausbildung ab und sind danach zumindest für eine Übergangszeit
erwerbslos. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre hatte die
Erwerbstätigkeit (– 62 000) stärker ab-  und die Zahl der
Erwerbslosen (+ 162 000) deutlicher zugenommen als jetzt von Juni auf
Juli 2005. Ob die günstigere Entwicklung im laufenden Jahr ein
Anzeichen wirtschaftlicher Belebung ist, bleibt abzuwarten.
Weitere Auskünfte geben:
Zum Thema „Erwerbstätigkeit“:
Christoph-Martin Mai,
Telefon: (0611) 75-3378,
E-Mail:  christoph-martin.mai@destatis.de
Zum Thema „Erwerbslosigkeit“:
Thomas Riede,
Telefon: (0611) 75-2433,
E-Mail:  thomas.riede@destatis.de
ILO-Arbeitsmarktstatistik, monatliche Ergebnisse
Berichts-       Veränderung   Veränderung
 Erwerbs-                 monat          Juli 2005     Juli 2005
 status              Juli       Juni      gegenüber     gegenüber
                     2005       2005      Juni 2005     Juli 2004
in Millionen                  in %
                        Personen
Erwerbstätige 1)    38,76      38,79        – 0,1            0,1
Erwerbslose 2)       3,94       3,86          2,0          – 4,1
Erwerbspersonen
  insgesamt         42,70      42,66          0,1          – 0,3
Anteile in %               in %-Punkten
Erwerbstätigen-
  quote 3)           68,3       68,0          0,3            0,2
Erwerbslosen- quote Insgesamt 9,2 9,1 0,1 – 0,4 Männer 8,9 8,5 0,4
– 0,2 Frauen 9,6 9,6 0,0 – 0,5 Personen unter 25 Jahren 17,7 16,6 1,1
– 3,2 Personen 25 Jahre und älter 8,0 7,9 0,1 0,1 Westdeutschland 8,3
8,1 0,2 . Ostdeutschland (einschl. Berlin) 12,6 12,6 0,0 .
ILO-Arbeitsmarktstatistik, Zeitreihen
                  und saisonbereinigte Ergebnisse 4)
Erwerbs-         Erwerbs-        Erwerbslosen-
                     tätige 1)         lose 2)          quote
Jahr    Monat    origi-   saison-  origi-  saison-  origi-  saison-
                 nal      berei-   nal     berei-   nal     berei-
                          nigt             nigt             nigt
in Millionen Personen                in %
2004   Juni     38,771  38,792     3,90     3,92    9,1       9,2
       Juli     38,726  38,778     4,11     3,97    9,6       9,3
       August   38,795  38,805     3,99     4,05    9,3       9,5
       Septem-
        ber     39,111  38,841     3,83     3,94    8,9       9,2
       Oktober  39,275  38,854     3,89     4,06    9,0       9,5
       Novem-
        ber     39,264  38,830     3,61     3,90    8,4       9,1
       Dezem-
        ber     39,050  38,808     3,41     3,94    8,0       9,2
2005   Januar   38,333  38,745     4,01     3,99    9,5       9,3
       Februar  38,372  38,748     4,44     4,02   10,4       9,4
       März     38,478  38,767     4,30     4,05   10,1       9,5
       April    38,651  38,800     4,33     4,08   10,1       9,5
       Mai      38,740  38,804     4,06     3,92    9,5       9,2
       Juni     38,793  38,812     3,86     3,90    9,1       9,1
       Juli     38,762  38,808     3,94     3,82    9,2       9,0
1) Ergebnis der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: Erwerbstätige mit Wohnort in
Deutschland (Inländerkonzept). 2) Ergebnis der Telefonbefragung zum
ILO-Erwerbsstatus: Der Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen
beträgt 2,5%. 3) Anteil der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren
an der gleichaltrigen Bevölkerung. 4) Census-X-12-ARIMA. Frühere
Zeiträume für Erwerbslose zum Teil auf Basis von vorläufig
geschätzten Ergebnissen; Saisonbereinigung mit größeren
Unsicherheiten.
Methodische Erläuterungen zur ILO-Arbeitsmarktstatistik im Juli
2005 Die ILO-Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes
setzt die international anerkannten und angewandten Kriterien für die
Differenzierung von Personen nach dem Erwerbsstatus um. Die Anwendung
dieser von der International Labour Organization (ILO) mit Sitz in
Genf formulierten Kriterien bildet die Voraussetzung für supra- und
internationale Vergleiche von Arbeitsmärkten. Die ILO folgt einem
extensiven Erwerbskonzept. Erwerbstätig ist danach jede Person im
erwerbsfähigen Alter, die im Berichtszeitraum gegen Entgelt oder im
Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit gearbeitet hat, gleich in
welchem Umfang. Als erwerbslos gilt im Sinne der durch die EU
konkretisierten ILO-Abgrenzung jede Person im Alter von 15 bis 74
Jahren, die in diesem Zeitraum weder einer mit Einkommen verbundenen
abhängigen Tätigkeit nachgegangen ist noch selbstständig war, aber in
den letzten vier Wochen vor der Befragung aktiv eine Tätigkeit
gesucht hat. Auf den  zeitlichen Umfang der gesuchten Tätigkeit kommt
es nicht an. Eine neue Arbeit muss innerhalb von zwei Wochen
aufgenommen werden können. Die Einschaltung einer Agentur für Arbeit
oder eines kommunalen Trägers in die Suchbemühungen ist nicht
erforderlich. Die für internationale Vergleiche maßgebliche
Abgrenzung der Erwerbslosigkeit nach ILO-Kriterien unterscheidet sich
von der Definition der Zahl der registrierten Arbeitslosen nach dem
Sozialgesetzbuch (SGB), welche der Berichterstattung der
Bundesagentur für Arbeit zu Grunde liegt. So fordert das SGB eine
Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder kommunalen Trägern sowie
die Suche nach einer Beschäftigung von mindestens 15 Wochenstunden,
um als arbeitslos erfasst zu werden. Andererseits kann nach dem SGB
trotz registrierter Arbeitslosigkeit eine Erwerbstätigkeit mit einem
Umfang unter 15 Stunden als Hinzuverdienstmöglichkeit ausgeübt
werden. Es sind somit  in der ILO-Arbeitsmarktstatistik Erwerbslose
enthalten, die die Bundesagentur für Arbeit nicht als arbeitslos
zählt. Zum anderen gelten in der Statistik der Bundesagentur für
Arbeit auch Personen als arbeitslos, die nach Definition der
ILO-Arbeitsmarktstatistik nicht erwerbslos sind. Bei der
Erwerbslosenquote handelt es sich um die Zahl der Erwerbslosen in
Prozent aller Erwerbspersonen (Erwerbslose + Erwerbstätige). Bei der
Erwerbstätigenquote handelt es sich um den Anteil der Erwerbstätigen
im Alter von 15 bis 64 Jahren an der gleichaltrigen Bevölkerung.
Diese Altersabgrenzung entspricht den Festlegungen des
EU-Beschäftigungspaktes. Die ausgewiesenen Quoten und
Veränderungsraten basieren auf nicht gerundeten Werten. Die
vorliegenden Daten über Erwerbslosigkeit  entstammen einer
telefonischen Befragung von 30 000 zufällig ausgewählten Personen im
Alter von 15 bis 74 Jahren gemäß den Definitionen der ILO. Da es sich
hierbei um eine Stichprobenerhebung handelt, ist die Hochrechnung des
Ergebnisses auf die Gesamtbevölkerung mit einem so genannten
Standardfehler behaftet, der bei der Interpretation der Ergebnisse zu
berücksichtigen ist.  Er gibt an, in welcher Größenordnung mit einer
angebbaren Wahrscheinlichkeit das „tatsächliche“ Ergebnis vom
Ergebnis der Stichprobe abweichen kann. Der Standardfehler für die
Zahl der Erwerbslosen wird in der tabellarischen Darstellung der
Daten ausgewiesen.  Die ILO-Telefonerhebung wurde im Januar 2005 neu
eingeführt. Für den davor liegenden Zeitraum ab dem Jahr 1991
existiert eine geschätzte Zeitreihe. Als Eckwerte der Schätzung
dienen die um einen Niveaufaktor korrigierten Erwerbslosenzahlen der
jährlichen Arbeitskräfteerhebung (AKE), die im bisherigen Verlauf der
Telefonerhebung beobachteten monatlichen Veränderungen sowie die
Erwerbslosenreihe, die bis Ende 2004 veröffentlicht worden war. Diese
wurde mit Hilfe der Zahl registrierter Arbeitsloser ermittelt. Auf
der aus diesen Eckwerten geschätzten Zeitreihe basiert auch die
Saisonbereinigung der Ergebnisse. Vorjahresvergleiche und
saisonbereinigte Werte sind somit mit größeren Unsicherheiten
behaftet. Das angewandte Rückrechnungsverfahren  wird in der
Oktoberausgabe der Zeitschrift des Statistischen Bundesamtes „Aus
Wirtschaft und Statistik“ ausführlich dokumentiert werden (erscheint
Anfang November). Die Angaben zur Erwerbstätigkeit sind Ergebnisse
der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen (VGR).
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