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Statistisches Bundesamt

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 03.01.2006, 08:00 Uhr
ILO-Arbeitsmarktstatistik November 2005

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 
03.01.2006, 08:00 Uhr
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, weisen
die Zahlen der Erwerbstätigen und der Erwerbslosen im November 2005
gegenüber dem Vormonat Oktober – bei allerdings nur geringen
Veränderungen – auf eine leicht positive Entwicklung des
Arbeitsmarktes hin. So ist die Erwerbstätigkeit von Oktober auf
November 2005 um 24 000 Personen (+ 0,1%) gestiegen. Die Zahl der
Erwerbslosen sank im Vormonatsvergleich um 50 000 (– 1,4%).
Nach vorläufigen Berechnungen lag die Zahl der Erwerbstätigen mit
Wohnort in Deutschland im November 2005 bei 39,05 Millionen Personen.
Das waren 215 000 Erwerbstätige (– 0,5%) weniger als ein Jahr zuvor.
Im Vormonat Oktober hatte sich im Vorjahresvergleich noch ein
Rückgang um 0,6% ergeben. Die Erwerbstätigenquote als Anteil der
Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren
betrug im November 2005 68,8% und war somit um 0,2 Prozentpunkte
niedriger als ein Jahr zuvor.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der
jahreszeitlich bedingten Schwankungen, ist die Zahl der
Erwerbstätigen gegenüber dem Vormonat um 15 000 Personen gestiegen.
Zum saisonbereinigten Anstieg der Erwerbstätigkeit im November 2005
hat auch ein leichter Aufwärtstrend bei den
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten beigetragen. Hingegen
scheint die Expansion geringfügig entlohnter Beschäftigungen (Mini-
Jobs) vorerst beendet.
Erwerbslos waren im November 2005 nach Ergebnissen der
Telefonerhebung „Arbeitsmarkt in Deutschland“ des Statistischen
Bundesamtes 3,50 Millionen Personen. Da es sich bei dieser Erhebung
um eine zufällig ausgewählte Stichprobe von monatlich 30 000 Personen
handelt, sind ihre Ergebnisse mit einem statistischen Zufallsfehler
behaftet. Dieser Fehler beträgt für die im November gemessene
Erwerbslosenzahl +/– 190 000. Das heißt, dass bei einem Messwert von
3,50 Millionen die tatsächliche Zahl der Erwerbslosen in Deutschland
mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich zwischen 3,31 und 3,69
Millionen Personen lag.
Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der Erwerbslosen an den
Erwerbspersonen insgesamt, betrug im November 2005 8,2% (Oktober
2005: 8,3%).
Obwohl sich die Gesamtzahl der Erwerbslosen von 3,55 Millionen
Personen im Oktober auf 3,50 Millionen im November 2005 nur
geringfügig veränderte, stehen hinter diesen Summen erhebliche
Bewegungen. Rund 1,3 Millionen Menschen, die im Oktober noch als
erwerbslos gezählt wurden, waren es im November nicht mehr. Gut zwei
Fünftel von ihnen hatten eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, etwa drei
Fünftel hatten sich vom Arbeitsmarkt zurückgezogen. Im gleichen
Zeitraum stießen ebenfalls rund 1,3 Millionen Personen neu zur Gruppe
der Erwerbslosen. Gut ein Drittel dieser Personen war im Oktober noch
erwerbstätig gewesen, zwei Drittel hatten sich nach einer Phase der
Inaktivität entschlossen, aktiv nach einer Erwerbstätigkeit zu
suchen. Bewegungen in dieser Größenordnung sind nicht ungewöhnlich
und werden beim Betrachten bloßer Bestandsveränderungen oft
übersehen.
Über die Erstberechnung der Erwerbstätigen für den Berichtsmonat
November 2005 hinaus wurden auch die bisher veröffentlichten
monatlichen und vierteljährlichen Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit im
Rahmen der turnusmäßigen Überarbeitung der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen unter Einbeziehung aller jetzt vorliegenden
erwerbsstatistischen Quellen ab Januar 2005 neu berechnet. Hierbei
wurden auch die neuesten Erkenntnisse der Bundesagentur für Arbeit
zur sozialversicherungspflichtigen und geringfügig entlohnten
Beschäftigung in erster Erwerbstätigkeit berücksichtigt.
Gegenüber der letzten Veröffentlichung führte die Neuberechnung zu
einer geringfügigen Niveaureduzierung der Erwerbstätigenzahlen
(maximal 0,5%) und ab dem Berichtsmonat Juni 2005 zu einem etwas
ungünstigeren Verlauf der Erwerbstätigkeit als zuletzt berichtet.
Weitere Auskünfte geben:
Zum Thema „Erwerbstätigkeit“:
Stephan Lüken,
Telefon: (0611) 75-2016,
E-Mail:  stephan.lueken@destatis.de
Zum Thema „Erwerbslosigkeit“:
Dominik Asef,
Telefon: (0611) 75-3485,
E-Mail:  dominik.asef@destatis.de
ILO-Arbeitsmarktstatistik, monatliche Ergebnisse
Berichts-       Veränderung November 2005
 Erwerbs-                 monat          gegenüber      gegenüber
 status             Novem-     Okto-       Okto-       November
                     ber       ber         ber            2004
                     2005       2005       2005
in Millionen                  in %
                        Personen
Erwerbstätige 1)    39,05      39,03          0,1          – 0,5
Erwerbslose 2)       3,50       3,55        - 1,4          – 3,0
Erwerbspersonen
  insgesamt         42,55      42,57        - 0,1          – 0,8
Anteile in %               in %-Punkten
Erwerbstätigen-
  quote 3)           68,8       68,8          0,0          - 0,2
Erwerbslosen-
   quote
   Insgesamt           8,2        8,3        - 0,1         – 0,2
   Männer              7,6        8,0        - 0,4         – 0,6
   Frauen              8,9        8,8          0,1           0,2
Personen unter
   25 Jahren          14,5       14,6        - 0,1           1,0
   Personen
   25 Jahre
   und älter           7,3       7,4         - 0,1         – 0,4
Westdeutschland     7,6       7,5           0,1            .
   Ostdeutschland
   (einschl. Berlin)  10,5      11,4         – 0,9            .
ILO-Arbeitsmarktstatistik, Zeitreihen
                  und saisonbereinigte Ergebnisse 4)
Erwerbs-         Erwerbs-        Erwerbslosen-
                     tätige 1)         lose 2)          quote
Jahr    Monat    origi-   saison-  origi-  saison-  origi-  saison-
                 nal      berei-   nal     berei-   nal     berei-
                          nigt             nigt             nigt
in Millionen Personen                in %
2004   Oktober  39,275  38,851     3,89     4,08    9,0       9,5
       Novem-
        ber     39,264  38,826     3,61     3,91    8,4       9,2
       Dezem-
        ber     39,050  38,798     3,41     3,94    8,0       9,2
2005   Januar   38,333  38,728     4,01     3,99    9,5       9,3
       Februar  38,356  38,713     4,44     4,01   10,4       9,4
       März     38,400  38,685     4,30     4,04   10,1       9,5
       April    38,487  38,654     4,33     4,08   10,1       9,5
       Mai      38,591  38,654     4,06     3,92    9,5       9,2
       Juni     38,583  38,613     3,86     3,90    9,1       9,2
       Juli     38,499  38,573     3,94     3,83    9,3       9,0
       August   38,564  38,581     3,99     3,98    9,4       9,3
       Septem-
        ber     38,872  38,600     3,35     3,49    7,9       8,3
       Oktober  39,025  38,596     3,55     3,73    8,3       8,8
       November 39,049  38,611     3,50     3,80    8,2       9,0
1) Ergebnis der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: Erwerbstätige mit Wohnort in
Deutschland (Inländerkonzept). 2) Ergebnis der Telefonbefragung zum
ILO-Erwerbsstatus: Der Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen
beträgt 2,5%. 3) Anteil der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren
an der gleichaltrigen Bevölkerung. 4) Census-X-12-ARIMA. Frühere
Zeiträume für Erwerbslose zum Teil auf Basis vorläufig geschätzter
Ergebnisse; Saisonbereinigung mit größeren Unsicherheiten.
Methodische Erläuterungen zur ILO-Arbeitsmarktstatistik im November
2005
Die ILO-Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes setzt
die international anerkannten und angewandten Kriterien für die
Differenzierung von Personen nach dem Erwerbsstatus um. Die Anwendung
dieser von der International Labour Organization (ILO) mit Sitz in
Genf formulierten Kriterien bildet die Voraussetzung für supra- und
internationale Vergleiche von Arbeitsmärkten. Die ILO folgt einem
extensiven Erwerbskonzept. Erwerbstätig ist danach jede Person im
erwerbsfähigen Alter, die im Berichtszeitraum gegen Entgelt oder im
Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit gearbeitet hat, gleich in
welchem Umfang. Als erwerbslos gilt im Sinne der durch die EU
konkretisierten ILO-Abgrenzung jede Person im Alter von 15 bis 74
Jahren, die in diesem Zeitraum weder einer mit Einkommen verbundenen
abhängigen Tätigkeit nachgegangen ist noch selbstständig war, aber in
den letzten vier Wochen vor der Befragung aktiv eine Tätigkeit
gesucht hat. Auf den zeitlichen Umfang der gesuchten Tätigkeit kommt
es nicht an. Eine neue Arbeit muss innerhalb von zwei Wochen
aufgenommen werden können. Die Einschaltung einer Agentur für Arbeit
oder eines kommunalen Trägers in die Suchbemühungen ist nicht
erforderlich. Die für internationale Vergleiche maßgebliche
Abgrenzung der Erwerbslosigkeit nach ILO-Kriterien unterscheidet sich
von der Definition der Zahl der registrierten Arbeitslosen nach dem
Sozialgesetzbuch (SGB), welche der Berichterstattung der
Bundesagentur für Arbeit zu Grunde liegt. So fordert das SGB eine
Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder kommunalen Trägern sowie
die Suche nach einer Beschäftigung von mindestens 15 Wochenstunden,
um als arbeitslos erfasst zu werden. Andererseits kann nach dem SGB
trotz registrierter Arbeitslosigkeit eine Erwerbstätigkeit mit einem
Umfang unter 15 Stunden als Hinzuverdienstmöglichkeit ausgeübt
werden. Es sind somit in der ILO-Arbeitsmarktstatistik Erwerbslose
enthalten, die die Bundesagentur für Arbeit nicht als arbeitslos
zählt. Zum anderen gelten in der Statistik der Bundesagentur für
Arbeit auch Personen als arbeitslos, die nach Definition der ILO-
Arbeitsmarktstatistik nicht erwerbslos sind. Bei der
Erwerbslosenquote handelt es sich um die Zahl der Erwerbslosen in
Prozent aller Erwerbspersonen (Erwerbslose + Erwerbstätige). Bei der
Erwerbstätigenquote handelt es sich um den Anteil der Erwerbstätigen
im Alter von 15 bis 64 Jahren an der gleichaltrigen Bevölkerung.
Diese Altersabgrenzung entspricht den Festlegungen des
EU-Beschäftigungspaktes. Die ausgewiesenen Quoten und
Veränderungsraten basieren auf nicht gerundeten Werten. Die
vorliegenden Daten über Erwerbslosigkeit entstammen einer
telefonischen Befragung von 30 000 zufällig ausgewählten Personen im
Alter von 15 bis 74 Jahren gemäß den Definitionen der ILO. Da es sich
hierbei um eine Stichprobenerhebung handelt, ist die Hochrechnung des
Ergebnisses auf die Gesamtbevölkerung mit einem so genannten
Standardfehler behaftet, der bei der Interpretation der Ergebnisse zu
berücksichtigen ist. Er gibt an, in welcher Größenordnung mit einer
angebbaren Wahrscheinlichkeit das „tatsächliche“ Ergebnis vom
Ergebnis der Stichprobe abweichen kann. Der Standardfehler für die
Zahl der Erwerbslosen wird in der tabellarischen Darstellung der
Daten ausgewiesen. Die ILO-Telefonerhebung wurde im Januar 2005 neu
eingeführt. Für den davor liegenden Zeitraum ab dem Jahr 1991
existiert eine geschätzte Zeitreihe. Als Eckwerte der Schätzung
dienen die um einen Niveaufaktor korrigierten Erwerbslosenzahlen der
jährlichen Arbeitskräfteerhebung (AKE), die im bisherigen Verlauf der
Telefonerhebung beobachteten monatlichen Veränderungen sowie die
Erwerbslosenreihe, die bis Ende 2004 veröffentlicht worden war. Diese
wurde mit Hilfe der Zahl registrierter Arbeitsloser ermittelt. Auf
der aus diesen Eckwerten geschätzten Zeitreihe basiert auch die
Saisonbereinigung der Ergebnisse. Vorjahresvergleiche und
saisonbereinigte Werte sind somit mit größeren Unsicherheiten
behaftet. Das angewandte Rückrechnungsverfahren ist in einem Aufsatz
von Dr. Martina Rengers in der Oktoberausgabe der Zeitschrift des
Statistischen Bundesamtes „Wirtschaft und Statistik“ ausführlich
dokumentiert. Die Angaben zur Erwerbstätigkeit sind Ergebnisse der
Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen (VGR).
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