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Statistisches Bundesamt

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab Donnerstag, 27.04.2006, 08:00 Uhr
ILO-Arbeitsmarktstatistik März 2006

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 27.04.2006, 08:00 Uhr
Im März 2006 waren nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes 40 000 Personen (– 0,1%) weniger
erwerbstätig als im Vorjahresmonat März 2005. Gleichzeitig lag die
Zahl der Erwerbslosen im März 2006 um 580 000 (– 13,5%) niedriger als
ein Jahr zuvor.
Nach vorläufigen Berechnungen lag die Zahl der Erwerbstätigen mit
Wohnort in Deutschland im März 2006 bei 38,36 Millionen Personen. Die
Erwerbstätigenquote als Anteil der Erwerbstätigen an der
Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren betrug 67,6% und lag
somit um 0,3 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres.
Im Vormonatsvergleich ist die Zahl der Erwerbstätigen
jahreszeitlich bedingt gestiegen: Im März waren 68 000 Personen (+
0,2%) mehr erwerbstätig als im Februar 2006. Saisonbereinigt, das
heißt nach rechnerischer Ausschaltung der üblichen jahreszeitlich
bedingten Schwankungen, ist die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber
Februar 2006 leicht um 4 000 Personen gestiegen. Ohne die verzögernde
Wirkung der außergewöhnlich kalten Witterung in den ersten Monaten
dieses Jahres wäre dieser Anstieg wahrscheinlich stärker ausgefallen.
Nach Ergebnissen der monatlichen Telefonerhebung des Statistischen
Bundesamtes waren im März 2006 13,0% der Erwerbstätigen
unterbeschäftigt. Der Anteil der Personen, die bei entsprechender
Anpassung der Bezüge gerne mehr arbeiten würden und dazu auch
kurzfristig zur Verfügung stünden, war damit um 0,9 Prozentpunkte
höher als im Vorjahresmonat März 2005.
Die Zahl der Erwerbslosen, das heißt der Arbeitssuchenden ohne
jegliche Erwerbstätigkeit, lag im März 2006 nach der Telefonerhebung
bei 3,72 Millionen Personen und damit um 580 000 (–  13,5%) niedriger
als im Vorjahresmonat März 2005. Da es sich bei dieser Erhebung um
eine zufällig ausgewählte Stichprobe von monatlich 30 000 Personen
handelt, sind ihre Ergebnisse mit einem statistischen Zufallsfehler
behaftet.
Dieser Fehler beträgt für die im März gemessene Erwerbslosenzahl
+/– 180 000. Das heißt, dass bei einem Messwert von 3,72 Millionen
die tatsächliche Zahl der Erwerbslosen in Deutschland mit hoher
Wahrscheinlichkeit im Bereich zwischen 3,54 und 3,90 Millionen
Personen lag.
Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der Erwerbslosen an den
Erwerbspersonen insgesamt, fiel im März dieses Jahres mit 8,8% um 1,3
Prozentpunkte geringer aus als ein Jahr zuvor. Gegenüber Februar 2006
ist die Erwerbslosenquote um 0,6 Prozentpunkte gefallen.
Über die Erstberechnung der Erwerbstätigen für den Berichtsmonat
März 2006 hinaus wurden auch die bisher veröffentlichten monatlichen
Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit im Rahmen der turnusmäßigen
Überarbeitung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen unter
Einbeziehung aller jetzt vorliegenden erwerbsstatistischen Quellen ab
Januar 2006 neu berechnet. Hierbei wurden auch die neuesten
Erkenntnisse der Bundesagentur für Arbeit zur
sozialversicherungspflichtigen und geringfügig entlohnten
Beschäftigung in erster Erwerbstätigkeit berücksichtigt.
Weitere Auskünfte geben:
Zum Thema „Erwerbstätigkeit“:
Stephan Lüken,
Telefon: (0611) 75-2016,
E-Mail:  stephan.lueken@destatis.de
Zum Thema „Erwerbslosigkeit“:
Thomas Riede,
Telefon: (0611) 75-2433,
E-Mail:  thomas.riede@destatis.de
ILO-Arbeitsmarktstatistik, monatliche Ergebnisse
Berichts-         Veränderung März 2006
 Erwerbs-                 monat          gegenüber      gegenüber
 status             März       Februar     Februar         März
                    2006        2006        2006           2005
in Millionen                  in %
                        Personen
Erwerbstätige 1)    38,36      38,29          0,2          – 0,1
Erwerbslose 2)       3,72       3,99        – 6,6         – 13,5
Erwerbspersonen
  insgesamt         42,08      42,28        – 0,5          – 1,4
Anteile in %              in Prozentpunkten
Erwerbstätigen-
  quote 3)           67,6       67,4          0,2            0,3
Unterbeschäftigten-
  quote 4)           13,0       12,5          0,5            0,9
Erwerbslosen-
 quote
   Insgesamt          8,8        9,4        – 0,6          – 1,3
   Männer             8,8        9,6        – 0,8          – 1,1
   Frauen             8,9        9,2        – 0,3          – 1,3
   Personen
     unter
     25 Jahren       15,3       16,1        – 0,8          – 1,9
   Personen
      25 Jahre und
      älter           7,9        8,5        – 0,6          – 1,1
   Westdeutschland    8,0        8,5        – 0,5          – 0,8
   Ostdeutschland
    (einschl.
     Berlin)         12,0       13,0        – 1,0          – 2,8
ILO-Arbeitsmarktstatistik, Zeitreihen
                  und saisonbereinigte Ergebnisse 5)
Erwerbs-         Erwerbs-        Erwerbslosen-
                     tätige 1)         lose 2)          quote
Jahr    Monat    origi-   saison-  origi-  saison-  origi-  saison-
                 nal      berei-   nal     berei-   nal     berei-
                          nigt             nigt             nigt
in Millionen Personen                in %
2005   Februar  38,356  38,711     4,44     4,02   10,4       9,4
       März     38,400  38,689     4,30     4,06   10,1       9,5
       April    38,488  38,662     4,33     4,07   10,1       9,5
       Mai      38,594  38,666     4,06     3,92    9,5       9,2
       Juni     38,626  38,653     3,86     3,89    9,1       9,1
       Juli     38,568  38,631     3,94     3,82    9,3       9,0
       August   38,618  38,632     3,99     3,94    9,4       9,3
       Septem-
        ber     38,931  38,657     3,35     3,59    7,9       8,5
       Oktober  39,085  38,655     3,55     3,72    8,3       8,8
       November 39,115  38,671     3,50     3,79    8,2       8,9
       Dezember 38,910  38,654     3,37     3,83    8,0       9,0
2006   Januar   38,222  38,629     3,70     3,68    8,8       8,7
       Februar  38,292  38,649     3,99     3,61    9,4       8,5
       März     38,360  38,653     3,72     3,52    8,8       8,4
1) Ergebnis der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: Erwerbstätige mit Wohnort in
Deutschland (Inländerkonzept). 2) Ergebnis der Telefonerhebung: Der
einfache Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen beträgt 2,5%.
3) Anteil der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren an der
gleichaltrigen Bevölkerung. 4) Konzept und Methode der Messung von
Unterbeschäftigung nach ILO- Standard sind in der Ausgabe März 2006
der Zeitschrift „Wirtschaft und Statistik“ des Statistischen
Bundesamtes, Seite 238 bis 256, ausführlich dokumentiert. 5)
Census-X12-ARIMA. Frühere Zeiträume für Erwerbslose zum Teil auf
Basis vorläufig geschätzter Ergebnisse; Saisonbereinigung mit
größeren Unsicherheiten.
Methodische Erläuterungen zur ILO-Arbeitsmarktstatistik im März 2006
Die ILO-Arbeitsmarktstatistik orientiert sich an dem weltweit
verwendeten Labour-Force-Konzept der International Labour
Organization (ILO). Dieses ordnet jeder Person einen eindeutigen
Erwerbsstatus zu. Dabei wird zunächst unterschieden zwischen
Erwerbspersonen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und auf
diesem aktiv sind, und sogenannten Nichterwerbspersonen. Die Gruppe
der Erwerbspersonen wiederum untergliedert sich in Erwerbstätige und
Erwerbslose.
Erwerbstätig im Sinne der ILO-Definition ist jede Person im
erwerbsfähigen Alter, die in einem einwöchigen Berichtszeitraum
mindestens eine Stunde lang gegen Entgelt oder im Rahmen einer
selbstständigen oder mithelfenden Tätigkeit gearbeitet hat. Auch wer
sich in einem formalen Arbeitsverhältnis befindet, das er im
Berichtszeitraum nur vorübergehend nicht ausgeübt hat, gilt als
erwerbstätig. Als erwerbslos zählt nach dem durch die EU
konkretisierten ILO-Konzept eine Person im Alter von 15 bis 74
Jahren, wenn sie im Berichtszeitraum nicht erwerbstätig war, aber in
den letzten vier Wochen vor der Befragung aktiv nach einer Tätigkeit
gesucht hat und bereit und in der Lage ist, eine neue Arbeit im
Erfolgsfall innerhalb von zwei Wochen aufzunehmen. Ob die
Arbeitssuche bei einer staatlichen Behörde wie einer Arbeitsagentur
oder einem kommunalen Träger registriert wurde oder nicht, spielt für
die Zuteilung des Erwerbsstatus nach dem ILO-Konzept keine Rolle.
Diese Abgrenzung der Erwerbslosigkeit unterscheidet sich von der
Definition der registrierten Arbeitslosen nach dem deutschen
Sozialgesetzbuch (SGB III), welche der Berichterstattung der
Bundesagentur für Arbeit zu Grunde liegt. Neben der Meldung bei einer
Agentur für Arbeit oder einem kommunalen Träger erfordert die
Erfassung als Arbeitsloser auch, dass eine Beschäftigung von
mindestens 15 Wochenstunden gesucht wird. Andererseits kann nach dem
SGB trotz registrierter Arbeitslosigkeit eine Erwerbstätigkeit mit
einem Umfang unter 15 Stunden ausgeübt werden. Es sind daher in der
ILO-Arbeitsmarktstatistik Erwerbslose enthalten, die die
Bundesagentur für Arbeit nicht als arbeitslos zählt. Umgekehrt gelten
in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit auch Personen als
arbeitslos, die nach Definition der ILO-Arbeitsmarktstatistik nicht
erwerbslos sind.
Bei der Erwerbslosenquote handelt es sich um die Zahl der
Erwerbslosen in Prozent aller Erwerbspersonen (Erwerbslose +
Erwerbstätige). Die Erwerbstätigenquote errechnet sich als Anteil der
Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren an der gleichaltrigen
Bevölkerung. Diese Altersabgrenzung entspricht den Festlegungen des
EU-Beschäftigungspaktes.
Als zeitbezogen unterbeschäftigt gilt eine Person, die zwar
erwerbstätig ist, jedoch den Wunsch äußert, bei entsprechender
Anpassung des Verdienstes mehr arbeiten zu wollen und bereit und in
der Lage ist, eine erweiterte Erwerbstätigkeit  im Erfolgsfall
innerhalb von zwei Wochen aufzunehmen. Die hier verwendete Definition
zeitbezogener Unterbeschäftigung ist unabhängig von der Zahl der
Arbeitsstunden, die eine unterbeschäftigte Person bisher leistet. Die
Unterbeschäftigtenquote stellt den Anteil zeitbezogen
Unterbeschäftigter an allen Erwerbstätigen dar.
Die ausgewiesenen Quoten und Veränderungsraten basieren auf nicht
gerundeten Werten.
Die vorliegenden Daten über Erwerbslosigkeit und zeitbezogene
Unterbeschäftigung entstammen einer telefonischen Befragung von
30 000 zufällig ausgewählten Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren.
Da es sich dabei um eine Stichprobenerhebung handelt, ist die
Hochrechnung des Ergebnisses auf die Gesamtbevölkerung mit einem so
genannten Standardfehler behaftet, der bei der Interpretation der
Ergebnisse zu berücksichtigen ist.  Er gibt an, in welcher
Größenordnung das „tatsächliche“ Ergebnis mit einer angebbaren
Wahrscheinlichkeit vom Ergebnis der Stichprobe abweichen kann. Der
Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen wird in der
tabellarischen Darstellung der Daten ausgewiesen. 
Daten aus der ILO-Telefonerhebung werden seit Januar 2005
veröffentlicht. Für den davor liegenden Zeitraum ab 1991 existiert
eine geschätzte Zeitreihe auf Basis der jährlichen
Arbeitskräfteerhebung (AKE), der im bisherigen Verlauf der
Telefonerhebung beobachteten monatlichen Veränderungen sowie der Zahl
registrierter Arbeitsloser. Auf dieser geschätzten Zeitreihe basiert
auch die Saisonbereinigung der Ergebnisse.
Die Angaben zur Erwerbstätigkeit sind Ergebnisse der
Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen (VGR).
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