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Statistisches Bundesamt

Erwerbstätigkeit im 1. Quartal 2006: Dienstleistungen immer bedeutender

Wiesbaden (ots)

38,3 Millionen Erwerbstätige hatten nach ersten
vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im
Durchschnitt des ersten Quartals 2006 ihren Arbeitsort in Deutschland
(Inlandskonzept). Das waren im Vergleich zum entsprechenden
Vorjahresquartal 55 000 Personen (– 0,1%) weniger. Damit hat sich der
Beschäftigungsabbau zuletzt abgeschwächt (viertes Quartal 2005
gegenüber viertem Quartal 2004: – 0,3%). Dazu beigetragen hat vor
allem die verbesserte Beschäftigungssituation in den
Dienstleistungsbereichen, deren Anteil an der Gesamterwerbstätigkeit
weiter zugenommen hat.
Gegenüber dem Vorquartal ging saisonal bedingt die
Erwerbstätigenzahl um 2,1% zurück. Saisonbereinigt, das heißt nach
rechnerischer Ausschaltung der jahreszeitlich bedingten Schwankungen,
sank jedoch die Erwerbstätigenzahl nur leicht um 0,1% gegenüber dem
vierten Quartal 2005. Ausschlaggebend hierfür war, dass die Witterung
im ersten Quartal dieses Jahres besonders kalt und schneereich war
und sich ungünstig auf die Beschäftigung ausgewirkt hat. Zudem wurden
im Januar außergewöhnlich viele Arbeitsverhältnisse insbesondere
älterer Arbeitnehmer im Hinblick auf die seit 1. Februar 2006
geltenden gesetzlichen Neuregelungen der Bezugszeiten von
Arbeitslosengeld beendet.
Nach Wirtschaftsbereichen entwickelte sich die Beschäftigung in
Deutschland zum Jahresanfang unterschiedlich. Die Zahl der
Erwerbstätigen sank gegenüber dem ersten Quartal 2005 gleichermaßen
im Produzierenden Gewerbe ohne Bauwirtschaft (– 1,6%), in der
Bauwirtschaft (– 4,1%) und in der Land- und Forstwirtschaft (– 2,0%).
Jedoch haben sich die Beschäftigungsverluste in den genannten
Wirtschaftsbereichen im Vergleich zu den Ergebnissen vom vierten
Quartal 2005 weiter verlangsamt. Dagegen stieg der Personalbestand in
den Dienstleistungsbereichen insgesamt um 0,6% gegenüber dem Vorjahr.
Damit nahm die Bedeutung der Dienstleistungsbereiche für das
Wirtschaftsleben in Deutschland erneut zu. 72,5% aller Erwerbstätigen
in Deutschland waren im ersten Quartal 2006 in den
Dienstleistungsbereichen tätig. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich
der Anteil um 0,5 Prozentpunkte. Vor 10 Jahren betrug der Anteil der
Beschäftigten in den Dienstleistungsbereichen an der Gesamtwirtschaft
lediglich 65,7%. Gründe für die stärkere Bedeutung der
Dienstleistungen an der Gesamterwerbstätigkeit im Langzeitvergleich
dürften neben einem allgemeinen Strukturwandel zur
Dienstleistungsgesellschaft auch die Ausweitung von verschiedenen
Formen von Teilzeitbeschäftigung sein.
Insgesamt konnten im ersten Quartal 2006 die Zuwächse an
selbstständiger Tätigkeit (+ 56 000 Personen gegenüber dem ersten
Quartal 2005) die Arbeitsplatzverluste bei den Arbeitnehmern (– 111
000 Personen) nicht kompensieren. Die Verringerung bei den
Arbeitnehmerzahlen ist weiter durch anhaltende Rückgänge an
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung bestimmt.
Nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) nahm im
ersten Quartal 2006 sowohl die Gesamtzahl der geleisteten
Arbeitsstunden aller Erwerbstätigen (+ 1,2%) als auch die
durchschnittliche Zahl je Erwerbstätigen (+ 1,4%) deutlich zu.
Aufgrund der Lage von Ostern standen im ersten Quartal 2006 drei
Arbeitstage mehr zur Verfügung. Auch der weiter abnehmende
Krankenstand hat zu einer Erhöhung der geleisteten Arbeitsstunden
beigetragen.
Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur
Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren können im Internet-
Angebot des Statistischen Bundesamtes direkt unter
http://www.destatis.de/indicators/d/vgr010ad.htm und
http://www.destatis.de/basis/d/vgr/vgrtab10.htm abgerufen werden.
Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland
                  sowie geleistete Arbeitsstunden 1)
Geleistete
                   Land-    Produ-                      Arbeits-
          Er-      und      zie-             Dienst-    stunden 3)
Jahr,     werbs-   Forst-   rendes   Bau-    leis-    je      der
Viertel-  tätige   wirt-    Gewerbe  ge-     tungs-   Er-     Er-
jahr      insge-   schaft,  ohne     werbe   berei-   werbs-  werbs-
          samt     Fische-  Bau-             che 2)   täti-   täti-
                   rei      gewerbe                   gen     gen
Personen in 1 000              Stunden   Mill.
                                                             Stunden
2002      39 096     905     8 355   2 439   27 397  1 440,6  56 322
2003      38 722     881     8 139   2 322   27 380  1 434,3  55 539
2004      38 868     873     8 018   2 251   27 726  1 439,8  55 962
2005      38 783     853     7 882   2 146   27 902  1 434,6  55 638
2004 3.Vj 39 003     911     8 016   2 299   27 777    364,1  14 201
     4.Vj 39 270     873     8 037   2 277   28 083    366,0  14 373
2005 1.Vj 38 389     798     7 892   2 067   27 632    363,6  13 958
     2.Vj 38 694     873     7 864   2 140   27 817    343,3  13 284
     3.Vj 38 892     888     7 869   2 193   27 942    363,9  14 153
     4.Vj 39 142     852     7 902   2 179   28 209    363,9  14 244
2006 1.Vj 38 334     782     7 766   1 982   27 804    368,6  14 130
Veränderung gegenüber dem entsprechenden
                       Vorjahreszeitraum in %
2002       - 0,6   - 2,2     - 2,2   - 6,1      0,5    - 0,9   - 1,4
2003       - 1,0   - 2,7     - 2,6   - 4,8    - 0,1    – 0,4   - 1,4
2004         0,4   - 0,9     – 1,5   – 3,1      1,3      0,4     0,8
2005       – 0,2   – 2,3     – 1,7   – 4,7      0,6    – 0,4   – 0,6
2004 3.Vj    0,5   - 0,5     - 1,3   - 3,0      1,4    - 0,2     0,3
     4.Vj    0,6   - 0,8     – 1,2   - 3,4      1,5      0,9     1,5
2005 1.Vj    0,0   - 2,1     – 1,5   – 4,5      0,9    – 1,7   – 1,7
     2.Vj  – 0,3   - 2,6     - 1,8   - 5,2      0,6      1,0     0,7
     3.Vj  – 0,3   – 2,5     – 1,8   – 4,6      0,6    – 0,1   – 0,3
     4.Vj  – 0,3   – 2,4     – 1,7   – 4,3      0,4    – 0,6   – 0,9
2006 1.Vj  – 0,1   – 2,0     – 1,6   – 4,1      0,6      1,4     1,2
1) Für Erwerbstätige: Jahres- beziehungsweise
Quartalsdurchschnitte. 2) Handel, Gastgewerbe und Verkehr,
Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister, öffentliche
und private Dienstleister. 3) Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg.
Weitere Auskünfte gibt:	
Christoph-Martin Mai,
Telefon: (0611) 75-3378,
E-Mail:  vgr-erwerbstaetige@destatis.de
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