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Statistisches Bundesamt

Einnahmen aus "Umweltsteuern" erneut gesunken

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt,
betrugen die Einnahmen aus "umweltbezogenen Steuern" nach Angaben der
Umweltökonomischen Gesamtrechnungen im Jahr 2005 rund 55 Milliarden
Euro. Davon entfielen 40,1 Milliarden Euro auf die Mineralölsteuer,
8,7 Milliarden Euro auf die Kraftfahrzeugsteuer und 6,5 Milliarden
Euro auf die Stromsteuer. Gegenüber dem Vorjahr gab es – wie auch im
Jahr 2004 – einen leichten Rückgang der Einnahmen um 881 Millionen
Euro (– 1,6%). Der Anteil der umweltbezogenen Steuereinnahmen an den
gesamten Steuereinnahmen der öffentlichen Haushalte (im Jahr 2005
insgesamt 489,2 Milliarden Euro) hat sich in diesem Zeitraum
geringfügig um 0,4 Prozentpunkte auf 11,3% vermindert.
Die Zusammenfassung der drei genannten Steuerarten zu
"umweltbezogenen Steuern" folgt einer auf internationaler Ebene
gebräuchlichen Abgrenzung, die alle Steuern zusammenfasst, die den
Energieverbrauch, die Emissionen, den Verkehr oder schädliche
Stoffausbringungen (Pestizide oder ähnliches) besteuern, unabhängig
von den Beweggründen für die Einführung der Steuer oder von der
Verwendung der Einnahmen. Daher umfassen die so abgegrenzten
Umweltsteuern zum Beispiel die gesamten Mineralölsteuereinnahmen und
nicht nur den Anteil, der sich durch die zum 1.4.1999 in Kraft
getretenen Gesetze zur ökologischen Steuerreform (Ökosteuer) ergeben
hat. Die Ökosteuer enthält die Einführung der Stromsteuer sowie eine
schrittweise Erhöhung der Mineralölsteuersätze in den Jahren 1999 bis
2003. Die Steuersätze liegen derzeit zum Beispiel für unverbleites
und schwefelarmes Benzin bei 65,45 Cent je Liter, für schwefelarmen
Dieselkraftstoff bei 47,04 Cent.
Die von 2004 auf 2005 gesunkenen Einnahmen sind auf eine deutlich
rückläufige Entwicklung bei der Mineralölsteuer (– 4,0%) und einen
leichten Rückgang bei der Stromsteuer (– 2,0%) zurückzuführen,
während die Einnahmen aus der Kraftfahrzeugsteuer um 12,1% anstiegen.
Bei der Mineralölsteuer wiederum war die Verringerung der besteuerten
und damit der im Inland abgesetzten Mengen an Benzin und
Dieselkraftstoffen maßgeblich. Im genannten Zeitraum ist
beispielsweise die Menge an versteuertem Benzin von 33,1 Millionen
Kubikmeter auf 30,7 Millionen Kubikmeter und damit um 7,4%
zurückgegangen, die Menge des versteuerten Dieselkraftstoffes
verminderte sich um 4,5%. Beim leichten Heizöl gab es im Jahr 2005
nur geringe Änderungen im Vergleich zum Vorjahr; beim Erdgas, der
vierten mengenmäßig bedeutsamen Mineralölart, ist die versteuerte
Menge dagegen um 4,1% gestiegen. Entscheidend für den Einnahmeanstieg
bei der Kraftfahrzeugsteuer war, dass zum 1.1.2005 Erhöhungen für
wenig schadstoffreduzierte Personenkraftwagen wirksam wurden.
Zugleich stieg der Bestand an Kraftfahrzeugen insgesamt um knapp
400 000 oder 0,7% auf 54,9 Millionen.
Im Hinblick auf den Verkehr ist darauf hinzuweisen, dass sich in
den versteuerten Mengen nicht unbedingt entsprechende Entwicklungen
des Kraftstoffverbrauchs im Inland oder der Fahrleistungen
widerspiegeln. Insbesondere bei größeren Preisunterschieden zwischen
In- und Ausland spielt der Tanktourismus in den grenznahen Gebieten
eine nicht unbeträchtliche Rolle. Darüber hinaus ist seit Jahren ein
Umstieg auf sparsamere Dieselfahrzeuge festzustellen, so dass nur
bedingt Rückschlüsse auf die Fahrleistungen gezogen werden können. In
Bezug auf den Absatz von Heizöl sind insbesondere witterungsbedingte
Temperaturunterschiede von Jahr zu Jahr sowie die Preisentwicklung zu
beachten.
Einnahmen umweltbezogener Steuern
                   und Steuereinnahmen insgesamt
                           Mill. Euro
Kassenmäßige Steuereinnahmen öffentlicher Haushalte
 Jahr           ins-        darunter: umweltbezogene Steuern
               gesamt 1)    zusam-   Mineral-  Kraftfahr-   Strom-
                            men 2)   ölsteuer  zeugsteuer   steuer
1995          416 337      40 235    33 177     7 059           -
1996          433 936      41 923    34 896     7 027           -
1997          436 160      41 121    33 749     7 372           -
1998          456 759      41 848    34 091     7 757           -
1999          486 841      45 298    36 444     7 039       1 816
2000          502 425      48 197    37 826     7 015       3 356
2001          483 665      53 389    40 690     8 376       4 322
2002          479 416      54 881    42 192     7 592       5 097
2003          479 589      57 055    43 188     7 336       6 531
2004          479 495      56 118    41 782     7 739       6 597
2005          489 166      55 237    40 101     8 673       6 462
1) Vor Abzug von Kindergeld (Familienkassen und steuerliches
Kindergeld). 2) Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen.
Versteuertes Mineralöl nach ausgewählten Arten
Benzin,        Diesel-      Leichtes      Erd-
                verbleit       kraft-       Heizöl        gas
 Jahr            und           stoffe
              unverbleit
               (ohne
              Flugbenzin)
                              1 000 m3                  Mill.MWh
1995             40 036        30 425        39 208       807
1996             40 302        30 733        43 749       889
1997             40 616        31 423        41 702       845
1998             40 766        32 487        39 351       803
1999             40 870        34 018        33 412       762
2000             39 045        33 780        30 772       781
2001             37 861        34 257        35 550       839
2002             36 601        33 843        31 081       817
2003             34 872        33 105        30 393       860
2004             33 102        33 296        27 401       860
2005             30 669        31 788        27 450       895
Weitere Auskünfte gibt:
Ursula Lauber,
Telefon: (0611) 75-2737,
E-Mail:  ursula.lauber@destatis.de
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