Erwerbslosigkeit bleibt ein weltweites Problem
Wiesbaden (ots)
Das Recht auf Arbeit und auf Schutz vor Arbeitslosigkeit gehört zu den allgemeinen Menschenrechten (Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948). Wie das Statistische Bundesamt zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember mitteilt, ist die Umsetzung dieses Rechts auf der ganzen Welt jedoch nach wie vor ein nicht verwirklichtes Ziel. Unter allen Ländern, aus denen international vergleichbare Zahlen für das Jahr 2005 vorliegen, befand sich Deutschland mit einer Erwerbslosigkeit von 9,1% im Jahr 2005 eher im unteren Drittel der weltweiten Rangliste. Nur in Thailand kann von annähernder Vollbeschäftigung gesprochen werden. Laut der thailändischen Arbeitskräfteerhebung betrug die Erwerbslosenquote 1,9%. In anderen südostasiatischen Staaten wie Südkorea (3,7%) und Japan (4,4%) waren die Erwerbslosenquoten deutlich höher, im internationalen Vergleich gehörten sie aber immer noch zu den niedrigsten. Die niedrigsten Erwerbslosenquoten in Europa wiesen 2005 Irland und die Schweiz mit jeweils 4,4% auf. Zweistellige Erwerbslosenquoten fanden sich in mehreren osteuropäischen Staaten, allen voran in Polen mit 17,7%. Die mit Abstand höchste Erwerbslosigkeit unter den betrachteten Ländern wies Südafrika auf. Dort war mehr als ein Viertel der Personen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung standen, ohne Beschäftigung. Die hier vorgestellten Daten für Deutschland sind Ergebnisse der ILO- Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes. Die Angaben zu anderen Staaten basieren auf Erhebungen der jeweiligen statistischen Ämter, die ebenfalls dem Konzept der International Labour Organization (ILO) folgen. Das ILO-Konzept ist aufgrund seiner großen Verbreitung und seiner Unabhängigkeit von nationalen Regelungen für internationale Vergleiche der Erwerbsbeteiligung geeignet. Nach diesem Konzept erhobene Arbeitsmarktdaten für Deutschland werden monatlich im Rahmen der ILO-Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes veröffentlicht. Erwerbslos im Sinne des ILO-Konzeptes sind Personen im erwerbsfähigen Alter, die derzeit keiner bezahlten oder selbstständigen Tätigkeit nachgehen, obwohl sie aktiv nach einer solchen Tätigkeit suchen und bereit wären, diese im Erfolgsfall innerhalb kurzer Zeit aufzunehmen. In Deutschland wird das erwerbsfähige Alter nach entsprechenden Regelungen der Europäischen Kommission mit 15 bis 74 Jahren abgegrenzt. In anderen Ländern werden teils unterschiedliche Altersgrenzen angewandt. Die Ergebnisse sind trotz dieser Auslegungsunterschiede im Allgemeinen als vergleichbar anzusehen. Die Erwerbslosenquote errechnet sich als Anteil der Erwerbslosen an allen Erwerbspersonen (Summe von Erwerbslosen und Erwerbstätigen).
Erwerbslosenquoten ausgewählter Länder im Jahresdurchschnitt 2005 1) in Prozent
Thailand 1,9 Südkorea 3,7 Neuseeland 3,7 Irland 4,4 Japan 4,4 Schweiz (2.Quartal) 4,4 Norwegen 4,6 Dänemark 5,0 Vereinigtes Königreich 5,0 Australien 5,1 USA 5,1 Österreich 5,2 Zypern 5,3 Hong Kong 5,6 Slowenien (2.Quartal) 5,8 Schweden 6,0 Costa Rica (Juli) 6,6 Kanada 6,8 Ungarn 7,2 Rumänien 7,2 Ukraine 7,2 Republik Moldau 7,3 Portugal 7,6 Italien 7,7 Tschechische Republik 7,9 Ecuador (November) 7,9 Estland 7,9 Finnland 8,3 Litauen 8,3 Belgien 8,4 Lettland 8,7 Deutschland 9,1 Spanien 9,2 Griechenland (2.Quartal) 9,6 Mauritius 9,6 Bulgarien 10,1 Türkei 10,3 Kroatien 12,7 Georgien 13,8 Tunesien 14,2 Slowakische Republik 16,2 Polen 17,7 Südafrika 26,6
1) Für Deutschland: Ergebnisse der ILO-Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes. Andere Länder: Angaben der nationalen statistischen Ämter und der ILO nach vergleichbarer Definition.
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