Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Nitrofuran: Geflügelfleisch aus Deutschland sauber
Verband fordert
lückenlose Kontrollen für brasilianische Importware
Bonn (ots)
Im Zusammenhang mit Funden von Nitrofuran belastetem Geflügelfleisch aus Brasilien und Thailand weist der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft darauf hin, dass in Deutschland erzeugtes Geflügelfleisch nicht mit antibakteriell wirkenden Arzneimitteln aus der Gruppe der Nitrofurane belastet ist. In der Europäischen Union ist der Einsatz von Nitrofuranen bereits seit 1994 verboten. Im Rahmen des nationalen Rückstandskontrollplanes wird Geflügelfleisch aus deutscher Erzeugung seit Jahren kontinuierlich auf Nitrofuran getestet - ohne Belastungen festzustellen. Anders bei außereuropäischen Importwaren: Das Mittel, das im Verdacht steht, bei Menschen krebserregend und erbgutverändernd zu wirken, wurde bei Geflügelfleischimporten aus Brasilien und Thailand entdeckt.
Thailändisches Fleisch wird daraufhin bereits seit April 2002 lückenlosen Kontrollen unterzogen, nicht jedoch Geflügelfleisch aus Brasilien. "Im Interesse eines ungeteilten Verbraucherschutzes ist es nicht tolerierbar und geradezu unverantwortlich, dass bei gleicher Gefahrensituation mit zweierlei Maß gemessen wird," so Gerhard Wagner, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft. Sowohl Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast als auch EU-Verbraucherkomissar David Byrne seien gefordert, durch eine verpflichtende Untersuchung jeder Lieferung aus Brasilien den Schutz des Verbrauchers sicherzustellen. Jährlich werden mehr als 100.000 Tonnen brasilianisches Geflügelfleisch in die EU eingeführt.
Der Verband habe die Europäische Kommission und das deutsche Verbraucherschutzministerium vor sechs Wochen und wiederholt auf das belastete Importfleisch aufmerksam gemacht und eine Gleichbehandlung beider Länder gefordert. Die Mitgliedsbetriebe des Verbandes befürchten, dass durch das zögerliche Verhalten bei der amtlichen Überwachung das Vertrauen der Verbraucher in die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Geflügelfleisch Schaden nehme.
Zudem erneuert der Verband seine Forderung, eine für alle Verbraucher eindeutige Herkunftskennzeichnung von Geflügelfleisch umzusetzen - einschließlich Geflügelfleisch in Verarbeitungsprodukten. "Frau Künast muss Farbe bekennen und endlich zeigen, dass für sie Verbraucherschutz nicht nur ein Lippenbekenntnis ist. Sonst zerfließen ihre eigenen Ansprüche wie Eis in der Sommerhitze", so Wagner. Nur durch eine umfassende Herkunftskennzeichnung sei eine vertrauensvolle Verbraucherinformation möglich.
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