ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di will Betriebsräte und Tarifverträge in der Zeitarbeitsbranche
Hamburg (ots)
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di will eine bessere gewerkschaftliche Vertretung von "Leiharbeitnehmern" erreichen.
"In der expandierenden Zeitarbeitsbranche, deren Beschäftigungszahl jährlich um zehn bis 20 Prozent wächst, muss die Wahl von Betriebsräten und der Abschluss von Tarifverträgen durchgesetzt werden", erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Dorothea Müller am Donnerstag in Kassel nach der konstituierenden Sitzung des Bundesfachbereichsvorstandes "Besondere Dienstleistungen". ver.di sehe bei den seriösen Unternehmen der Branche auch die Chance für Arbeitslose und Berufsrückkehrer/innen, in ein festes Arbeitsverhältnis überzuwechseln.
Unter Hinweis auf das Bewachungsgewerbe warnte Frau Müller außerdem davor, dass kleine Gruppierungen durch den Abschluss von Gefälligkeitsverträgen das von den Gewerkschaften erkämpfte Tarif-Vergütungsgefüge zerstören. Auf diesem Wege werde Lohndumping betrieben. In diesem Zusammenhang kritisierte die Gewerkschafterin die Praxis der Öffentlichen Hand, Aufträge an "schwarze Schafe" dieses Bereichs zu vergeben. "Es darf nicht sein, dass Unternehmen, die sich an Tarifverträge halten und Betriebsräte akzeptieren, leer ausgehen und Unternehmen, die mit Sozial- und Lohndumping niedrigere Preise anbieten können, den Zuschlag erhalten", unterstrich Frau Müller.
Zum Fachbereich "Besondere Dienstleistungen" gehören rund 130.000 ver.di-Mitglieder aus dem Tourismus und der Wohnungswirtschaft, dem Bewachungsgewerbe, den technischen Überwachungsorganisationen und den Architekturbüros sowie den Zeitarbeitsunternehmen und Call-Centern. Leiterin des Fachbereichs ist Dorothea Müller, die bereits beim ver.di-Gründungskongress Mitglied des Bundesvorstands der Gewerkschaft wurde und auch für Bildungspolitik zuständig ist. Zum Vorsitzenden des ehrenamtlich tätigen Fachbereichsvorstands wurde Leopold Musall vom TÜV gewählt, Stellvertreter wurden Monika Ferchel von der Leipziger Wohnungsbaugesellschaft und Gerd Schneider vom Tourismuskonzern TUI.
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