ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: Tarifrunde Handel: Beschäftigte streiken für nachhaltige tabellenwirksame Entgelterhöhungen und gegen Reallohnverluste
Tarifrunde Handel: Beschäftigte streiken für nachhaltige tabellenwirksame Entgelterhöhungen und gegen Reallohnverluste
Am morgigen Freitag (13.10.2023) ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten des Einzel- und Versandhandels sowie des Groß- und Außenhandels in den Landesbezirken Nord, Niedersachsen/Bremen, Berlin/Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Hessen, Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg zum Streik auf. Nachdem bereits in den letzten Wochen Hunderttausende von Beschäftigten sich an Streiks und Aktionen beteiligt haben, werden morgen bundesweit 10.000 Beschäftigte aus unterschiedlichen Betrieben des Einzelhandels sowie des Groß- und Außenhandels erwartet. Die Streikenden treffen sich regional zu Kundgebungen oder bleiben vor ihren Betrieben. Mit dem bundesweiten Aktionstag erhöht die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber, nachdem in allen Tarifgebieten die Verhandlungen ergebnislos und ohne neues Angebot in den letzten Wochen beendet wurden.
Die bisherigen Arbeitgeberangebote gehen an der Lebensrealität und den Existenznöten der Beschäftigten völlig vorbei. In einigen Tarifgebieten haben die Verhandlungen bereits im April dieses Jahres begonnen. Seitdem warten die Beschäftigten auf eine Entgelterhöhung als Respekt und Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit. Für 2023 bieten die Arbeitgeber nach drei Nullmonaten eine tabellenwirksame Erhöhung von durchschnittlich 5,3 Prozent im Einzelhandel und nach vier Nullmonaten von 5,1 Prozent im Groß- und Außenhandel an. Das Angebot für 2024 fällt noch niedriger aus.
„Das ist als Antwort auf die steigenden Lebenshaltungskosten im letzten und in diesem Jahr völlig unzureichend. Bundesweite Streiks sind die logische Folge dieser Blockadehaltung“, sagte das für den Handel zuständige ver.di-Vorstandsmitglied Silke Zimmer. „Die Arbeitgeber im Handel müssen endlich verstehen, dass sie ihre Beschäftigten nicht mit warmen Worten, Vorauszahlungen und guten Tipps zum Sparen von der Straße holen können. Wer Streiks im Weihnachtsgeschäft verhindern will, muss sich am Verhandlungstisch bewegen“, so Zimmer weiter.
ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen je nach Tarifgebiet zwischen 200 Euro bis 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.
Im Groß- und Außenhandel fordert ver.di eine tabellenwirksame Entgelterhöung von 13 Prozent für alle Beschäftigten. Die Auszubildendenvergütung soll je nach Tarifgebiet zwischen 175 Euro und 250 Euro steigen, bei einer Laufzeit von ebenfalls zwölf Monaten.
Die nächsten Verhandlungsrunden finden statt im Einzelhandel am 16. Oktober 2023 in Rheinland-Pfalz und im Groß- und Außenhandel am 19. Oktober 2023 in Nordrhein-Westfalen.
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