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"Wenn Sie einmal mit Lukas Podolski über die IAA gegangen sind und seine leuchtenden Augen gesehen haben, dann wissen Sie, was das Auto für junge Leute bedeutet"

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Frankfurt (ots)

Deutsche Automobilindustrie startet voller Zuversicht und Selbstbewusstsein in die IAA 2013 - Weltgrößte Automobilausstellung beginnt heute mit dem ersten Pressetag INTERVIEW MIT MATTHIAS WISSMANN

Anmoderation:

Mit dem ersten Pressetag beginnt heute in Frankfurt die 65. Internationale Automobil-Ausstellung. Mit 159 Weltpremieren unterstreicht die IAA ihre Stellung als weltweit wichtigste Mobilitätsmesse. Auf der Messe wird die vollständige Palette der unterschiedlichen Antriebsarten gezeigt: vom optimierten klassischen Antrieb, über Hybridlösungen bis hin zu serienreifen Elektrofahrzeugen und Autos mit Brennstoffzelle. Der Verband der Automobilindustrie als Veranstalter der IAA hat in diesem Jahr die IAA unter das Motto "Die automobilste Show der Welt" gestellt. Über die Themen Mobilität der Zukunft, die Erwartungen der Branche an diese Messe und die Faszination für das Auto haben wir uns mit Matthias Wissmann unterhalten, dem Präsident des VDA.

1. Frage: Herr Wissmann, welches Signal wird von der IAA 2013 ausgehen?

Ich hoffe, es ist ein Signal für einen Wendepunkt im europäischen Markt, dass es jetzt langsam nach oben geht. Der europäische Automobilmarkt war in den letzten Jahren schwach und vor allem durch die Staatsschuldenkrise geprägt. Es wird auch ein Signal dafür sein, dass man Ökonomie und Ökologie versöhnt, denn die neuesten Fahrzeuge haben einen so niedrigen Verbrauch oder haben als Elektromobil eine Null-Emission, dass auch derjenige, der mit einem großen ökologischen Gewissen an das Auto herangeht, hier die entsprechenden Antworten findet. (0:34)

2. Frage: Ein ganz wichtiges Thema ist die Elektromobilität. Was muss passieren, damit bald viele Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen fahren?

Wir arbeiten natürlich vor allem mit der Regierung und den Hochschulen und Forschungsinstituten vor allem an der Forschung. Dort hat die öffentliche Hand eine Milliarde in die Hand genommen, damit sich die Forschungsinstitutionen weiter entwickeln können. Wir brauchen mehr elektrochemische Lehrstühle, um das ganze Thema Batteriezelle, Batteriesysteme als Kern der Elektromobilität weiterzuentwickeln. Das ist der Ehrgeiz, gerade auch von der deutschen Automobilindustrie. Wenn sie die stärkste Automobilindustrie der Welt haben, dann dürfen sie an keiner Stelle schlafen. Dann müssen Sie bei jeder neuen Technologie vorne mit dabei sein. Und das zeigen wir bei dieser IAA. (0:34)

3. Frage: Welche Anreize braucht der normale Autofahrer, um sich den Kauf eines Elektroautos ernsthaft zu überlegen?

Wir haben ja schon einige Unterstützung. Auf das Elektroauto wird keine Kfz-Steuer bezahlt. Wenn man das Elektromobil als Firmenwagen nutzt, dann zahlt man bei der Ein-Prozent-Regelung keinen höheren Preis, der so genannte Nachteilsausgleich, der jetzt zwischen Bundesrat und Bundestag verhandelt wurde, ist jetzt garantiert. Dann hoffe ich, dass man in einigen Städten auch bestimmte Parkräume für Elektromobile vorhält. Elektromobile sind nicht das einzige Thema der IAA, aber es ist natürlich unter dem Gesichtspunkt "Weg vom Öl, nicht allein vom Öl abhängig zu sein", ein ganz wichtiger Zukunftsbaustein. Deswegen arbeiten wir an diesem Thema. (0:37)

4. Frage: Das zweite dominierende Thema ist die vernetzte Mobilität. Hier verändert sich unsere Mobilität kolossal, aber auch die Welt der Autohersteller?

Klar. Es gibt ganz neue Partnerschaften zwischen der Automobilindustrie und den IT-Herstellern. Das führt zu tollen Ergebnissen. Klar ist: Wenn man sich ins Auto reinsetzt, dann will man vernetzt sein. Dann will man einfachste Bedienbarkeit, emotionales Design, Touch-Screen und komplexe Technologien miteinander verbunden wissen. Denn in einigen Jahren, wenn wir in die Welt des teil-autonomisierten, oder in zehn Jahren in die Welt des automatisierten Fahrens eintreten, dann wird sich der ein oder andere auf der Autobahn in ein elektronisches Band einfügen, wird seine Mails checken, wird arbeiten, wird vielleicht auch schlafen. Und wenn dann der zähflüssige Verkehr vorbei ist, dann wird er wieder aus dem automatisierten Fahren heraus gehen und mit Begeisterung auf einer freien Strecke wieder Freude am Fahren haben. Das ist heute noch nicht so weit, aber in zehn, fünfzehn Jahren ist das eine ganz realistische Option für die Zukunft des Automobils. (1:00)

5. Frage: Die IAA ist die einzige Automobilausstellung, bei der auch Zulieferer vertreten sind. In diesem Jahr überraschend viele Teilezulieferer aus asiatischen Ländern, die meisten aus China. Was bedeutet das für die deutschen Unternehmen?

Der Wettbewerb ist schärfer geworden. Es ist bei den Zulieferern ein weltweiter Wettbewerb. Die Zulieferer machen heutzutage 75 Prozent eines Autos aus. Wir haben mittelständische Zulieferer, kleinere Unternehmen, die in ihrem Segment Weltmarktführer sind. Klar ist: Der Wind wird schärfer, denn diese Zulieferer agieren ja auch in China, in Lateinamerika, in den USA und sie werden sich nicht wundern, dass ihre Partner aus diesen Ländern auch hier anzugreifen versuchen. Der Weltautomobilmarkt ist so interessant. 71 Millionen verkaufte Fahrzeuge 2013.Wahrscheinlich 90 Millionen 2020. Die IAA ist der große Treffpunkt, wo alle auch ihre letzten Innovationen zeigen. (0:54)

6. Frage: Die IAA lebt von der Faszination des Autos. Ist die auch noch bei den jungen Menschen in Deutschland vorhanden?

Wenn Sie einmal mit Lukas Podolski über die IAA gegangen sind und dessen leuchtende Augen gesehen haben, dann wissen Sie, was nicht nur für den Fußballspieler Podolski, sondern auch für Millionen junger Leute das Auto bedeuten kann. (0:12)

Abmoderation:

VDA-Präsident Matthias Wissmann zum Start der 65. IAA. Auf dieser weltgrößten Mobilitätsmesse präsentieren rund 1.100 Aussteller ihre neuesten Produkte. Insgesamt werden in den nächsten Tagen 159 Weltpremieren gezeigt. Die IAA wird am Donnerstag (12. September) von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Frankfurt eröffnet.

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Ansprechpartner:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hermann Orgeldinger 0711 3277759 0

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