VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
VDA-Präsident Matthias Wissmann: "Wir werden den Euro-6-Diesel noch lange brauchen, um die europäischen Klimaschutzziele erreichen zu können!"
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Berlin (ots)
Beim 19. Technischen Kongress des VDA in Berlin diskutieren über 700 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Entwicklung der Automobilindustrie in Europa
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Wie sieht die Mobilität von morgen aus? Um diese für unsere Gesellschaft so immens wichtige Frage zu erörtern, ist heute (05.04) alles, was in der Automobilindustrie Rang und Namen hat nach Berlin gekommen. Auf dem 19. Technischen Kongress des Verbands der Automobilindustrie (VDA) widmen sich internationale Automobilfachleute zwei Tage lang den wichtigsten Zukunftsthemen der Mobilität. Dazu zählen: vernetztes und automatisiertes Fahren, Fahrzeugsicherheit und CO2-Reduzierung dank modernster Antriebstechnologien. Vor allem der letzte Punkt beschäftigt die 700 Kongressteilnehmer aus Politik, Wissenschaft und Industrie in diesem Jahr besonders. Denn kaum ein Thema wird aktuell mehr diskutiert als die Zukunft des Verbrennungsmotors. In diesem Zusammenhang wies Matthias Wissmann, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, in seiner Eröffnungsrede mit Nachdruck auf die Bedeutung des modernen Dieselmotors für die Erreichbarkeit der europäischen Klimaschutzziele hin:
O-Ton Matthias Wissmann
Natürlich legitimiert keiner hier im Saal illegales Verhalten, natürlich ist keiner bei uns glücklich darüber, was wir an Softwaremanipulation erlebt haben, aber daraus einen Generalangriff gegen den Diesel und die Automobilindustrie zu machen, ist höchst vordergründig und fragwürdig. Wir werden den Diesel - und zwar den Euro-6-Diesel, der in Sachen CO2, die besten Werte von allen Verbrennen liefert und der bei den Luftschadstoffen die Probleme von Stickoxiden praktisch beseitigt hat - noch lange brauchen. Deswegen: So sehr wir für Neues sind, wir verteidigen auch das Bewährte und warnen die Politik zum süffigen Mittel von Fahrverboten zu greifen anstatt auf die technischen Lösungen zu setzen, die am Ende viel bessere Umweltergebnisse bringen. (0:50)
Matthias Wissmann betonte weiter, dass die deutschen Hersteller und Zulieferer mit Hochdruck an der weiteren Verbesserung der Dieseltechnologie arbeiten. Bis 2019 werden 80 Prozent der Diesel-Pkw-Neuzulassungen mit der modernsten Abgastechnologie SRC ausgestattet sein. Zu Beginn der Dekade wird dann nahezu jeder neuzugelassene Diesel auf dem neuesten Stand der Technik sein, so der VDA-Präsident. Doch nicht nur die Dieseltechnologie schreitet immer weiter voran, auch die Elektromobilität wird immer weiter ausgebaut. Umso wichtiger ist es deshalb, dass eine funktionierende Infrastruktur vorhanden ist, sagte Dr. Stefan Sommer, der Vorstandsvorsitzende der ZF Friedrichshafen AG, in seinem Fachvortrag:
O-Ton Dr. Stefan Sommer
Es sind nicht nur die technischen Möglichkeiten in den Fahrzeugen selbst, die sich ändern, sondern es ist auch die Infrastruktur, die viel stärker in Mobilität, in Verkehr, in die Bewegung von Menschen mit ihren Fahrzeugen im Verkehr eingreift und auch natürlich ganz starke technische Anforderungen stellt. Denn das kann nur funktionieren, wenn die Infrastruktur mitspielt, das sind nicht nur Ladesäulen für Elektromobilität, das ist die Vernetzung, das ist die Bereitstellung von Daten, damit das, was wir uns für die Mobilität der Zukunft vorstellen, auch tatsächlich stattfindet. (0:37)
Diese Mobilität der Zukunft, darin sind sich die Kongressteilnehmer in Berlin einig, soll so umweltverträglich wie irgend möglich sein. CO2-Reduzierung ist hier das oberste Gebot, betonte Dr. Rolf Bulander, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solution:
O-Ton Dr. Rolf Bulander
Wir müssen jede Maßnahme zur CO2-Reduzierung ergreifen. Ich fange ganz oben an - Elektromobilität. Es ist vollkommen klar: Langfristig muss sich Elektromobilität - unter der Bedingung, dass die Elektrizität regenerativ erzeugt ist - darstellen. Ohne regenerativ erzeugte Energie können wir es vergessen. Dazwischen gibt es ein riesiges Feld von hybridischen Fortbewegungen und dann der Verbrenner. (0:30)
Ola Källenius, der neue Forschungs- und Entwicklungsvorstand der Daimler AG, konzentrierte sich in seinem Vortrag auf einen weiteren Megatrend, das automatisierte Fahren. Was vor wenigen Jahren noch etwas für Visionäre war, könnte schon bald Realität auf unseren Straßen sein. Modernste Sensorik macht es möglich:
O-Ton Ola Källenius
Wir sind der festen Überzeugung, dass es bald Realität wird. Was ist die technische Voraussetzung dafür, dass es klappt? Endlich haben wir die Werkzeuge oder werden sie in den nächsten paar Jahren haben um es realisieren zu können. Es geht um die Sensorik, wir müssen hier Augen und Ohren ersetzen. Vor ein paar Jahren waren die Sensoren noch nicht so leistungsstark, heute gibt es leistungsstarke Sensoren. Und wenn ich jetzt kucke, was unsere Partner in den nächsten drei, vier, fünf Jahren anbieten werden, fängt es an richtig interessant zu werden. Und nicht nur im Geschwindigkeitsbereich bis 60 km/h, es wird auch über 100 km/h geben, für Autobahnpiloten und so weiter. (0:38)
Die deutsche Automobilindustrie wird sich auf diesen Erfolgen und Fortschritten aber nicht ausruhen, versprach VDA-Präsident Matthias Wissmann. Hersteller und Zulieferer werden in den nächsten vier bis fünf Jahren rund 40 Milliarden Euro in die Entwicklung alternativer Antriebe investieren. Weitere 16 Milliarden Euro werden weltweit in die weitere Digitalisierung der Automobile fließen:
O-Ton Matthias Wissmann
Unser Ziel dabei ist, einer umweltfreundlichen Mobilität immer näher zu kommen. Auf der einen Seite die klassischen Antriebe weiter zu optimieren und auf der anderen Seite alles daran zu setzen, dass wir auch bei den alternativen Antrieben Weltmarktführer werden. (0:18)
Abmoderation:
Elektromobilität, vernetztes Fahren und CO2-Regulierung, das sind die wichtigsten Themen heute und morgen beim 19. Technischen Kongress des VDA in Berlin. Mehr als 700 Teilnehmer aus vielen Ländern sowie hochrangige Vertreter aus Automobilindustrie, Politik und Wissenschaft diskutieren darüber, wie sich individuelle Mobilität und Klimaschutz in Einklang bringen lassen.
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