VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
VDA-Präsident Wissmann: "Wir werden alles dafür tun, um die Situation bei den Luftschadstoffen in den Städten zu verbessern. Aber wir glauben nicht, dass Fahrverbote dafür die geeignete Lösung sind!"
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Berlin (ots)
20. Technischer Kongress des VDA in Berlin - 800 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die wichtigsten Mobilitätsthemen MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Alles, was in der Automobilindustrie Rang und Namen hat, ist heute (27.02.) nach Berlin gekommen. Grund dafür ist der 20. Technische Kongress des Verbands der Automobilindustrie. Und selten war das Expertentreffen so spannend wie in diesem Jahr. Denn am Tag der Urteilsverkündung des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig zu Fahrverboten in Städten findet der zweitägige Kongress in einer für die Automobilindustrie ausgesprochen herausfordernden Zeit statt. VDA-Präsident Matthias Wissmann erinnerte in seiner Eröffnungsrede am Vormittag - vor dem Gerichtsurteil - in diesem Zusammenhang an die immensen Anstrengungen und Erfolge der deutschen Automobilindustrie zur Verringerung der Stickoxidemissionen in den vergangenen Jahren. Insgesamt sind laut Umweltbundesamt die NO2-Emissionen des Straßenverkehrs heute um 70 Prozent geringer als im Jahr 1990. Die ambitionierten Vorgaben zur Luftqualität in den deutschen Städten können auch ohne Fahrverbote erreicht werden, betonte der VDA-Präsident. Ein kategorisches Nein zur Diesel- beziehungsweise Verbrenner-Technologie sei der falsche Weg:
O-Ton Matthias Wissmann
Wir werden weiter alles dafür tun, um die Situation bei den Luftschadstoffen in den Städten zu verbessern. In Deutschland, in Europa, überhaupt in der Welt. Aber wir glauben nicht, dass Fahrverbote dafür die geeignete Lösung sind. Darum bin ich froh, dass sich die Koalitionspartner der möglichen neuen Regierung für Technologieneutralität ausgesprochen haben. Denn keiner kann heute sagen, welcher Technologie tatsächlich die Zukunft gehört. Nur wenn aus den Unternehmen mit dem Pioniergeist und der Innovationskraft von Mitarbeitern neue Wege gedacht werden, kommen am Ende überzeugende Lösungen heraus. Wenn Politik oder Bürokratie Vorschriften machen, welche Technologien zu benutzen sind, landen wir regelmäßig bei ineffizienten und schlechten Ergebnissen. (0'36)
Auch der Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Rainer Bomba, zeigte sich in seinem Grußwort vor den über 800 Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik fest davon überzeugt, dass es in kurzer Zeit möglich sein werde, die Vorgaben zur Luftqualität in den deutschen Städten zu erreichen. Das könne aber nur im Miteinander aller Beteiligten gelingen, so Rainer Bomba:
O-Ton Rainer Bomba
Ich sage deutlich eins: Kraftfahrzeugindustrie, Zulieferer, die Politik - wir tun alles Mögliche, um die Stickoxidemissionen drastisch zu reduzieren, um möglichst schnell in allen Städten normale Werte zu erreichen. Hierzu ist es allerdings erforderlich, dass wir zusammenarbeiten und hier die Fehler der vergangenen Jahre aufarbeiten. Ich bin sicher, dass wir es gemeinsam schaffen werden, in kurzer Zeit ordentliche Werte in allen Städten zu erreichen. Denn eins muss uns klar sein - und ich sage es nach wie vor aus Überzeugung: In Deutschland werden die besten Fahrzeuge der Welt gebaut und so soll das auch in Zukunft sein. (0'45)
In Berlin wird aber nicht nur über die Zukunft des Verbrennungsmotors diskutiert. Die hochrangigen Vertreter der Branche beschäftigen sich mit den zentralen Themen rund um die Mobilität der Zukunft. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen "Fahrzeugsicherheit und Elektronik" sowie "Umwelt, Energie und Elektromobilität". Und gerade im Bereich der E-Mobilität arbeitet die deutsche Automobilindustrie auf Hochtouren: Bis zum Jahr 2020 werden deutsche Hersteller ihr Angebot an Elektrofahrzeugen auf über 100 Modelle verdreifachen. Im Jahr 2025 werden Elektroautos voraussichtlich einen Anteil von 15 bis 25 Prozent an den Pkw-Neuzulassungen haben - Tendenz deutlich steigend. Der Hochlauf der Elektromobilität hat also begonnen, so VDA-Präsident Matthias Wissmann:
O-Ton Matthias Wissmann
Erfolg ist keine Frage des medialen Gefühls, sondern der Fakten. Und die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Die deutschen E-Modelle - seien es Plug-in Hybride oder reine Elektrofahrzeuge - kommen Schritt für Schritt immer mehr bei den Kunden an. Unsere Marktanteile in der Elektromobilität liegen in Europa bei 53 Prozent, in Deutschland bei 66 Prozent, und im Pionierland der Elektromobilität Norwegen bei 54 Prozent. Wir haben im VDA errechnet, dass unsere Industrie - Hersteller und Zulieferer - bis 2020 rund 40 Milliarden Euro für alternative Antriebe investieren wird. Einen höheren Betrag einer nationalen Industrie gibt es an keinem Ort der Welt. (0'53)
Auch deshalb geht vom bedeutendsten Technologie-Symposium der Automobilindustrie in Europa ein positives Signal aus: Die deutsche Automobilindustrie lässt nicht nach in ihren Anstrengungen, Zukunftstechnologien zu entwickeln. Genau deshalb ist sie für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet, sagt der VDA-Präsident:
O-Ton Matthias Wissmann
Für die Stärke dieser Industrie, die wie keine andere zum Exporterfolg Deutschlands beiträgt und die uns auch in Zukunft stark hält, sollten wir auch in Zukunft immer wieder eintreten. Insofern sind wir Vertreter einer Industrie, für die wir in den meisten Teilen der Welt beneidet werden. Vielleicht am wenigsten bei manchen in Deutschland, aber am meisten in Asien, Amerika und Afrika. Und darauf können wir stolz sein. (0'28)
Abmoderation:
Elektromobilität, vernetztes Fahren und die CO2-Regulierung, das sind die wichtigsten Themen heute und morgen beim 20. Technischen Kongress des VDA in Berlin. Mehr als 800 Teilnehmer aus vielen Ländern sowie hochrangige Vertreter aus Automobilindustrie, Politik und Wissenschaft diskutieren darüber, wie sich individuelle Mobilität und Klimaschutz in Einklang bringen lassen.
Pressekontakt:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0
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