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VDA-Tag Thüringen - Branchenkonferenz Automotive
Gottschalk: Automobilindustrie in Thüringen Wachstumsmotor

VDA-Tag Thüringen - Branchenkonferenz Automotive / Gottschalk: Automobilindustrie in Thüringen Wachstumsmotor
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Frankfurt am Main/Erfurt (ots)

"Das Automobilland Thüringen zeigt, wie wichtig diese
Schlüsselindustrie für Wachstum und Beschäftigung in diesem Land
ist", betonte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der
Automobilindustrie (VDA), vor 300 Gästen auf dem "VDA-Tag Thüringen"
in Erfurt. 330 Unternehmen der Automobilindustrie, darunter viele
Zulieferer, erzielen mit 36.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 5,4
Mrd. Euro.
"Thüringen steht für die Wachstumskraft der Automobilindustrie in
Ostdeutschland; diese Industrie hat sich als leistungsstarker
Wachstumsmotor erwiesen", unterstrich Prof. Gottschalk. Innerhalb
weniger Jahre haben sich in Ostdeutschland mehr als 1.000 Betriebe
von Automobilherstellern und Zulieferern mit rund 150.000
Beschäftigten angesiedelt. Seit der Wiedervereinigung hat die
deutsche Automobilindustrie in Ostdeutschland rund 12 Mrd. Euro
investiert. Der Umsatz in den neuen Bundesländern erhöhte sich 2005
gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 14,4 Mrd. Euro und hat sich
damit seit 1998 verdoppelt. Prof. Gottschalk: "Bemerkenswert ist,
dass fast die Hälfte dieses Umsatzes im Ausland erzielt wird. Die
Automobilindustrie zeigt sich damit als exportstärkste Branche in den
neuen Bundesländern. Und es sind diese industriellen Kerne, die auf
verbundene Industrien, auf Handwerk und Dienstleistungen ausstrahlen
und die Entwicklung der gesamten Region vorantreiben."
"Die Automobilbranche ist der Turbolader für die wirtschaftliche
Entwicklung Thüringens", sagte Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen
Reinholz auf dem VDA-Tag in Erfurt. Thüringen sei heute wieder einer
der produktivsten Automobilstandorte in Europa. Die Branche zähle zu
den umsatzstärksten Industriezweigen im Freistaat. Fast jeder vierte
Thüringer Industriebeschäftigte arbeitet in der Automobilindustrie.
"Das zeigt, welche Bedeutung die Branche für Thüringen hat - aber
auch, dass der traditionelle Automobilstandort Thüringen
hervorragende Bedingungen für Fahrzeugbauer und  -zulieferer bietet",
so der Minister.
Die zentrale Herausforderung der Zukunft sieht Reinholz im
weltweiten Wettbewerb, dem auch die Automobilbranche ausgesetzt ist.
"Vor allem die kleineren Unternehmen werden diesen Wettbewerb nur mit
mehr Kooperation und mehr Innovation meistern können", ist der
Wirtschaftsminister überzeugt. Mit dem Branchenverband automotive
thüringen e.V. und der Gründung des Automobil-Clusters Ostdeutschland
(ACOD) sei die Vernetzung der Branche inzwischen auf einem guten Weg.
Allerdings sollten die gemeinsamen Aktivitäten im Bereich Forschung
und Entwicklung weiter ausgebaut werden, forderte Reinholz. Die
Thüringer Landesregierung werde mit der Förderung der
einzelbetrieblichen und Verbundforschung auch künftig ihren Beitrag
dazu leisten.
Prof. Gottschalk unterstrich: "Die Unternehmen profitieren von den
Standortvorteilen, die diese Region bietet, von den im Vergleich zu
Westdeutschland niedrigeren Arbeitskosten, von gut qualifizierten,
hoch motivierten und flexiblen Mitarbeitern und von flexibleren und
schnelleren politischen Entscheidungen." Eine besondere
Herausforderung sei gerade auch für die mittelständische
Zulieferindustrie die Notwendigkeit der internationalen Orientierung,
so Prof. Gottschalk. Hierzu böten sich Netzwerke an, zu denen die
Branchenkonferenz in Erfurt einen Beitrag leisten wolle.
Als "Leuchtturm" der Automobilindustrie in Thüringen bezeichnete der
VDA-Präsident die Pkw-Fertigung von Opel in Eisenach. 2005 wurden
dort 115.000 Fahrzeuge produziert, in den ersten vier Monaten des
laufenden Jahres erneut 48.000. Insgesamt hat Opel in Eisenach über 2
Mrd. Euro investiert und beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter. BMW
stellt in Eisenach Großwerkzeuge her, die MDC Power GmbH, ein Joint
Venture von DaimlerChrysler und Mitsubishi, fertigt in Kölleda 3- und
4-Zylindermotoren. Hinzu kommen zahlreiche Zulieferer, von Bosch über
Conti bis zur Schaeffler Gruppe und Siemens VDO.
Auf die aktuelle Marktsituation eingehend betonte Prof.
Gottschalk, dass dem Pkw-Inlandsmarkt nach wie vor die Dynamik fehle:
"Wer nach den Ursachen hierfür sucht, kommt an der Tatsache nicht
vorbei, dass die Belastungsgrenze der Autofahrer durch die
Verteuerung der Mobilität offensichtlich überschritten ist. Wir
werden zwar im Mai keinen Rückgang im deutschen Markt wie im April
haben, aber der Frühlingseffekt könnte schon ein wenig spürbarer
sein. Die Verunsicherung, die das Verbraucherverhalten nach wie vor
prägt, muss bald abgebaut werden, sonst könnte sogar der
Vorzieheffekt der Mehrwertsteuererhöhung geringer ausfallen." Prof.
Gottschalk appellierte an die Politik, die Mobilität nicht weiter zu
verteuern. Dr.-Ing. Michael Militzer, Vorstandsvorsitzender des
"automotive thüringen e.V." und Vorstandsvorsitzender der MiTEC
Automotive AG, war sichtlich zufrieden mit dem VDA-Branchentag. "Wir
sind mit der VDA-Kooperation sehr zufrieden und freuen uns, dass die
Verabredung von Ministerpräsident Althaus und VDA-Präsident Prof.
Gottschalk auf der IAA in Frankfurt so zielstrebig und erfolgreich
umgesetzt werden konnte. Die Automobilzulieferer aus Thüringen haben
sich somit erstmals bundesweit eine Plattform geschaffen." Dr.
Militzer dankte den Unternehmen, die sich an der Ausstellung in der
Messehalle 2 aktiv beteiligten, um diese bislang einzigartige
Leistungsschau zu ermöglichen.

Pressekontakt:

Eckehart Rotter
VDA
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 069/97507-266
Fax: 069/97507-320

Original-Content von: VDA - Verband der Automobilindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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