Großes JOY Interview mit Angelina Jolie (29) "Fliegen ist besser als Sex"
München (ots)
Hilfsprojekte sind ihr wichtiger als Hollywood-Glanz. Im Interview mit dem Trendmagazin JOY spricht sie über ihre Träume, Missverständnisse, ihr Tiger-Tattoo und Brad Pitt. Angelina Jolie ist fast ständig unterwegs. Entweder für ihre Filme oder als Ehrenbotschafterin. Das viele Reisen macht ihr aber überhaupt nichts aus: "Zum ersten Mal liebe ich mein Leben, weil ich das Gefühl habe, es allmählich zu verstehen. Es ist zwar immer noch verrückt, aber ich habe mich besser unter Kontrolle als früher. Wie jeder andere Mensch quälte ich mich durch eine Phase, in der ich nach dem Sinn meines Lebens suchte, in der ich mich nicht nützlich fand. Das hat viel mit Ruhm zu tun. Der kann reines Gift sein. Er ist aber auch sehr nützlich, wenn man ihn richtig einzusetzen weiß." Angelina ist eine mutige Frau, sie reist in gefährliche Länder um international auf die Not der Menschen aufmerksam zu machen: "Jeder, der sich mit mir identifizieren will und ein bisschen verrückt ist, sollte wissen, dass ich es kapiert habe. Geh raus aus deiner Umgebung, lerne die Welt kennen, lerne dazu, tue was für andere Menschen! Und ich hoffe, noch mehr geben zu können. Wenn man wie ich zehn Millionen Dollar für einen Film bekommt, kann man leicht fünf Millionen spenden, ohne dass man das Geld wirklich vermisst." Mittlerweile fliegt Angelina bereits selbst: "Im August bin ich zum ersten Mal solo geflogen. Ich war noch nie zuvor mit irgendetwas so vorsichtig wie mit der Fliegerei. Es ist das Härteste, was ich bisher in meinem Leben versucht habe. Einen Flugschein zu machen dauert lange. Man muss viel lernen: Mathematik, Navigation, Meteorologie, dazu kommen viele, viele Flugstunden. Und gleichzeitig Prüfungen in England und Amerika. In Amerika braucht man nur einen Test, in England dagegen acht. Maddox liebt das Fliegen, er ist kaum aus dem Flugzeug rauszubekommen. Neulich sind wir in New York gelandet, und das Erste, was er sagte, war: "Mehr, Mama!". Man sagt, Fliegen sei besser als Sex: "Auf mich trifft das auf jeden Fall zu. Es ist einfach so, fragen Sie nicht weiter." Angelina Jolie tut nichts für sich selbst: Ich gehe nicht shoppen. Ich mache weder Yoga noch Sport. Erst neulich wurde mir klar, dass ich nur Leute kenne, die mit meinem Job zu tun haben. Ich treffe mich auch nicht mit Freunden. Es war mir vorher gar nicht so bewusst. Ich konzentriere mich ganz auf meinen Sohn. Deswegen habe ich nur Liebhaber und keinen festen Freund. Ich selbst bin ohne Vater aufgewachsen, vielleicht habe ich deshalb nicht das Bedürfnis, einen Mann in meinem Leben zu haben. Ich komme gut ohne einen festen Partner aus. Allerdings muss ich aufpassen, dass ich in dieser Hinsicht nicht zu eigenständig werde." Auf die Frage nach der Ehe antwortet sie: "Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, in nächster Zeit wieder zu heiraten. In mir lodert ein Feuer und das müsste erst ein bisschen weniger werden. Meine beiden Ehen haben auch deshalb nicht funktioniert, weil ich nie die innere Ruhe fand, einfach zu Hause zu bleiben und meine Beziehung und mein Leben zu genießen." Es wird spekuliert, dass Angelina der Grund für das Ehe-Aus von Brad Pitt und Jennifer Aniston ist: "Nein, ich lasse mich nicht mit verheirateten Männern ein. Ich habe meine zwei Liebhaber und brauche keinen Brad." Und zu den Gerüchten mit Colin Farrell antwortet sie: "Da war nichts. Allerdings sind wir uns sehr nahe. Wir haben das gleiche Sternzeichen Zwillinge. Der Grund, warum Colin und ich kein Paar geworden sind, ist der, dass wir die gleiche Persönlichkeit haben. Keiner von uns könnte den anderen auf dem Boden halten. Wir sind beide verrückt. Es gibt Missverständnisse, die ihre Person betreffen, die sie sehr ärgern: Manche behaupten, ich sei nicht klug und nicht klar im Kopf. Man stempelt mich gerne als wild, schlecht, verrückt oder eigenartig ab. Aber ich bin viel sanfter, als viele denken. Ich bin eine weiche Frau. Klar, ich war in meinem Leben oft leichtfertig und tollkühn. Aber wenn ich rebellierte, hatte das immer einen Grund. Ich wollte weder schockieren noch irritieren, ich war nur immer ehrlich und habe mitgeteilt, was ich empfinde. Zum Beispiel, als ich mich vor ein paar Jahren in eine Frau verliebte und versucht habe zu erklären, wie man sich dabei fühlt, wie interessant und wunderschön es sein kann. Tatsächlich bin ich genau das Gegenteil von unberechenbar. Meine Mutter sagt, bei mir habe man immer den Eindruck, dass ich Entscheidungen über Nacht treffe. Dabei habe ich meistens schon jahrelang von dieser Sache geredet." Mode ist für Angelina Jolie nicht wichtig: "Deswegen passieren mir wohl manchmal auch modische Unfälle, wie man so sagt. Bei der Oscar-Verleihung 2000 dachte ich mir, ich habe schwarze Haare, also trage ich ein schwarzes Kleid. Es war das einzige schwarze Kleid an dem Abend. Und plötzlich machte das Schlagzeilen. Muss man über so was wirklich nachdenken?" Angelina Jolie hat ein neues Tattoo, einen Tiger, der von ihren Schultern bis zu ihrem Po reicht: Den Tiger hat mir ein buddhistischer Mönch gestochen, dem ich völlig vertraut habe. Ich erzählte ihm von meinen Projekten in Asien und was ich mit der buddhistischen Erziehung meines Sohnes vorhabe. Ich wusste nicht, was auf meinem Rücken passiert. Es war zeitweise sehr schmerzhaft. Der Tiger verdeckt jetzt ein kleines Fenster, das ich vorher dort tätowiert hatte. Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich aus Fenstern gestarrt, weil ich immer woanders sein wollte. Sogar an meinen Hochzeitstagen, während meiner beiden Ehen oder nach einer wichtigen Filmszene habe ich aus dem Fenster geblickt und mir gedacht: "Da draußen muss doch noch etwas anderes sein." Dieses Fenster ist nun von dem Tiger verdeckt, weil ich endlich durch das Fenster gestiegen bin mitten ins Leben hinein. Und jetzt starre ich in den Himmel und träume vom Fliegen...."
Das ausführliche Interview erscheint in der neuen JOY (EVT 5.2.2005).
Rückfragen bitte an:
Sigrid Weiske
Tel.: 089 / 9234-308
E-Mail: sigrid.weiske@mvg.de
Original-Content von: Bauer Media Group, JOY, übermittelt durch news aktuell