Christoph Daum über seine Kokain-Affäre 2000: "Ich kann die Dinge nicht ungeschehen machen"
Unterföhring (ots)
Christoph Daum...
...über die Diskussion über seine Kokain-Affäre 2000: "Ich finde die Diskussion absolut beschissen hier. Hätte ich das gewusst, als ich vorher hier reingekommen bin, wäre ich auch nicht gekommen. Ich kann das nicht ausradieren. Ich habe auch oft gesagt, ich gehe nicht mehr in irgendeine Sendung, wo das Thema thematisiert wird. Ihr erzählt immer wieder: Jeder kann man einen Fehler machen, keiner ist fehlerfrei, jeder hat eine zweite Chance verdient. Dann wird wieder gesagt: Da läuft dir doch ein Schauer über den Rücken, wenn man die Bilder sieht. Ich habe versucht, Vertrauen zurückzugewinnen in unheimlich vielen Vereinen. Ich kann nicht immer wieder auf diese Dinge von 2000 eingehen. Ich kann die Dinge nicht ungeschehen machen. Ich habe mich entschuldigt und habe wieder angefangen, Vertrauen aufzubauen."
...über seinen Werdegang bei Leverkusen: "Ich habe von den meisten Menschen bei Leverkusen gehört: 'Hör mal zu: Das Größte, was du hier erreicht hast, ist, um einen Chemiekonzern - mit anderen natürlich wie Rudi oder Calmund- eine Sympathieklammer um diesen Klub zu schließen. Wenn wir Bilder rausholen, was wir zusammen aufgebaut haben, wie wir Leverkusen international positioniert haben, leider ohne Titel - dann muss man auch einblenden, dass Uli Hoeneß im letzten Jahr gelernt hat mit mehreren Vizemeisterschaften zurechtzukommen. "
...über sein heutiges Verhältnis zu Reiner Calmund: "Wir haben immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis gehabt. Haben dieses dann kurz ausgesetzt, um es später dann fortzusetzen. Das wird auch lebenslänglich so bleiben. Es gibt so viele Dinge, bei denen wir Brot und Bett geteilt haben. Es gibt viele Dinge, die uns tief verbinden. Wenn es dann auch einmal eine konfliktreiche, schwierige Situation gibt, dann steht man auch wieder diese Sache gemeinsam durch. Wir haben uns ausgesprochen."
...über die Leverkusener Trainersituation: "Wenn Hyppiä die Trainerlizenz hätte, dann würde er keine andere Person an seiner Seite dulden. Aber er hat keine andere Möglichkeit."
Reiner Calmund...
...über den Fall von Daum 2000: "Ich habe zu ihm damals gesagt: 'Mensch Christoph, auch wenn du so einen Scheiß damals gebaut hast - wärst du doch zu Rudi Völler oder zu mir gekommen. Wir sind deine Kumpels und wir hätten dir in der Situation geholfen. Wir sind ins Krankenhaus, er hatte damals auch harten Stress gehabt. Er hätte es uns ja sagen können. Das gehört auch zu Kumpels in diesen schwierigen Zeiten. Es war zu spät, die Dinger sind mir aus dem Ruder gelaufen. Wenn einer mal Scheiße gebaut hat, muss man sich auch wieder vertragen können. Ich bin froh, dass wir diese Krise überstanden haben. Das Leben ist zu kurz, um sich immer zu zanken und deswegen bin ich froh, dass wir heute wieder ein freundschaftliches Verhältnis haben."
...über die Wichtigkeit des Sieges für Markus Babbel: "Er ist ein guter Fachmann, da brauchen wir nicht darüber zu diskutieren. Aber er braucht Punkte. Wenn jemand etwas verkaufen will, muss er Erlöse und Umsätze erzielen. Wenn nicht, gibt es die Briefmarke auf den Arsch und dann bist du weg. Das ist im Fußball so, in den Medien und im normalen Leben auch."
...über Matthias Sammer: "Er ist ja ein Feuerkopf und ich muss sagen: Er ist angekommen. Er umarmt jetzt den Peter Herrmann, den Hermann Gerland. Da ist ein Team auf der Bank. Da sitzt nicht einer mit einem schönen gebügelten Hemd. Die Haare braucht er ja nicht zu föhnen. Da sitzt keiner mit schön sauber geriebener Glatze und macht den Willi Wichtig, sondern er feiert und zwar nicht nur mit Jupp Heynckes, sondern auch mit den Co-Trainern."
...über Rudi Völler: "Der Rudi ist ein lieber, harmoniebedürftiger Mensch. Aber wenn es nicht läuft, dann kann er durchdrehen und wird ein Ekelpaket. Dann kippt er Stühle und Schreibtische um."
Harald Stenger...
...über seine Ablösung als Pressesprecher des DFB: "Ich habe immer gesagt. Es war eine herausragende Zeit, es waren unvergessliche Jahre. Zu all den Hintergründen möchte ich mich nicht äußern, so reizvoll das auch sein mag. Ich schaue jetzt nach vorne. Ich freue mich, dass ich zu vielen aktuellen und ehemaligen Nationalspielern noch einen regen Kontakt habe. Natürlich tut es weh. Aber ich kann nur sagen, dass ich Trainer und Mannschaft weiterhin die Daumen drücke."
...über das Leverkusener Trainergespann: "Es sehen wohl viele eine Problematik. Einige Journalisten wissen das und ich weiß auch, dass es innerhalb der Mannschaft ein Thema ist. Ich weiß, dass darüber mannschaftsintern diskutiert wird. Die Problematik lag darin, dass Völler klar gesagt hat, dass Hyppiä klar nach außen das Wort hat. Aber der ist sehr ruhig und ihm gefällt es, dass Lewandowski mehr in den Vordergrund tritt. Aber man weiß momentan nicht so richtig, woran man ist. Rudi wird es irgendwann entscheiden müssen. Und da ist Hyppiä - bei allen Verdiensten die Lewandowski in der Nachwuchsarbeit hat - die größere Respektsperson."
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