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UNICEF in Pakistan: Hunderttausende Kinder durch Impfungen geschützt

Köln (ots)

Zweite Katastrophe durch Seuchen verhindern - UNICEF verdreifacht Hilfsappell und bittet weiter dringend um Spenden

Angesichts sich ausbreitender Krankheiten in den Überschwemmungsgebieten dehnt UNICEF seine Nothilfe so schnell wie möglich weiter aus. Die Impfprogramme von UNICEF haben bislang mehr als 770.000 Kinder und Frauen erreicht. 1,9 Millionen Menschen werden mit Unterstützung von UNICEF mit sauberem Trinkwasser versorgt. Die Hilfe findet unter extrem schwierigen Bedingungen statt. Im Süden des Landes müssen immer mehr Menschen vor den Wassermassen fliehen und bisher stehen nicht genug Hilfsgüter zur Verfügung. Vor allem in den Provinzen Punjab, Sindh und Belutschistan muss die Verteilung von Trinkwasser, Nahrung und Medikamenten verstärkt werden, so UNICEF in seinem neuesten Lagebericht. UNICEF veranschlagt den Bedarf für seine Nothilfe jetzt auf 141 Millionen US-Dollar - das ist dreimal so viel wie im erste Nothilfeappell von Anfang August.

"Das ganze Ausmaß der Not lässt sich noch immer nicht vollständig ermessen", sagte der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland Christian Schneider. "Wir müssen jetzt alles daran setzen, eine zweite Katastrophe durch den Ausbruch von Seuchen zu verhindern."

800.000 Menschen sind durch die Wassermassen und zerstörte Straßen noch weitgehend von Hilfe abgeschnitten. Schätzungsweise mehr als acht Millionen Kinder und Jugendliche leiden unter den Folgen der Überschwemmungen, 3,5 Millionen von ihnen sind dringend auf Hilfe zum Überleben angewiesen. UNICEF koordiniert federführend die Nothilfe in den Bereichen Wasserversorgung, Zusatznahrung und Kinderschutz.

Trinkwasser: UNICEF versorgt 1,9 Millionen Menschen täglich. Dazu sind landesweit 510 Tankwagen im Einsatz. 490 Wasserleitungen und Brunnen wurden wieder instand gesetzt. Mit Hilfe große Wasserbehälter werden allein in Sindh und Pujab täglich mehr als 250.000 Liter Trinkwasser bereitgestellt.

Ernährung: Mehr als eine Million Mädchen und Jungen unter drei Jahren brauchen dringend Zusatznahrung. UNICEF bringt Medikamente und große Mengen mit Vitaminen und Mineralstoffen angereicherte Erdnusspaste in das Notstandsgebiet. Noch in dieser Woche wird ein weiterer Hilfsflug mit Zusatznahrung erwartet. Mit Unterstützung von UNICEF werden bislang allein in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa 9.000 Kinder und 3.000 schwangere Frauen und stillende Mütter mit Zusatznahrung versorgt.

Gesundheit: Mehr als 770.000 Kinder und Frauen haben Impfschutz gegen gefährliche Infektionskrankheiten wie Masern, Polio und Tetanus erhalten. Mehr als 200.000 erhielten zusätzlich Vitamin A zur Stärkung ihrer Abwehrkraft. Mobile Gesundheitsteams haben allein in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa bereits mehr 221.000 Menschen versorgt. Weibliche Gesundheitsheferinnen kümmern sich gezielt um schwangere Frauen und Mütter.

Kinderschutz: UNICEF hat in den Auffanglagern in Khyber Pakhtunkhwa, Punjab und Belutschistan 72 einfache Kinderschutzzentren eingerichtet. Hier werden mehr als 11.000 Kinder betreut. Mit Hilfe lokaler Radiosender werden Menschen über Gefahren für Kinder und Hilfsmöglichkeiten aufgeklärt. UNICEF hat bislang 120 Kinder registriert, die ohne Begleitung angetroffen wurden, 100 von ihnen konnten bereits wieder zu ihren Familien gebracht werden. Mehr als zehntausend traumatisierte Kinder und 400 Frauen haben erste psychosoziale Unterstützung erhalten.

Die von der internationalen Gemeinschaft bereitgestellten Mittel reichen für die weiter wachsenden Herausforderungen bisher nicht aus. Zu Beginn der Flutkatastrophe hatte UNICEF die für die Soforthilfe benötigten Mittel auf 47,3 Millionen US-Dollar geschätzt. Jetzt veranschlagt UNICEF allein für die Nothilfe die Summe von 141 Millionen US-Dollar. UNICEF arbeitet seit 1948 in Pakistan und ist derzeit mit rund 300 Mitarbeitern in allen Regionen des Landes präsent. UNICEF Deutschland hat bislang mehr als 3,1 Millionen Euro Spenden gesammelt, die sofort für die Nothilfe zur Verfügung stehen.

UNICEF ruft weiter dringend zu Spenden für die Flutopfer in Pakistan auf:

Spendenkonto: 300 000 
Bank für Sozialwirtschaft Köln 
BLZ 370 205 00 
Stichwort: Nothilfe Pakistan

Aktuelle Fotos und neues TV-Material aus dem Notstandsgebiet stellen wir gerne zur Verfügung. Auf www.unicef.de finden Sie eine neue Folge von "UNICEF-TV" zur Nothilfe in Pakistan.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an die
UNICEF-Pressestelle, Helga Kuhn, 0221/93650-234, Mobil: 0170/2480594,
Email: presse@unicef.de.

Original-Content von: UNICEF Deutschland, übermittelt durch news aktuell

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