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UNICEF: Hunger und Cholera bedrohen Millionen Kinder

UNICEF: Hunger und Cholera bedrohen Millionen Kinder | Drei Jahre Krieg in Jemen

Seit Beginn des Kriegs im Jemen vor drei Jahren hat sich dort laut UNICEF die Zahl der Kinder mit lebensgefährlicher akuter Mangelernährung auf über 400.000 Kinder verdoppelt. "Die Gefahr einer Hungersnot ist weiter da", sagte Geert Cappelaere, UNICEF Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika nach einem Besuch im Süden und Norden des Landes. In Folge des Konflikts und der jahrzehntelangen Unterentwicklung sind heute praktisch alle elf Millionen Kinder in Jemen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

"Im vergangenen Jahr wurden jeden Tag mindestens fünf Mädchen oder Jungen getötet oder schwer verletzt. Es gab massive Ausbrüche von Cholera und Diphtherie, an denen hunderte Kinder starben", erklärte Cappelaere. Mit dem Beginn der Regenzeit in wenigen Wochen muss ohne massive Hilfe von außen mit einer Rückkehr der Cholera gerechnet werden.

UNICEF warnt auch eindringlich vor den mittelfristigen Folgen des Zusammenbruchs des Schulsystems für eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen. Bis zu zwei Millionen Mädchen und Jungen in Jemen gehen nicht zur Schule;2.500 Schulgebäude wurden zerstört oder werden militärisch genutzt. Die wachsende Armut ist überall sichtbar.

"Ich war schockiert über die bettelnden Kinder in Sanaa. Ich habe vor einigen Jahren für UNICEF im Jemen gearbeitet. So etwas habe ich damals nie gesehen. Sehr kleine Kinder strecken einem ihre Hand für etwas Geld oder etwas zu essen entgegen. Eltern bleibt nichts übrig, als sie zum Betteln oder zum Arbeiten zu schicken, statt zur Schule. Oder sie verheiraten ihre Töchter in jungem Alter, um einen Esser weniger zu haben".

Am dritten Jahrestag des Konflikts ruft UNICEF alle Konfliktparteien auf, den Krieg zu stoppen und Kinder immer und überall zu schützen. Humanitäre Hilfe muss ohne jegliche Vorbedingungen in allen Landesteilen erlaubt sein. Impfstoffe und Treibstoff zum Betrieb von Wasserpumpen müssen rasch und ohne bürokratische Hürden ins Land kommen können.

Als Erfolg wertete Cappelaere, dass es UNICEF zusammen mit der Weltbank gelungen ist, ein Hilfsprogramm für 1,5 Millionen Familien in extremer Armut zu starten. Diese erhalten als Unterstützung geringe Geldbeträge, um sich auf lokalen Märkten mit Nahrung zu versorgen.

UNICEF ruft auch Regierungen und Spender zur Unterstützung für Schulen im Jemen auf. "In der humanitären Hilfe wird Bildung oft vernachlässigt. Dies gefährdet die Zukunft der Kinder", so Cappelaere.

Pressekontakt bei UNICEF Deutschland: Rudi Tarneden, Telefon 0221/93650-315, 
presse@unicef.de.
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