UNICEF-Bericht „Kinder im Kreuzfeuer: Verschärfung des Konflikts im Südlibanon gefährdet Kinderleben”
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Vorstellung des UNICEF-Berichts „Kinder im Kreuzfeuer: Verschärfung des Konflikts im Südlibanon gefährdet Kinderleben”
Beirut / Genf / Köln, den 30. April 2024 // Rund 75 Prozent der Kinder im Libanon sind von Armut bedroht. Laut dem aktuellen UNICEF-Bericht "Kinder im Kreuzfeuer: Verschärfung des Konflikts im Südlibanon gefährdet Kinderleben” verschärft sich die Not der Kinder in dem bereits krisengeschüttelten Land weiter durch den aktuellen Konflikt im Nahen Osten. Der Libanon leidet seit Jahren unter einer wirtschaftlichen und politischen Krise. Schon vor Ausbruch des Konflikts vor sechs Monaten stand die Grundversorgung im Libanon, einschließlich des Gesundheits- und Bildungssystems, nach jahrelanger Überlastung am Rande des Zusammenbruchs.
„UNICEF hat bereits in der Vergangenheit wiederholt auf die anhaltenden, sich überschneidenden Notlagen im Libanon und deren Auswirkungen auf Kinder und Bildung hingewiesen”, sagte UNICEF-Sprecher James Elder bei einem Briefing im Palais des Nations in Genf. „Heute kommen fast täglich Luftangriffe hinzu. Schätzungsweise 30.000 Kinder wurden aufgrund der Gewalt vertrieben. Für Kinder unverzichtbare Infrastruktur wird zerstört, einschließlich erheblicher Schäden an Wasserversorgungsstationen, so dass 100.000 Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Etwa 23 Gesundheitseinrichtungen, die in der Regel 4.000 Menschen versorgen, sind aufgrund der Gewalt geschlossen. Sollte der Konflikt weiter eskalieren, warnt UNICEF vor verheerenden Folgen für die Kinder.“ Einem aktuellen Bericht des libanesischen Gesundheitsministeriums zufolge sind unter den seit Oktober 2023 aufgrund der Gewalt 344 getöteten Personen acht Kinder.
Elder sagte weiter: „Der aktuelle Konflikt verstärkt die bestehende Bildungskrise im Libanon. Schon vor dessen Ausbruch besuchten mehr als 700.000 Kinder keine Schule. Im Südlibanon hat die Gewalt zuletzt zur Schließung von über 70 weiteren Schulen geführt.
Infolge der anhaltenden Wirtschaftskrise lebt schätzungsweise mehr als die Hälfte der libanesischen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, und schätzungsweise 90 Prozent der aus Syrien geflüchteten Menschen leben in extremer Armut.
Die Gesamtsituation hat auch schwerwiegende Auswirkungen auf die mentale Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden der Kinder und ihrer Familien, die in alarmierendem Maße unter psychischen Belastungen leiden. Berichte über Angstzustände und Traumata haben stark zugenommen – nicht nur aufgrund der Vertreibung, sondern auch als Reaktion auf den Beschuss. Unter den palästinensischen Eltern und Betreuungspersonen im Libanon äußert fast jedes zweite Kind (47 Prozent) Angstzustände.
UNICEF leistet in Zusammenarbeit mit Partnern lebenswichtige Hilfe für Kinder und ihre Familien. Trotz unserer enormen Anstrengungen ist ein dauerhafter Waffenstillstand unerlässlich.”
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