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Gazastreifen: Eine Million Kinder in großer Gefahr

Laut Berichten wurden seit dem Zusammenbruch der Waffenruhe mindestens 322 Kinder getötet

New York/Amman/Köln, den 01. April 2025

Seit dem Zusammenbruch der Waffenruhe im Gazastreifen haben Berichten zufolge mindestens 322 Kinder aufgrund der erneuten intensiven Angriffe und Bodenoffensive ihr Leben verloren - weitere 609 Kinder wurden verletzt. Dies bedeutet, dass in den vergangenen zehn Tagen durchschnittlich mehr als 100 Kinder pro Tag getötet oder verletzt wurden. Die meisten von ihnen waren Vertriebene, die in behelfsmäßigen Zelten oder beschädigten Häusern Zuflucht gesucht hatten. Die Zahlen umfassen auch Kinder, die Berichten zufolge bei einem Angriff auf die chirurgische Abteilung des Al-Nasser-Krankenhauses im Süden Gazas am 23. März getötet oder verletzt wurden.

Die erneute Eskalation der Gewalt und die vollständige Blockade der Hilfslieferungen in den Gazastreifen seit mehr als drei Wochen setzen die humanitäre Hilfe massiv unter Druck und bringen die Zivilbevölkerung – insbesondere die eine Million Kinder – in größte Gefahr.

„Die Waffenruhe in Gaza war ein dringend benötigter Rettungsanker für die Kinder in Gaza und bedeutete Hoffnung auf einen Weg zum Wiederaufbau“, sagte Catherine Russell, Exekutivdirektorin von UNICEF. „Doch erneut wurden Kinder in einen Teufelskreis aus tödlicher Gewalt und Not hineingezogen. Alle Konfliktparteien müssen ihren Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht nachkommen und Kinder schützen.“

Nach fast 18 Monaten Krieg wurden Berichten zufolge mehr als 15.000 Kinder getötet und mehr als 34.000 verletzt. Rund eine Million Kinder wurde wiederholt vertrieben. Das Recht auf Zugang zur lebenswichtigen Grundversorgung wird ihnen verwehrt.

Seit dem 2. März sind keine Hilfsgüter mehr in den Gazastreifen gelangt – der längste Zeitraum seit Beginn des Krieges. Lebensmittel, sauberes Wasser, Unterkünfte und die medizinische Versorgung werden zunehmend knapp. Ohne diese lebenswichtigen Hilfsgüter ist zu befürchten, dass Mangelernährung und Krankheiten stark zunehmen und damit mehr Kinder an vermeidbaren Ursachen sterben.

Humanitäre Organisationen sind unermüdlich im Einsatz, um Kinder unter diesen katastrophalen Bedingungen zu schützen und mit Hilfe zu erreichen. Doch sie sind weiterhin Angriffen ausgesetzt, bei denen bereits Hunderte von Helfer*innen getötet oder verletzt wurden. Diese Angriffe sind ein Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und gefährden die Bereitstellung lebensrettender Hilfe für Menschen in Not. Trotz der anhaltenden Gefahren bleibt UNICEF vor Ort, um die dringend benötigte Unterstützung zu leisten, auf die Kinder und ihre Familien für ihr Überleben und ihren Schutz angewiesen sind.

UNICEF ruft alle Konfliktparteien erneut dazu auf, die Feindseligkeiten umgehend zu beenden und die Waffenruhe wiederherzustellen. Humanitäre Hilfe sowie kommerzielle Güter müssen in den Gazastreifen gelangen und dort weitertransportiert werden können. Kranke und verletzte Kinder müssen dringend zur medizinischen Versorgung evakuiert werden. Die Zivilbevölkerung – einschließlich Kinder und humanitärer Helfer*innen – sowie die verbleibende, lebenswichtige Infrastruktur müssen geschützt werden, und die Geiseln müssen freigelassen werden.

UNICEF appelliert zudem an all diejenigen, die Einfluss auf die Konfliktparteien haben, sich für ein Ende des Konflikts und die Einhaltung des Völkerrechts, insbesondere den Schutz von Kindern, einzusetzen. Die Welt darf nicht zulassen, dass Kinder weiter sterben und ihre Notlage sich weiter verschärft.

Service für Redaktionen:

» Aktuelles Bild- und Videomaterial zu den Hilfslieferungen und zur Lage vor Ort steht hier für die Berichterstattung zur Verfügung.

UNICEF leistet humanitäre Hilfe in Gaza. Unterstützen Sie den Einsatz für Kinder mit Ihrer Spende für Gaza.

Pressekontakt: 
UNICEF Deutschland, Christine Kahmann, Sprecherin, 0221/93650-315 oder 0159 04139723,  presse@unicef.de

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