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Rede von Glenn Micallef, EU-Kommissar für Generationengerechtigkeit, Jugend, Kultur und Sport zur Eröffnungsfeier "Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt 2025"

Chemnitz (ots)

Zur Eröffnungsfeier „Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025“ hat Glenn Micallef, EU-Kommissar für Generationengerechtigkeit, Jugend, Kultur und Sport der Stadt und der Region gratuliert.

Es folgt die Rede im Wortlaut.

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Steinmeier,

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmer,

sehr geehrte Frau Staatsministerin Roth und Herr Staatsminister Schneider,

Sehr geehrte Ministerinnen und Minister,

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Mitglieder des Parlaments,

Exzellenzen,

vor allem aber: liebe Chemnitzer und sächsische Bürgerinnen und Bürger!

Es ist für mich eine große Ehre, mit Ihnen heute in Chemnitz zu sein zu dürfen, um den offiziellen Start Ihrer Kulturhauptstadt Europas zu feiern.

Heute bin ich Chemnitzer! Und ich bin mir ganz sicher, dass in diesem Jahr ganz Europa nach Chemnitz kommen wird. Heute Nachmittag habe ich die wohl schwierigste und die leichteste Aufgabe zugleich.

Es ist die wohl schwierigste Aufgabe, weil ich jetzt nach so vielen inspirierenden Reden, Interviews und Kunstperformances spreche. Aber es ist auch die leichteste Aufgabe, denn ich habe gleich im Anschluss das große Vergnügen, der Kulturhauptstadt Chemnitz den wohlverdienten Melina-Mercouri-Preis zu verleihen.

Zunächst möchte ich aber Herrn Oberbürgermeister Schulze, dem Organisationsteam und den Chemnitzerinnen und Chemnitzern für ihren großen Einsatz bei der Organisation des heutigen Festakts danken. Die Mammutaufgabe der heutigen Organisation hat Menschen in Chemnitz, Zwickau, Mittelsachsen und dem Erzgebirge zusammengeführt. Und diese Veranstaltung ist buchstäblich genau eine von 1000, zu denen in diesem Jahr noch 150 Projekte dazukommen, auf die wir alle gespannt sind.

Wir sind alle gespannt darauf, das Ungesehene zu sehen ("to C the Unseen" Anm. d. R. ist offizielles Motto)! Ich habe bereits von den "Purple Paths" gehört. Diese Pfade verbinden verschiedene Gemeinden mit Kunstwerken, Skulpturen und einem Wildschwein, einer Wildschwein-Skulptur.

Ich habe auch gelernt, dass "3000 Garagen" nicht nur ein Ort für Autos, sondern auch für Kultur sein können. Besonders freue ich mich auch, dass mein erster Besuch in Deutschland überhaupt als EU-Kommissar mich nach Chemnitz und Sachsen führt. Denn die Europäische Union ist weit mehr als 27 Mitgliedsstaaten mit ihren Hauptstädten. Europa sind 440 Millionen Bürgerinnen und Bürger. Und es sind 442 Regionen!

In den Regionen schlägt das Herz der Europäischen Union! Und die kulturellen, historischen und politischen Wurzeln von Sachsen und Chemnitz sind wirklich einzigartig. Von der Rolle des "sächsischen Manchesters" als deutsche Industriemetropole bis hin zur Zeit des Umbruchs zwischen dem Beginn und schlussendlichem Fall des Eisernen Vorhangs.

Als ich 1989 geboren wurde, dem Jahr, in dem die Berliner Mauer fiel, gab es die Stadt, wie wir sie heute kennen, noch gar nicht. Der Zusammenbruch des Kommunismus prägte die kulturelle Identität von Chemnitz. Und damit auch die von Deutschland, seinen östlichen Nachbarn und Europa insgesamt.

Heute sind die Vergangenheit und die Zukunft von Chemnitz im Herzen des Freistaates Sachsen, der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union eng miteinander verwoben. Wie ich bei der Vorbereitung dieser Rede festgestellt habe, dürfte der Name "Chemnitz" selbst slawischen Ursprungs sein. Dieses ist eine weitere Spur des europäischen Erbes der Stadt.

Seit mehr als drei Jahrzehnten unterstützt die EU Chemnitz dabei, die reiche kulturelle Vergangenheit der Stadt wieder in die Zukunft zu führen. Und die Ernennung von Chemnitz zur Kulturhauptstadt ist ein weiteres wichtiges Kapitel in der europäischen Geschichte der Stadt.

Und in diesem Jahr feiern wir zudem das 40-jährige Jubiläum der Initiative Kulturhauptstädte Europas. 40 Jahre, in denen wir Gemeinden und Regionen dabei unterstützt haben, ihre Visionen für die Zukunft zu verwirklichen. Ich bin zuversichtlich, dass der Melina-Mercouri-Preis und die damit verbundenen 1,5 Millionen Euro auch Chemnitz sehr zugutekommen werden.

Der Titel "Kulturhauptstadt Europas" ist ein wichtiger Anziehungspunkt für Tourismus und Investitionen. Und Europas Kulturschaffende sind Akteure des Wandels zum Guten, in unseren Gesellschaften und unseren Demokratien. Wo immer eine vielfältige Kulturlandschaft aufblüht, wird Populismus und Extremismus der Nährboden entzogen. Und wo immer vielfältige Kulturlandschaft gedeiht, verschwinden auch Desinformationsnarrative spurlos.

Einige Forschungsstudien sind in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich. So kann eine Steigerung der Kulturausgaben um 1 % gar zu einem Rückgang der Hasskriminalität um 20 % führen. Mit anderen Worten: Wir müssen die Kulturschaffenden in Europa schützen und fördern. Dies ist ebenso eine notenwendige Investition in den Schutz und die Förderung unserer europäischen Demokratie.

Ja, Versammlungs- und Meinungsfreiheit sind europäische Werte und ein fester Bestandteil unserer europäischen Demokratie. Aber das gilt genauso für die künstlerische und kulturelle Freiheit!

Und ich will ganz klar sagen: Hass und Gewalt haben in Europa keinen Platz.

Ich glaube fest an die Wirkkraft der Kultur.

Die Kraft, Brücken zu bauen, die auf unseren gemeinsamen Werten von Frieden, Freiheit und Demokratie fußen.

Und die Kulturhauptstädte Europas bekräftigen mich in diesen Glauben. Die Kulturhauptstädte Europas sind gelebte Demokratie. Die Kulturhauptstadt Europa 2025 in Chemnitz ist gelebte Demokratie. Und dafür möchte ich Ihnen danken.

Meine Damen und Herren!

Lassen Sie mich abschließend noch einmal dem Chemnitzer Team für die Organisation dieser Veranstaltung und Ihnen allen für Ihre Anwesenheit danken. Nun möchte ich Annika mit dem Melina-Mercouri-Preis zu mir auf die Bühne bitten.

Ich danke Ihnen.

Pressekontakt:

Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland
Pressestelle Berlin
Unter den Linden 78
10117 Berlin

eMail: COMM-REP-DE-PRESS@ec.europa.eu

Original-Content von: Europäische Kommission, übermittelt durch news aktuell

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