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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

2006 droht Wohnungsbau-Rekordtief
Schon 2005 weniger als 240.000 Baugenehmigungen in Deutschland - Bedarf dagegen um rund 100.000 Wohneinheiten höher

2006 droht Wohnungsbau-Rekordtief / Schon 2005 weniger als 240.000 Baugenehmigungen in Deutschland - Bedarf dagegen um rund 100.000 Wohneinheiten höher
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Berlin (ots)

- LBS fordern schnelle Klarheit über Altersvorsorge-Förderung für
     Wohneigentum
Trotz eines leichten Zwischenhochs in den letzten Monaten
laufen die Baugenehmigungen im Jahre 2005 auf einen neuen Tiefstand
zu. Die Landesbausparkassen (LBS) gehen von lediglich 205.000
Wohneinheiten in Westdeutschland und 33.000 in den neuen Ländern aus.
"Nach Abschaffung der Eigenheimzulage - zum 01.01.2006 - wird die
Lücke zwischen Neubau und Bedarf im nächsten Jahr sogar noch größer",
warnte LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm am Tag der endgültigen
Entscheidung des Deutschen Bundestages. Umso wichtiger sei es,
möglichst rasch Klarheit über die angekündigte Anschlussregelung für
die Förderung von Wohneigentum als Altersvorsorge zu schaffen. Sonst
drohten Attentismus und auf Dauer erhebliche Preis- und
Mietsteigerungen.
Bereits die vorliegenden statistischen Daten für die ersten neun
Monate 2005 zeigen, dass die Baugenehmigungen in ganz Deutschland um
über 30.000 Wohneinheiten hinter dem bereits schwachen
Vorjahreszeitraum zurückgeblieben sind. "Der Spielraum für weitere
Vorzieheffekte bei Neubauprojekten ist nicht mehr groß, deshalb
rechnen wir fürs ganze Jahr mit 238.000 Genehmigungen, noch einmal 11
Prozent weniger als im Jahre 2004", so Hamm. Auch die
Fertigstellungen würden dementsprechend im kommenden Jahr weiter
zurückgehen. Leider sei 2006 auch keine Wende zum Besseren zu
erkennen, da nach Abschaffung der Eigenheimzulage die
Wohneigentumsbildung vor allem für Familien mit mittleren Einkommen
ohne Zweifel erschwert sei.
Hamm mahnte in diesem Zusammenhang - wie schon eine Woche zuvor
bei der Anhörung im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages - eine
möglichst rasche Klärung der Frage an, wie zum 01.01.2007 die
angekündigte Einbeziehung von selbstgenutztem Wohneigentum in die
Altersvorsorge-Förderung konkret aussehen soll. Die deutschen
Bausparkassen seien bereit, an einer inhaltlich überzeugenden und
zeitnahen Umsetzung dieser Ankündigung der großen Koalition aktiv
mitzuwirken. "Je früher die Entscheidung kommt, desto eher gibt es
wieder Zutrauen bei den potenziellen Wohneigentümern und die Chance,
dass der Wohnungsbau endlich aus seinem tiefen Tal herauskommt",
betonte Hamm. Nur so könnten auch weitere Belastungen für die
Bauwirtschaft und die Beschäftigung in Grenzen gehalten werden.
Die Landesbausparkassen beklagen, dass der Wohnungsbau in
Deutschland bereits seit Jahren deutlich hinter dem tatsächlichen
Bedarf zurückbleibt. Das Gerede von demografischen Trends für das
Jahr 2050 dürfe den Blick auf Daten und Fakten von heute und morgen
nicht verstellen, kritisieren die Experten der LBS. So würden die
Bevölkerungszahlen noch lange nicht sinken, die Haushaltszahlen
stiegen sogar noch mit Sicherheit fünfzehn Jahre lang weiter an und
die Tendenz zu wachsenden Wohnflächen pro Kopf bleibe mindestens noch
bis 2030 ungebrochen. Deshalb habe das Forschungsinstitut empirica
noch für viele Jahre einen Neubaubedarf von mindestens 330.000
Wohneinheiten pro Jahr errechnet - wobei das Eigenheim nach
Einschätzung der Forscher klar erste Präferenz bleibe.
Längst, so der LBS-Verbandsdirektor, liege das Neubauniveau
deutlich unter 1 Prozent des Wohnungsbestandes. Damit reiche die
Bautätigkeit mittelfristig nicht einmal für den Erhalt eines
qualitativ ansprechenden Wohnungsangebotes aus. "Vorrang von
vorhandenem Wohnungsbestand ist gut und schön", so Hamm, "richtet
sich die künftige Nachfrage aber allzu einseitig auf die vorhandenen
Gebäude und kommen zu wenig zusätzliche Neubauobjekte auf den Markt,
dann sind steigende Mieten und Immobilienpreise nur eine Frage der
Zeit." Knappheitstendenzen und Mietsteigerungspotenziale mögen für
ausländische Investoren attraktiv sein, für Familien mit Kindern, die
in den nächsten Jahren Wohneigentum schaffen wollen, wären sie eher
ein Horrorszenario. Deshalb müsse die Politik die Weichen für mehr
geeignete Angebote an attraktiven Standorten stellen.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

Original-Content von: Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS), übermittelt durch news aktuell

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