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Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen BDIU

Unternehmensinsolvenzen nur leicht rückläufig
Neuer Rekord bei Verbraucherinsolvenzen
Inkasso-Verband und Verband der Insolvenzverwalter fordern: Chancen einer Unternehmensinsolvenz besser nutzen

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Berlin (ots)

Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen
e.V. (BDIU) und des Verbandes der Insolvenzverwalter Deutschlands
e.V. (VID) gehen die Unternehmensinsolvenzen leicht zurück. Mit rund
38.000 Fällen verharren sie aber auf einem hohen Niveau (Vorjahr:
39.230). Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden liegt bei
voraussichtlich 35 bis 40 Milliarden Euro. Rund 600.000 Arbeitsplätze
sind betroffen. "Bei den Insolvenzen kann keine Entwarnung gegeben
werden", sagt BDIU-Präsident Stephan Jender.
Besonders betroffen ist der Bau. 2,5 Prozent aller Baubetriebe
gehen 2004 in die Insolvenz. Ein Grund ist das schlechte
Zahlungsverhalten. In ihrer traditionellen Herbstumfrage sagen 81
Prozent der im BDIU organisierten Inkasso-Unternehmen, dass besonders
die Baubranche zurzeit Probleme mit dem Zahlungsverhalten ihrer
Kunden  hat. Weitere Gründe für Insolvenzen von Unternehmen: Zu wenig
Eigenkapital (68 Prozent der BDIU-Unternehmen bestätigen das),
Managementfehler (57 Prozent) sowie schlechte Konjunktur (57
Prozent).
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin fordern der BDIU
und der VID, die Chancen einer Unternehmensinsolvenz künftig besser
zu nutzen. "Eine Insolvenz muss nicht das Ende eines Unternehmens
sein", sagt der VID-Vorsitzende Dr. Siegfried Beck. Seit 1999 können
in Deutschland insolvente Unternehmen saniert und fortgeführt werden.
Während die Möglichkeit der übertragenden Sanierung bereits häufig
angewandt wird, wird vom Insolvenzplanverfahren nur in 0,2 Prozent
aller Insolvenzverfahren Gebrauch gemacht. "Diese Quote könnte viel
besser sein", so VID-Vorsitzender Dr. Beck und BDIU-Präsident Jender.
"Tausende Unternehmen, viele Arbeitsplätze und Vermögenswerte könnten
erhalten werden."
48.500 Verbraucherinsolvenzen in 2004
Der Bundesverband Inkasso erwartet für dieses Jahr 48.500
Verbraucherinsolvenzen - fast die Hälfte mehr als noch 2003. Grund
sei vor allem Überschuldung. 3 Millionen Deutsche gelten als
betroffen und könnten das Verfahren beantragen. "Das
Verbraucherinsolvenzverfahren ist bürokratisch, teuer für den
Steuerzahler und ganz bestimmt keine Patentlösung gegen
Überschuldung", erklärt BDIU-Pressesprecher Wolfgang Spitz. "Wir
fordern stattdessen mehr Maßnahmen zur Prävention von Überschuldung."
Ausdrücklich begrüßt der Inkasso-Verband eine aktuelle Initiative
der Bundesregierung, Lehrern Materialien zur finanziellen
Allgemeinbildung für den Schulunterricht zur Verfügung zu stellen.
"Unverbindliche Unterrichtshilfen aber reichen nicht aus", merkt
Spitz an. "Schuldenvermeidung zu lernen muss genauso
selbstverständlich sein wie Lesen und Schreiben. Nur so kriegen wir
das Problem der Überschuldung nachhaltig in den Griff."
Die vollständige Pressemappe der gemeinsamen Pressekonferenz von
BDIU und VID sowie die detaillierten, grafisch aufbereiteten
Ergebnisse der Herbstumfrage der Inkasso-Unternehmen finden Sie auch
unter www.inkasso.de im Bereich "Öffentlichkeit".

Pressekontakt:

Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands e.V.
Ihr Ansprechpartner: Dr. Siegfried Beck
c/o RAe Dr. Beck & Partner
Stahlstraße 17
90411 Nürnberg
Telefon0911 - 95 12 85-0
Telefax0911 - 95 12 85-10

muehlhaus & moers
kommunikation gmbh
Ihr Ansprechpartner: Udo Seidel
Moltkestraße 123-131
50674 Köln
Telefon0221 - 95 15 33 0
Telefax0221 - 95 15 33 20
E-Mail: u.seidel@muehlhausmoers.de

Original-Content von: Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen BDIU, übermittelt durch news aktuell

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