Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V.
Alkoholfreie Getränke werden immer häufiger im Discounter abgesetzt
Deutschland im Jahr 2008 mit Riesendurst auf Cola, Limo und Co.
Berlin (ots)
Die Hersteller von Alkoholfreien Getränken blicken nach einem zufriedenstellenden Jahr 2008 mit verhaltenem Optimismus auf das Jahr 2009. Nach einer ersten Hochrechnung der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. (wafg) hat im Jahr 2008 jeder Deutsche 299,0 Liter (2007: 299,5 Liter) Alkoholfreie Getränke (AFG) konsumiert. Damit wurde das hohe Niveau beim Getränkekonsum der letzten Jahre bestätigt. Trotzdem: Auch im neuen Jahr steht die Branche angesichts der zunehmend angespannten Ertragslage wieder vor großen Herausforderungen.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr sank laut wafg der Pro-Kopf-Verbrauch bei den Alkoholfreien Getränken leicht um 0,2 %. Nach vorläufigen Berechnungen trank im Jahr 2008 jeder Deutsche im Schnitt 117,0 Liter Erfrischungsgetränke (+0,2 % gegenüber 2007), 138,0 Liter Mineral- und Heilwässer (+1,0 %), 7,5 Liter Quell- und Tafelwässer (-3,8 %) sowie 36,5 Liter Säfte und Nektare (-4,7 %).
Discounter bleiben wichtigste Absatzschiene
Mit einem Anteil von 54,7 % wurde 2008 der weitaus größte Teil an Alkoholfreien Getränken über Discountmärkte an die Haushalte vertrieben (2003: 34,3 %). Bei den zu den Erfrischungsgetränken zählenden neuen Segmenten (Near Water, Smoothies, Energiegetränke etc.) lag dieser Anteil sogar bei 65,6 %. "Trotz steigender Pro-Kopf-Verbräuche ist die zunehmende Bedeutung der Discounter bei AFG keine vorbehaltlos gute Nachricht für die Branche", so Martin Möller, Präsident der wafg. "Gerade an mittelständischen, regional verankerten Unternehmen geht das Branchenwachstum teilweise vorbei. Am Ende profitieren leider nur einige wenige Unternehmen von den hohen Konsumzahlen."
PET-Einwegflaschen weiter auf dem Vormarsch
Die 1,5-Liter PET-Einwegflasche war im Jahr 2008 die beliebteste Verpackung für Alkoholfreie Getränke. Mit 47,0 % wurde fast jeder zweite Liter AFG in dieser Gebindeform an die Haushalte abgegeben. Insgesamt werden nach den Da-ten des GfK ConsumerScan-Panels 73,4 % aller an Haushalte abgegebenen AFG in Einwegverpackungen abgefüllt, die Mehrwegquote sank somit auf 26,6 %.
Martin Möller: "Eine Mehrwegquote von 26,6 % im Haushaltsbereich lässt zwar kleinere Teilsegmente des AFG-Marktes außer Acht, beschreibt aber dennoch einen eindeutigen Trend: Das sogenannte "Dosenpfand" konnte seit seiner Einführung Anfang 2003 den Verfall der Mehrwegquote nicht aufhalten. Die Bedürfnisse der Konsumenten lassen sich offensichtlich nicht staatlich lenken. Umso wichtiger wird es für die Hersteller von AFG sein, die Umstellung auf Einwegabfüllanlagen auch finanziell stemmen zu können. Gerade kleinere Unternehmen mit schwächerem Investitionspotential laufen zunehmend Gefahr, vom Einweg-Trend abgeschnitten zu werden."
Ertragslage bleibt trotz guter Absätze schwierig
Der durchschnittlich im Handel erzielte Preis von Alkoholfreien Getränken im Jahr 2008 betrug mit 42 Cent/Liter rund 10 % weniger als noch im Jahr 2003. Bestimmte Getränkesegmente waren besonders stark von Preisabschlägen betroffen. Nach den Zahlen der GfK war der durchschnittliche Literpreis in den letzten Jahren bei Cola- und Bittergetränken um über 15 % rückläufig, bei Mineralwasser sogar um über 25 %.
"Immerhin konnte der Preisverfall unserer Qualitätsprodukte im Jahr 2008 abgebremst werden", so Möller, "aber der zunehmende Preisverhau hat die Margen vieler Unternehmer schrumpfen lassen. Für das Jahr 2009 ist zu hoffen, dass AFG-Hersteller wieder nachhaltig Gewinne erzielen können. Ansonsten geraten mittelfristig viele Unternehmen und damit auch Arbeitsplätze in Gefahr."
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Tim Beerens
Referent Wirtschaft und Wettbewerb
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