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humedica-Ärzteteam ist seit Sonntagmorgen im Armenviertel der Stadt Pisco im Einsatz
80 Prozent der Häuser zerstört - Erbebenopfer leiden an Knochenbrüchen, Quetschungen und traumatischen Erlebnissen

Pisco/Kaufbeuren (ots)

Seit Sonntagmorgen ist das
humedica-Ärzteteam (Kaufbeuren bei Augsburg) im Erdbebengebiet von 
Peru im Einsatz. Das gab humedica-Leiter Wolfgang Groß bekannt. Unter
den fünf deutschen Helfern, die bereits 16 Stunden nach dem Beben vom
Flughafen München aus starteten, sind ausgewiesene Experten wie der 
Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin, 
Prof. Bernd Domres, Oberarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik 
Tübingen. Zu dem ehrenamtlichen Team gehören ferner der Chirurg Klaus
Michael Hahn (München), die Kinderärztin Saskia Wortmann 
(Nimwegen/Niederlande) und die Krankenschwester und Apothekerin 
Christiane Leppla (Bruchsal). Sie arbeiten mit der peruanischen 
Sektion des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) zusammen, der
zusätzlich zehn Fachkräfte stellt.
Die Behörden haben das Helferteam gebeten, die 
Gesundheitsversorgung im Armenviertel San Miguel der 250.000 
Einwohner zählenden Stadt Pisco zu übernehmen. Das Krankenhaus ist, 
wie etwa 80 Prozent aller Gebäude der Stadt, von dem Erbeben zerstört
worden. Die Hafenstadt Pisco gehört zu den am stärksten getroffenen 
Regionen. Hier wurden rund 350 der insgesamt bislang 500 Todesopfer 
registriert. Unterstützung erhält das humedica-Ärzteteam von 
Bürgermeister Juan Mendoza, der am 15. August seine gesamte Familie 
durch das Beben der Stärke 7,9 verloren hat, und der die 
Katastrophenhilfe in Pisco koordiniert.
Die überlebenden Erdbebenopfer leiden an Knochenbrüchen, 
Quetschungen und traumatischen Erlebnissen, berichtete 
humedica-Koordinator Steffen Richter aus dem Katastrophengebiet. Weil
kaum ein festes Gebäude noch steht, haben die Helfer ein großes Zelt 
als Gesundheitszentrum aufgebaut. Strom und Wasser sind seit Tagen 
abgestellt. Die deutschen Helfer nutzen für ihre Arbeit einen 
Stromgenerator. Bislang sei die Region von fünf kleineren Nachbeben 
erschüttert worden. Viele Menschen liefen dann in Panik auf die 
Straßen. Weitere dringend benötigte Medikamente, Gipsbinden und 
Schienen zur Stabilisierung von Knochenbrüchen, wurden telefonisch in
der Kaufbeurer humedica-Zentrale angefordert und werden am Montag per
Luftfracht nach Lima transportiert.
Für den Weg aus Lima in den 200 Kilometer südlich gelegenen 
Einsatzort Pisco hat das Ärzteteam, wegen der Gefahr von Überfällen 
zeitweise eskortiert durch die peruanische Polizei, acht Stunden mit 
dem Geländewagen gebraucht, da immer wieder die Straßen zerstört 
waren. Nach Angaben von Richter hat das Erdbeben vor der Küste Perus 
auch einen kleinen Tsunami ausgelöst, der Wasser und Schlamm rund 
zwei Meilen ins Landesinnere gespült habe. Die Behörden hatten 
zunächst eine Tsunami-Warnung herausgegeben und wenig später wieder 
zurückgenommen.
Viele Menschen leben seit Tagen unter freiem Himmel und sind 
dringend auf Zelte, Trinkwasser und Lebensmittel angewiesen. Noch 
immer gibt es Regionen in denen die Erdbebenopfer ohne Hilfe sind. 
Perus Staatschef Alan García klagt über zunehmende Plünderungen gegen
die das Militär vorgehen soll.
Nach offiziellen Schätzungen wurden 1.500 Menschen verletzt. Etwa 
100.000 Menschen sind obdachlos.
humedica bittet unter dem Stichwort "Erdbeben Peru" um Spenden auf
das Konto Nr. 47 47 Sparkasse Kaufbeuren; BLZ 734 500 00.
ACHTUNG: Vertreter des humedica-Ärzteteams in Pisco sind jeweils 
in der Zeit von 14.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens deutscher Zeit für 
Interviews erreichbar, und zwar unter folgenden Mobiltelefon-Nummern:
0051-1-95384288 (es meldet sich Francisco, spricht Englisch) oder 
0177-4918297 (Roaming!)
Basis-Informationen:
humedica ist eine christlich-humanitäre Hilfsorganisation mit Sitz
in Kaufbeuren bei Augsburg, die seit ihrer Gründung im Jahr 1979 in 
über 90 Ländern der Erde humanitäre Hilfe geleistet hat. Leiter und 
Geschäftsführer ist Wolfgang Groß.
Das humedica-Ärzteteam wurde im Januar 1999 anläßlich eines 
verheerenden Erdbebens in Armenia (Kolumbien) als Arbeitszweig von 
humedica gegründet. Heute gehören ihm etwa 750 Ärzte, Pflegekräfte 
und andere Spezialisten an, die vorwiegend ehrenamtlich Einsätze in 
Krisengebieten sowie bei Katastrophen wie Erdbeben, Kriegen, 
Wirbelstürmen und Hungersnöten leisten. Ärztlicher Direktor und 
Vorstandsmitglied von humedica ist der Allgemeinmediziner Georg 
Müller (Solms bei Gießen).

Pressekontakt:

Wolfgang Groß
humedica e.V., Goldstrasse 8, 87600 Kaufbeuren, Telefon (08341)
966148-0, Handy 0170-8333792, Telefax (08341) 966148-11, E-Mail:
w.gross@humedica, www.humedica.org

Original-Content von: humedica e.V., übermittelt durch news aktuell

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