Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Saar-Wahl
Stuttgart (ots)
Auf Heiko Maas kommen schwere Zeiten zu. Er hat erneut eine große Chance verpasst, seine SPD zur stärksten Kraft im Saarland zu machen und Ministerpräsident zu werden. Maas wird nun - wie versprochen - eine Große Koalition mit der CDU bilden. Denn die SPD hat sich festgelegt. Sie wird mit den Schulden-Linken nicht regieren. Das ist politisch klug und richtig. Gelohnt aber haben es ihr die Saarländer nicht. Die CDU jubelt, wenn auch gedämpft. Annegret Kramp-Karrenbauer hat hoch gepokert, aber der Erfolg gibt ihr recht. Sie bleibt Ministerpräsidentin, muss sich aber bei ihrem überfälligen Sparkurs auf Gedeih und Verderb auf die SPD verlassen. Dennoch: Am Ende wurde sie für die brüske Kündigung der labilen Jamaika-Koalition belohnt. Die Piraten haben nach dem kleinen Berlin nun auch im noch kleineren Saarland überraschend stark abgeschnitten und sind in einem Landtag vertreten. Erneut haben sie als erfrischend neue, unkomplizierte Protestpartei gepunktet. Das ist der Trend. Mehr noch nicht. Immerhin liegen sie an der Saar vor den Grünen, die seit langem wieder Verluste einstecken müssen. Möglich, dass ihr Saar-Ergebnis kein Ausreißer bleibt. Oskar Lafontaine schaut in die Röhre, obwohl das Ergebnis seiner Linkspartei ein Achtungserfolg ist. Er wird im Saarland nicht gebraucht. Wie die FDP, die nur noch aus Gewohnheit Erwähnung findet.
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