Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Ukraine-Diplomatie
Berlin/Kiew (ots)
Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Ukraine-Diplomatie
In der Ukraine-Krise beginnt wieder eine Woche hochtouriger Diplomatie. Vieles auf westlicher Seite wirkt dabei kopflos. Am konfusesten wirkt Joe Biden. Der US-Präsident droht erst mit den härtesten Sanktionen der Weltgeschichte, nimmt das alles dann halb zurück. Damit läuft fast alles für Wladimir Putin. So paradox es klingt: Das ist eine gute Nachricht: Solange der russische Präsident den Eindruck hat, seine Ziele auch ohne Krieg erreichen zu können, wird er den Marschbefehl kaum erteilen.
Allerdings könnte Putin die Rechnung ohne die Menschen gemacht haben. Der Moskauer Druck hat in wenigen Jahren dazu geführt, dass die in Ost und West gespaltene Gesellschaft zusammengerückt ist. Für viele Ukrainer kommt inzwischen zuerst die Unabhängigkeit. Auch das ist eine gute Nachricht: Unabhängigkeit verlangt keineswegs zwingend nach einer Mitgliedschaft in Nato und EU. Es gibt also Verhandlungsspielraum. Man müsste nur weniger kopflos an die Sache herangehen.
Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Frank Schwaibold
Telefon: 0711 / 7205 - 7110
cvd@stn.zgs.de
Original-Content von: Stuttgarter Nachrichten, übermittelt durch news aktuell