Stuttgarter Nachrichten: zu einen Oskar für den VfB
Stuttgart (ots)
Erwin Staudt, der ehemalige Wirtschaftskapitän, ist endlich angekommen in der komplizierten Welt des Profifußballs. Weil er seit dieser Saison das macht, was er am besten kann: den Club wirtschaftlich und strukturell nach vorn bringen und ihn mit seiner Redekunst und Überzeugungskraft repräsentieren. Den sportfachlichen Part überlässt er Manager Horst Heldt und Trainer Armin Veh. Und das ist gut so. Die beiden haben eine klare Philosophie, einen Plan, ein Konzept und überzeugende Strategien. Darüber müssen sie nicht jeden Tag reden, aber sie richten konsequent ihre Arbeit und Personalplanung daran aus. Trotzdem wäre es grober Unfug, den Meister-Lorbeer nur einigen wenigen Personen aufzusetzen. Dieser Titel ist der Lohn harter Arbeit - vom Präsidenten über das Trainerteam bis hin zur Empfangsdame auf der Geschäftsstelle. Und vieles von dem, was nun im hellen Licht der Meisterschale blüht, ist die Saat vergangener Jahre. Zum Beispiel die bundesweit vorbildliche Nachwuchsarbeit um Jugend-Leiter Frieder Schrof und -Koordinator Thomas Albeck. Innerhalb von vier Jahren schaffte es der VfB mit zwei Nachwuchs-Jahrgängen in die Champions League. Das allein hätte schon einen Oscar verdient.
Sagen wir es ruhig. Dieser Meistertitel ist eine Sensation, vielleicht die größte seit dem Titelgewinn des Aufsteigers 1. FC Kaiserslautern 1998. Auf eine nie für möglich gehaltene Art und Weise griff während dieser Spielzeit ein Rädchen ins andere. Und was das Verrückte daran ist: Bei Lichte betrachtet hätte auch alles ganz anders kommen können. Denn wer seine sechs Sinne zum Start der Saison beisammen hatte, der hätte nie und nimmer für möglich gehalten, was diese total verrückte Spielzeit an Überraschungen bot.
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