BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
ots.Audio: Der BVR-Podcast zum Weltspartag 2009
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Berlin (ots)
(BVR-Jingle)
In Zeiten der Finanzmarktkrise legen die Bundesbürger nach wie vor einen großen Teil ihres Einkommens auf die hohe Kante. Einer Studie des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zufolge, haben die Deutschen im vergangenen Jahr so viel angespart wie zuletzt 1995. Auch für das laufende Jahr erwartet der BVR eine Sparquote von unverändert 11, 2 Prozent. Der Weltspartag am 30. Oktober soll dabei an die Bedeutung von Sparsamkeit und Verantwortung für die eigene Vorsorge erinnern.
Mehr dazu von Katrin Müller
Ob Sparbuch oder Festgeldkonto - die Deutschen sparen wie die Weltmeister. Einer Studie des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken - kurz BVR - zufolge - ist dieser Trend auch in Zeiten der Finanzmarktkrise ungebrochen. Andreas Bley, Leiter Volkswirtschaft beim BVR über die aktuellen Zahlen:
(O-Ton 1): "Die Sparquote ist in der Finanzkrise leicht angestiegen, von 10,8 auf 11,2 Prozent - allerdings nicht dramatisch. Ich würde sogar mehr hervorheben, dass sich die Sparquote stetig entwickelt hat. Das zeigt, dass die Bundesbürger in der Finanzkrise auch sehr besonnen auf die Veränderungen reagiert haben." (20 Sek.)
Demnach legen die Bundesbürger ihr Geld wie folgt an:
(O-Ton 2): "Nun grob gesprochen ist es so, dass von jedem Euro Vermögen, den die Bundesbürger haben, 40 Cent bei Banken liegen, etwa 30 Cent bei Versicherungen und der Rest in Wertpapieren und anderen Anlagen. Wenn wir uns noch einmal genauer anschauen, wie sich das Geld bei den Banken aufteilt, dann gehen etwa ein Drittel in Sichteinlagen, das heißt, Girokonten, Tagesgeldkonten und ähnliche Produkte, etwa ein Drittel in Spareinlagen, wie dem klassischen Sparbuch und anderen langfristigen Sparformen. Das übrige Drittel geht in Termingelder und Sparbriefe. " (12 Sek.)
Laut Andreas Bley haben die Bürger derzeit allerdings wenig Vertrauen in Aktien - demnach setzen sie in Krisenzeiten eher auf Sicherheit:
(O-Ton 3): "Im vergangenen Jahr war es noch so, dass Termingelder der Renner waren. Dem gegenüber waren Spareinlagen und Sichteinlagen sehr schwach. Jetzt, im vergangenen Herbst ist die Geldpolitik mit den Zinssätzen sehr weit herunter gegangen. Sie liegen jetzt unter ein Prozent am Geldmarkt, und damit haben die Termingelder ihren Charme verloren. Stattdessen legen die Bürger zum Einen viel Geld in Sichteinlagen ein - auf Girokonten und Tagesgeldkonten. Zum Anderen ist jetzt auch das Sparbuch wieder populärer geworden." (28 Sek.)
Und, damit Sparen auch weiterhin im Trend bleibt, soll mit dem Weltspartag jedes Jahr ein Zeichen für Sparsamkeit gesetzt werden. BVR-Volkswirtschaftsexperte Bley erklärt, was es damit auf sich hat:
(O-Ton 4): "Den Weltspartag gibt es seit 1924. Der Zweck des Weltspartages ist es, die Bürger an die Bedeutung von Sparsamkeit zu erinnern, insbesondere auch die Eigenverantwortung für die Zukunftsvorsorge hervorzuheben." (14 Sek.)
Ja, und demnach ist Geld ansparen nicht nur wichtig für die eigene Vorsorge, besonders für's Alter, sondern auch für die gesamte Wirtschaft. Warum, erklärt Andreas Bley, Leiter Volkswirtschaft beim Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken:
(O-Ton 5): "Wenn ich Geld spare, beispielsweise bei einer Bank, dann verschwindet das Geld nicht einfach im Tresor, sondern die Bank verwendet es, um es wieder auszuleihen, an Gewerbetreibende oder Unternehmen, die dann mit diesen Mitteln Investitionen finanzieren, und ohne Investitionen kann es kein Wachstum in einer Volkswirtschaft geben." (18 Sek.)
Trotz Finanzkrise nimmt übrigens auch die Verschuldung der Haushalte hierzulande ab. Der Studie zufolge können die meisten Bürger auch in derzeit wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihre Kredite zurückzahlen. Dazu noch mal Andreas Bley:
(O-Ton 6): "Nun, ich finde es wichtig, da zu unterscheiden. Natürlich gibt es immer einzelne Kreditnehmer, die durch Arbeitslosigkeit oder andere persönliche Lebensumstände möglicherweise in Schwierigkeiten geraten, aber wir müssen auch auf den Bundesbürger im Durchschnitt gucken. Da stellen wir seit dem Jahr 2004 fest, dass die Verschuldung Schritt für Schritt zurückgeführt wird." (22 Sek.)
Aber, Frage an Volkswirtschaftsexperte Bley - wie stark werden Kredite von den Bürgern denn derzeit nachgefragt?
(O-Ton 7): "Es ist mal ganz gut, sich klarzumachen, welche Kredite die Bundesbürger nachfragen. Davon sind mehr als zwei Drittel Kredite zur Immobilienfinanzierung. Der Immobilienmarkt in Deutschland wächst ja nicht sehr schnell, insofern ist es kein Wunder, dass die Kreditnachfrage der Bundesbürger über die letzten Jahre relativ konstant geblieben ist - nicht erst seit Beginn der Finanzkrise. Von der gesamten Kreditnachfrage sind es nur 13 Prozent, die für Konsumentenkredite aufgewendet werden - also ein relativ kleiner Anteil. Die übrigen, etwa 18 Prozent gehen in gewerbliche Verwendungszwecke. Wir müssen ja immer daran denken, dass die Bundesbürger zum Teil selbständig tätig sind - als Handwerker, Ärzte, Rechtsanwälte und ähnlichem - und da haben sie natürlich auch eine Kreditnachfrage, die sie bei den Banken bedient wissen wollen." (45 Sek.)
Laut Andreas Bley haben die Banken ihre Kriterien für die Kreditvergabe auch in nicht verschärft:
(O-Ton 8): "Es ist Aufgabe der Banken, immer mit großer Sorgfalt zu prüfen, ob sie Kredite vergeben können, oder nicht. Aus unserer Sicht hat sich da nicht viel geändert. Das gilt insbesondere für die Privat- und gewerblichen Kunden. Ich denke, dass da auch unsere Kunden wenig Veränderungen wahrnehmen." (18 Sek.)
Die Deutschen lassen sich von der Krise in ihrem Spar- und Anlageverhalten also offensichtlich nicht beirren. Der BVR-Studie zufolge liegt Sparen also weiter voll im Trend - auch im Jahr 2009. Und wer nicht ständig sein Sparschwein zertrümmern will, kann sein Geld lieber bei einer Bank anlegen und für sich arbeiten lassen. Weitere Infos zum Thema Sparen gibt's bei allen Volks- und Raiffeisenbanken und natürlich auch bei deren Bundesverband BVR, unter: www.bvr.de .
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Cornelia Schulz, presse@bvr.de, Tel. 030 / 20 21 - 13 00
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