16. Internationaler Kongress Renovabis in Freising eröffnet
Neue Wege der Evangelisierung finden
Freising (ots)
Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat heute den 16. Internationalen Kongress Renovabis in Freising eröffnet. Die rund 370 Teilnehmer aus mehr als 30 mittel- und osteuropäischen Staaten befassen sich mit neuen Wegen der Evangelisierung in Europa. Zollitsch machte in seiner Eröffnungsrede klar, dass nur eine "hörende, dienende und pilgernde Kirche" die Angst vor Veränderungen in Europa überwinden kann.
"Heute den Glauben entdecken" - Unter diesem Motto eröffnete Erzbischof Dr. Robert Zollitsch heute den 16. Internationalen Kongress Renovabis im Kardinal-Döpfner-Haus in Freising. Das Hilfswerk Renovabis wurde im März 1993 als Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa gegründet. Die mehr als 370 Teilnehmer aus 30 mittel-, ost- und westeuropäischen Staaten befassen sich am kommenden Wochenende mit der Frage, wie Evangelisierung heute gelingen kann.
Dass die Thematik der Säkularisierung und einer "Verdunstung der Glaubenssubstanz" dabei nicht nur in Osteuropa aktuell ist, machte Pater Stefan Dartmann SJ, Hauptgeschäftsführer von Renovabis, in der Eröffnungspressekonferenz deutlich. Neben dieser europaweiten Entwicklung lebten die Christen in den einzelnen Ländern dennoch in sehr verschiedenen Glaubenswelten. Dartmann rechnet damit, dass der Kongress auch ein Einblick in diese unterschiedlichen Glaubenswelten ermöglicht.
Für den Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch ist der gegenseitige Erfahrungsaustausch ein wichtiges Kriterium für eine gelingende Neuevangelisierung. Im Kontext des Osteuropahilfswerkes Renovabis bedeute dies den direkten Dialog auf Augenhöhe. Die Erfahrungen mit der Glaubensweitergabe in osteuropäischen Staaten sei auch "für uns in Deutschland wichtig, weil wir Weltkirche zu jeder Zeit als globale Lern-, Solidar- und Gebetsgemeinschaft verstehen".
In den Referaten am Eröffnungstag klang bereits die ganze Bandbreite des diesjährigen Themas an. Die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz aus Erlangen und der tschechische Priester, Religionssoziologe und Psychotherapeut Tomas Halik aus Prag waren die Hauptredner am ersten Tag des 16. Internationalen Kongress Renovabis. Beide arbeiteten das Kongressthema "Heute den Glauben entdecken - Neue Wege der Evangelisierung in Europa" auf ganz unterschiedliche Weise auf.
Gerl-Falkovitz legte den Schwerpunkt in ihrem Vortrag auf die Verbindung von Glaube und Vernunft. Sie zeigte die unterschiedlichen Verbindungen der beiden Begriffe auf, die vielen heute als Gegensatz gelten. Für eine neue Evangelisierung ist es ihrer Einschätzung nach wichtig, auf die vernünftigen Aspekte des Glaubens zu verweisen und den sinnstiftenden Charakter der Religion herauszuarbeiten. Halik betonte in seinem Vortrag, dass die Stoßrichtung einer neuen Evangelisierung nach innen gehen müsse. Evangelisierung bedeutet für ihn nicht "Expansion des Christentums" oder "Bekehrung der Heiden", sondern viel mehr die "Bekehrung der Christen". Es gehe darum, das Christsein wieder in seiner ursprünglichen Form zu leben, und zwar nicht selbstgefällig, sondern in der Bereitschaft "die Knechtsgestalt anzunehmen".
Bis zum 1. September werden noch Dr. Hubertus Schönemann, Leiter der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral, Dr. Tomislav Markic, Bischofsvikar der Erzdiözese Zagreb und Prof. Dr. Andras Mate-Toth, Dozent für Religionswissenschaft in Ungarn zu Wort kommen.
Neben den Referaten haben die Teilnehmer auch die Möglichkeit sich in zahlreichen Arbeitskreisen rund um das Kongressthema auszutauschen. Die Teilnehmer der orthodoxen Kirchen feiern am Freitag, 31. August, um 6.30 Uhr einen Gottesdienst im byzantinischen Ritus.
Interessierte können sich bei Renovabis noch als Tagesgäste anmelden: Per Telefon bei Bianca Münch (08161) 53 09 61 oder bei Thomas Hartl (08161) 53 09 71. Das vollständige Programm und zahlreiche Informationen zum Kongress finden Sie unter www.renovabis.de.
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