KfW Research: Stimmung im Mittelstand zieht an - Trendwende oder nur ein Zwischenhoch?
Frankfurt am Main (ots)
- Geschäftsklimaindex macht deutlichen Sprung
- Infrastrukturpaket sorgt für Zuversicht
- US-Zölle gefährden Erholung
Das Geschäftsklima im deutschen Mittelstand hat im März einen ordentlichen Sprung gemacht. Es stieg um 3,9 Zähler auf minus 17,6 Punkte. Der Index liegt damit zwar weiterhin deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt, der durch die Nulllinie markiert wird. Der Aufwärtssatz im März entspricht aber immerhin dem 1,5-Fachen einer durchschnittlichen monatlichen Veränderung.
Treibend für die positive Entwicklung waren die Geschäftserwartungen der mittelständischen Unternehmen auf Sicht von sechs Monaten. Sie verbesserten sich um 7,4 Zähler auf minus 15,9 Punkte. Das entspricht dem 2,3-Fachen einer sonst üblichen durchschnittlichen Monatsveränderung. Die Beurteilung der aktuellen Lage hingegen bewegte sich nur seitwärts; sie stieg marginal um 0,3 Zähler auf minus 19,7 Punkte.
Das sind Ergebnisse des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers. Die KfW wertet dafür Ergebnisse der ifo-Konjunkturumfragen aus, unterteilt nach Größenklassen der Unternehmen und Hauptwirtschaftsbereichen.
"Das Fiskalpaket von Union und SPD war für die mittelständischen Unternehmen in Deutschland zwar nicht so ein massiver Stimmungsbooster wie zunächst für den Finanzmarkt. Aber an der Erwartungsaufhellung lässt sich doch eine wohlwollende Wahrnehmung ablesen", sagte Dr. Philipp Scheuermeyer, Konjunkturexperte bei KfW Research. "Allerdings ist die gerade begonnene Stimmungsaufhellung durch die angekündigten Zollerhöhungen der USA bereits im laufenden Monat wieder gefährdet. Auch wenn deutsche Mittelständler zumeist stärker auf den Binnenmarkt fokussiert sind als die Großunternehmen, werden sie die Zollerhöhungen über Liefer- und Leistungsverflechtungen ebenfalls zu spüren bekommen."
Das Geschäftsklima in den Großunternehmen stieg im März ebenfalls an, und zwar um 2,0 Punkte auf minus 24,1 Zähler. Erwartungsgemäß gab es im Baugewerbe die markanteste Stimmungsaufhellung. Die künftig höheren Infrastrukturausgaben werden voraussichtlich überwiegend in die im Tiefbau angesiedelten großen Bauunternehmen fließen.
Im Mittelstand hellte sich die Stimmung vor allem im Dienstleistungssektor auf - das Plus dort lag bei 6,0 Punkten. Insbesondere Architektur- und Ingenieurbüros könnten von steigenden Infrastrukturinvestitionen profitieren.
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter: KfW-ifo-Mittelstandsbarometer | KfW
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