Krombacher Brauerei GmbH & Co.
James Simon Preis am 3. Dezember 2014 in Gegenwart des Bundespräsidenten an Barbara Lambrecht-Schadeberg verliehen
Krombach/Berlin (ots)
Der mit 25.000 Euro dotierte James Simon Preis wird von der James Simon Stiftung alle zwei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, die sich sowohl im kulturellen als auch im sozialen Bereich vorbildlich engagieren. Der Preis im Jahr 2014 geht an Barbara Lambrecht-Schadeberg, Mitinhaberin der Krombacher Brauerei. Der bei der Preisverleihung anwesende Bundespräsident Joachim Gauck hob in seiner Rede das "vorbildliche bürgerschaftliche Engagement" der Preisträgerin hervor und betonte, dass es gerade dieser Bürgergeist sei, der das Gemeinwesen voranbringe. Mit Barbara Lambrecht-Schadeberg sei eine würdige Preiseträgerin gekürt worden, die "zu Recht für ihr vorbildliches soziales und kulturelles Engagement ausgezeichnet" würde.
Frau Lambrecht-Schadeberg hat 1994 die Barbara-Schadeberg-Stiftung ins Leben gerufen und unterstützt seitdem die Gründung zahlreicher evangelischer Schulen, vornehmlich in den neuen deutschen Bundesländern. Erklärtes Ziel ist die nachhaltige Förderung von christlicher Bildung und Erziehung auf evangelischer Grundlage. Die Fördermittel dienen evangelischen Schulen, Internaten und Schulgründungen sowie der Lehrerfortbildung und der Wissenschaft und sollen das christliche Profil der Schulen stärken. Seit ihrer Gründung konnte die Barbara-Schadeberg-Stiftung so das evangelische Schulwesen in Deutschland, Österreich, aber auch in vielen osteuropäischen Ländern mit mehr als 3 Mio. Euro (für über 120 Schulen und pädagogische Einrichtungen) unterstützen.
Neben dem sozialen Engagement steht der Einsatz von Frau Lambrecht-Schadeberg für die Bildende Kunst. So setzte sie sich intensiv für die Verwirklichung des Museums für Gegenwartskunst in Siegen ein, das sich heute auf hohem internationalen Niveau präsentiert. Ab 1990 begleitete sie die Planung des Museums. Nach Ankauf und Umbau eines geeigneten Gebäudes unterstützte sie das Vorhaben tatkräftig. Die Finanzierung des Betriebs des
Siegener Museums für Gegenwartskunst durch die 1997 gegründete Peter-Paul-Rubens-Stiftung und dessen Absicherung durch eine "private-public partnership" mit dem Land NRW, dem Kreis Siegen-Wittgenstein, der Sparkasse Siegen und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe lag ihr dabei sehr am Herzen. Die öffentliche Hand stiftete rd. 5 Mio. Euro und Barbara Lambrecht-Schadeberg 10,5 Mio. Euro ins Kapital der Peter-Paul-Rubens-Stiftung zu.
Ihre herausragende Kunstsammlung, die über 150 bedeutende Werke des 20. Jahrhunderts umfasst, hat Barbara Lambrecht-Schadeberg dem Museum für Gegenwartskunst in Siegen 2001 als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat sich Barbara Lambrecht-Schadeberg verpflichtet, den noch nicht der Stiftung zu Eigentum übertragenen Teil der Sammlung der Rubens-Preisträger spätestens von Todes wegen zuzustiften. In dieser Sammlung befinden sich Werke u.a. von Giorgio Morandi, Emil Schumacher, Cy Twombly, Fritz Winter, Sigmar Polke und Francis Bacon.
In dieser aktiven Beteiligung an kulturellen und sozialen Werken erschöpft sich das Engagement von Barbara Lambrecht-Schadeberg jedoch bei weitem nicht. Es sind an herausragenden Tätigkeiten des Weiteren zu nennen:
- Eine seit Jahrzehnten umfängliche Förderung des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche Deutschlands, insbesondere deren Katastrophenhilfe
- Desgleichen die Katastrophenhilfe des Deutschen Roten Kreuzes
- Die regelmäßige Förderung des Orchesters Philharmonie Südwestfalen, seit 2006 durch die von ihr gemeinsam mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein gegründete "Stiftung Philharmonie Südwestfalen"
- Die Beteiligung an der Stiftung Apollo-Theater, um Siegen wieder ein eigenes Theatergebäude zu ermöglichen
Nicht vergessen hat Barbara Lambrecht-Schadeberg dabei, dass ihr Engagement erst durch den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens möglich wurde. "Nur durch die Entwicklung der Krombacher Brauerei zu einer der führenden Premiumbrauereien in Deutschland ist es mir möglich, mein Engagement derart vielfältig zu gestalten. Die Krombacher Brauerei ist eng verwurzelt in der Region des Siegerlandes, und ich bin dankbar dafür, dass ich der Region und den Menschen, die dort leben, etwas zurückgeben kann." Barbara Lambrecht ist der festen Überzeugung, dass Kultur Identität stiftet, Lebensqualität schafft und somit auch zu einem wirtschaftlich relevanten Standortfaktor werden kann. Sie steht indessen nicht nur für kulturelles Engagement, sondern hat aus ihrem christlichen Grundverständnis heraus auch soziale Projekte ins Leben gerufen. "Die weltlichen Güter, mit denen ich gesegnet bin, verstehe ich als Leihgabe zum rechten Gebrauch und dazu gehört für mich auch, andere daran teilhaben zu lassen."
Damit steht Barbara Lambrecht-Schadeberg ganz in der Tradition des Namensgebers dieses Preises: James Simon war der größte Mäzen, den Berlin, vielleicht Deutschland, je hatte: In gleicher und außerordentlicher Weise hat er die Berliner Museen gefördert und mit Schenkungen (Nofretete, Ischtar-Tor, Werke der Renaissance) ausgestattet, wie er im sozialen Bereich großes geleistet hat. Für die Ärmsten dieser Stadt, für kranke Kinder, die Erholung brauchten, für die Einrichtung von Volksbädern, für die Unterstützung hilfsbedürftiger Juden.
Die 2006 gegründete James Simon Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, den größten Mäzen, den Berlin je hatte - und zwar sowohl im kulturellen als auch sozialen Sektor - in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zurückzurufen. Mit der alle zwei Jahre erfolgenden Preisverleihung verfolgt die Stiftung das Ziel, Ansporn zu geben für mäzenatisches Engagement, für Bürgersinn und Verantwortung für das Gemeinwesen.
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