Krombacher Brauerei GmbH & Co.
Krombacher Regenwald Projekt: Wegen großen Erfolges droht Einstweilige Verfügung
Krombach (ots)
Antrag auf Einstweilige Verfügung beim Landgericht Siegen gestellt
Krombacher und Projektpartner werden nicht zulassen, dass hierdurch der Regenwald zum Verlierer wird
Am Donnerstag, dem 20.6.2002, wurden vor dem Landgericht in Siegen zwei Anträge auf Erlaß einer Einstweiligen Verfügung gegen das Regenwald Projekt der Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH und Co. KG verhandelt.
Krombacher schützt die "Perlen der Natur"
Die Krombacher Brauerei hatte mit dem offiziellen Start bei einer nationalen Presse-Konferenz am 26.4.2002 in Köln bundesweit zum Schutz des Regenwaldes in Dzanga-Sangha im Herzen von Zentralafrika aufgerufen. Unterstützt wird das Projekt vom WWF, dem BMZ sowie der GTZ, RTL und ARCOR. Als prominenter Präsenter ruft Deutschland beliebtester Moderator Günther Jauch in eigens produzierten TV-Spots und Sendungen zum Schutz des Regenwaldes auf.
Die Krombacher Brauerei wirbt seit jeher mit dem Slogan "Perle der Natur". Daher ist das Bekenntnis zur Natur Verpflichtung und Herausforderung zugleich, denn daraus resultiert eine besondere Verantwortung, sich engagiert und konkret für den Schutz der Natur einzusetzen.
Der Erfolg der Kampagne gibt den Brauern aus dem Siegerland recht. Tausende von Briefen, Postkarten und Mails gingen bereits in den ersten Wochen in Krombach ein. Schon weit vor Abschluß des Projektes hat man das definierte Ziel, 10 Mio qm zu schützen, fast erreicht (zur Zeit sind es bereits 7,5 Mio. qm).
Mut zur Verantwortung
Was die Verbraucher dabei vor allem überzeugt hat, ist die Sinnhaftigkeit der gesamten Aktion. Sie sehen, dass die Krombacher Brauerei sich glaubwürdig und stark für Natur- und Umweltschutz engagiert. Was also kann man gegen das Krombacher Regenwald Projekt einwenden? Grund genug auch für den gewöhnlich gut unterrichteten Branchendienst Inside etwas stärker nachzudenken. In der aktuellen Ausgabe vom 14.6.2002 heißt es, "Für manchen Wettbewerber war die Aktion scheinbar zu gut..."
Unverständnis bei Partner WWF
Wer auch immer dahinter steht, beim Partner WWF ist man jedenfalls über die ganze Aufregung sehr erstaunt. "Ich kann nicht verstehen, wie man etwas dagegen haben kann, wenn durch eine Werbekampagne zusätzliche Gelder in den Naturschutz fließen. Sonst wäre die Summe wie bei anderen Brauereien wahrscheinlich für irgendwelche Schlüsselanhänger oder ähnlichen Werbeschnickschnack verpulvert worden", vermutet Dirk Barth. Der Projektleiter beim WWF wäre froh, wenn andere Firmen dem Beispiel folgen würden."Mit heiler Natur werben viele, doch die wenigsten sind auch bereit,dafür Geld locker zu machen. Krombacher für ihr Engagemant jetzt abzustrafen, ist für den WWF nicht nachvollziehbar."
Neues Verbraucher-Leitbild
Was die Sache selbst angeht, so beziehen sich die Anträge gegen das Krombacher Regenwald-Projekt auf eine mehr als zehn Jahre alte Rechtssprechung. Mittlerweile hat die Rechtssprechung sich geöffnet und gesteht auch Firmen ein wesentlich größeres Recht auf freie Meinungsäußerung, auch im Sinne der Werbung, zu. Auch hat sich das Verbraucherbild in der Rechtssprechung geändert. Der Verbraucher heute ist aufgeklärt, mündig und unabhängig in seinem Urteil. In seinen Kaufentscheidung kann er sehr wohl Werbebotschaften analysieren und aufgrund dieser Beurteilung eine rationale Kaufeinscheidung treffen. Und hier hat die Krombacher Brauerei immer offen und ehrlich argumentiert. "Klar wollen die Bier vekaufen," sagt Günther Jauch in einem seiner TV-Spots, "aber warum auch nicht? Wenn damit etwas für die Umwelt getan wird, dann finde ich das richtig gut." Dementsprechend äußert sich auch Günther Jauch kritisch im Hinblick auf die EV-Anträge: ." "Der Schutz des Regenwaldes ist für alle ein wichtiges Thema. Schutzmaßnahmen sollten nicht an Einwänden scheitern, die das Wesentliche aus dem Blickfeld verdrängen."
Verhandlung am 20.6.2002 vor dem LG Siegen
Als positives Ergebnis der Verhandlung am 20.6.2002 ist anzumerken, das selbst die gegnerische Partei das Gesamtkonzept des Krombacher Regenwald Projektes nicht in Frage stellte. Es herrschte allgemeiner Konsens in bezug auf die Zulässigkeit des Krombacher Umwelt-Sponsorings. Was die Frage des psychologischen Kaufzwangs angeht, so sehen die Brauer aus dem Siegerland dies als nicht gegeben an. Der Verbraucher kann an der Aktion teilnehmen, ohne einen Kasten Krombacher zu kaufen. Über einen ARCOR Hotline kann er spenden oder aber direkt auf das Konto des WWF einen Betrag seiner Wahl überweisen. Auch in puncto Transparenz des Projektes wird alles getan, um den Verbraucher über den Stand des Projektes und die Verwendung der Gelder genau zu informieren. Internet, regelmäßige Presse-Informationen sowie eine regelmäßige Berichterstattung in TV und Printmedien machen dies möglich. Eine Entscheidung wird das Gericht am Dienstag, den 25.6.2002, treffen.
Krombacher weiter für den Regenwald
Die Krombacher Brauerei wird die möglichen Einwendungen ernst nehmen und sehr genau prüfen; grundsätzlich aber wird man seitens der Brauerei am Krombacher Regenwald-Projekt festhalten.
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