9. Bundesseniorenkonferenz der Gewerkschaft der Polizei - Zukunftsweisende Mobilitätswende im Blick
Potsdam/Berlin. Eine zukunftsweisende Mobilitätswende fordern die Delegierten der 9. Bundesseniorenkonferenz der Gewerkschaft der Polizei (GdP), die als hybride Veranstaltung heute in Potsdam zu Ende ging. In einer Resolution verdeutlichten die über 100 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter den enormen Stellenwert der Mobilität, insbesondere für Menschen höheren Alters. „Wer mobil bleibt, wahrt die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben“, unterstrich der Vorsitzende der GdP-Bundesseniorengruppe, Ewald Gerk.
Laut der Erklärung ist es an der Zeit, die für den Verkehr zur Verfügung stehenden Flächen einer nachhaltigen, kritischen und an die Bedarfe der Menschen angepassten Betrachtung zu unterwerfen. Zu lange sei vor allem auf den individuellen Autoverkehr gesetzt worden, monierten die Delegierten. Jetzt sei es an der Zeit, Fußgehenden, Radfahrenden sowie dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) Vorrang einzuräumen.
Die GdP-Seniorinnen und -Senioren treten für eine erkennbar gefahrenminimierte Nutzung von Gehwegen ein. „Fuß“-Räume einschränkende Formen der Nutzung dürften ausschließlich absoluten Ausnahmefällen vorbehalten werden. Zudem sei ein schützender Abstand zu benachbarten Verkehrsflächen notwendig. Auch der zunehmenden Nutzung verschiedenster Fahrräder müsse zeitnah mit nachhaltig wirksamen Verkehrs- und Sicherheitskonzepten begegnet werden. „Wichtig ist es, dass zwischen Fahrbahn und Radweg sowie zwischen Radweg und Fußweg keine Parkflächen vorhanden sind“, betonte Gerk. Für den zunehmenden Anlieferverkehr beispielsweise durch Paket- und Bringdienste sollten gesonderte Haltezonen eingerichtet werden.
Größere Nachholbedarfe identifizierten die Delegierten beim ÖPNV. Dieser sei zwar vielerorts auf dem richtigen Weg, jedoch noch weit entfernt davon, dem zunehmend individualreduzierten Verkehr in Städten und Gemeinden Rechnung zu tragen. Dies treffe vor allem auf ländliche oder kleinstädtische Bereiche zu. Eine schnelle Abhilfe könnten sogenannte Bürgerbusse bieten. Voraussetzung dafür sei jedoch unter anderem das Engagement ehrenamtlicher Busfahrerinnen und Busfahrer als Grundlage für eine bessere interkommunale Verkehrsversorgung. Das Leitbild einer „Anbindung für jedes Dorf im Stundentakt“ sei jedoch möglichst bald umzusetzen.
Mit rund 40 weiteren Beschlüssen zur Gesellschafts- und Kriminalpolitik sowie zu beamten- und versorgungsrechtlichen Fragestellungen stellten die GdP-Seniorinnen und -Senioren die Weichen für die seniorenpolitische Gewerkschaftsarbeit der nächsten vier Jahre.
- - - - - Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist die größte Interessenvertretung der Polizeibeschäftigten Deutschlands. Sie engagiert sich für ihre bundesweit rund 200.000 Mitglieder, für die Zukunftsfähigkeit der Polizei sowie auf dem Gebiet der Sicherheits- und Gesellschaftspolitik.