Öffentliche Jahrestagung des Nationalen Ethikrates zum Umgang mit vorgeburtlichem Leben in anderen Kulturen
Berlin (ots)
Die ganztägige Veranstaltung am morgigen Donnerstag befasst sich mit den religiösen bzw. ethisch-normativen Vorstellungen anderer Kulturen im Umgang mit vorgeburtlichem Leben.
Folgende Fragen werden u. a. erörtert: - Sind die verschiedenen Religionen im Hinblick auf biomedizinische Entwicklungen Bezugspunkt für moralisches Handeln, oder schwindet der Einfluss der Religionen mit der Modernisierung der Gesellschaften?
- Gibt es möglicherweise im praktischen Umgang mit bio- und medizinethischen Fragen mehr Gemeinsamkeiten, als angesichts ethisch-philosophischer bzw. religiöser Unterschiede gemeinhin angenommen wird?
- Kann es angesichts der Unterschiede eine kulturübergreifende Bioethik, die Gemeinsames formuliert, ohne dabei die Vorstellungen einzelner Kulturen zu ignorieren, überhaupt geben?
In insgesamt acht Vorträgen werden die relevanten Glaubensinhalte der ausgewählten Kulturen - Buddhismus, Hinduismus, Judentum und Islam - der gesellschaftlichen Praxis in China, Indien, Israel sowie islamischen Ländern gegenübergestellt.
Während der anschließenden Podiumsdiskussion werden die Möglichkeiten und Perspektiven einer interkulturellen Verständigung in bioethischen Fragen ausgeleuchtet. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass die moderne biomedizinische Forschung neue Handlungsmöglichkeiten schafft, die zum einen so tief greifend sind, dass sie grundlegende Fragen an unser Menschenbild provozieren, und zum anderen nicht an Landesgrenzen Halt machen. Wissenschaft und Ökonomie agieren international und haben globale Konsequenzen. Das bedeutet, dass diese Entwicklungen nicht nur einzelne Individuen oder Gesellschaften betreffen, sondern die Menschheit schlechthin.
Detaillierte Informationen zum Programm der Veranstaltung unter www.ethikrat.org/veranstaltungen/pdf/Programm_JT_2003-10-23.pdf
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