Studie: Steigende Kosten und enorme Preisunterschiede von bis zu 451 Prozent bei Kfz-Versicherungen (BILD)
Berlin/Teltow (ots)
Das unabhängige Institut für Versicherungswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin führte im Auftrag der Direct Line Versicherung AG bereits zum dritten Mal die "Marktstudie zur Preissituation im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt" durch. Zum Zeitpunkt des aktuellen Angebotswettbewerbs zur diesjährigen Wechselsaison wurden dabei deutschlandweit Angebote für zehn verschiedene Musterkunden verglichen. Der Abstand zwischen dem jeweils teuersten und günstigsten Angebot liegt durchschnittlich bei 1.338 Euro, wobei es Unterschiede zwischen den einzelnen Musterkunden und Regionen gibt. Insgesamt sind die Prämien im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen - ein Grund mehr, dass Kunden ihre Kfz-Versicherung genau unter die Lupe nehmen.
Die aktuelle Untersuchung bestätigt eine zentrale Erkenntnis der beiden Vorjahre: Aufgrund der enormen Spannbreite der Angebotspreise bestehen in der Bevölkerung beachtliche Sparpotenziale in der Kfz-Versicherung. "Mit der Studie konnten wir erneut belegen, wie groß die Prämienunterschiede zwischen den Versicherungstarifen wirklich sind", erklärt Prof. Dr. Thomas Köhne, Fachleiter Versicherung an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und Autor der Studie. "Grundlage für die Erhebung sind 33.836 Tarifkalkulationen, zehn Musterkunden und 20 Regionen in Deutschland. Die Ergebnisse der Untersuchung sind also repräsentativ für den deutschen Versicherungsmarkt." Die Berechnung der Tarife erfolgte mittels des NAFI-Kalkulators, einem unabhängigen Analyse-Tool zur Ermittlung von Kfz-Versicherungstarifen. Auch dies unterstreicht die Objektivität der Studie.
Die Tariflandschaft im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt ist sehr vielfältig. Es existiert eine Fülle an Tarifen, deren Kalkulation zudem auf unterschiedlich vielen Kundenmerkmalen beruht. "Für den Verbraucher wird es zunehmend schwierig, einen günstigen und geeigneten Versicherungstarif zu finden, da es im Markt schlichtweg an Transparenz mangelt. Daher legen wir die kompletten Ergebnisse unserer Marktstudie offen. Wir hoffen damit, dem Verbraucher zum Kündigungsstichtag am 30. November eine Hilfestellung bei seiner Entscheidung für oder gegen einen Versicherungswechsel zu geben", sagt Dr. David Stachon, Vorstandsvorsitzender der Direct Line Versicherung AG.
Ergebnisse
Über die untersuchten 200 Musterfälle hinweg sind die Prämien im Vergleich zu 2012 erneut um 5,8 Prozent gestiegen, nachdem sie von 2011 zu 2012 bereits um 6,9 Prozent zugelegt hatten - dies über alle Regionen hinweg, aber unterschiedlich je nach Musterkunden. Einsparpotenziale existieren sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen. Für die gleichen Musterkunden sind die Prämien in der Stadt aber im Allgemeinen teurer als auf dem Land. Das größte Sparpotenzial gibt es in Berlin: Hier liegen die Unterschiede zwischen dem teuersten und dem günstigsten Angebot durchschnittlich bei 1.661 Euro. Im ländlichen Wittenberge dagegen besteht die schlechteste Chance, Geld zu sparen. Hier sind es im Durchschnitt 1.115 Euro*. Über alle untersuchten Musterkunden und Regionen (insgesamt 200 Testfälle) hinweg beträgt der durchschnittliche Preisunterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter 1.338 Euro, wobei es Unterschiede zwischen den einzelnen Musterkunden und Regionen gibt. Im schlechtesten Fall beträgt der ermittelte Preisunterschied 451 Prozent zwischen dem teuersten und dem günstigsten Anbieter. Der minimale Preisunterschied liegt bei 150 Prozent zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot, d.h. letzteres ist immer noch 2,5-mal so hoch wie Ersteres. Die durchschnittlichen Preisunterschiede zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot sind 2013 nur leicht gesunken, so dass sie immer noch beachtlich sind.
Die Reihenfolge unter den Versicherern ist von Musterkunde zu Musterkunde und je nach Region durchaus unterschiedlich. Es sind nicht immer die gleichen Versicherer unter den Top 20. Unter diesen finden sich jedoch überwiegend Direkt- und Internetversicherer sowie Versicherer mit Geschäftsstellen und öffentliche Versicherer.
Fazit
Auch in 2013 bestehen in der Kfz-Versicherung allgemein große Preisunterschiede zwischen den Angeboten der verschiedenen Versicherer: Das lässt sich einerseits auf differente Leistungsumfänge der Angebote und andererseits auf verschiedene Risikobewertungen der Versicherer zurückführen. Zudem sind dafür eine unterschiedliche Preispolitik und die gegenwärtige Wettbewerbssituation in der Versicherungsbranche verantwortlich. Mit Sicherheit sollten die großen Preisunterschiede den Kunden dazu veranlassen, zu prüfen, ob er für sein individuelles Risiko in seiner Region und den von ihm gewünschten Leistungsumfang die angemessene Prämie bezahlt. Um sich über den günstigsten Tarif zu informieren, gibt es viele Möglichkeiten. Ein Weg sind Online-Vergleichsportale, die Angebote verschiedener Versicherungen prüfen. Allerdings ist auch hier Achtsamkeit geboten: Sie sind nicht immer unabhängig und/oder bieten oftmals nicht die Tarife aller Versicherungen und somit nicht unbedingt das preiswerteste Angebot an. Diesbezüglich unbedenklich ist bspw. das kostenlose Berechnungstool NAFI - es ist unabhängig und unkompliziert in der Handhabung.
Die vollständige Studie mit allen Ergebnissen sowie passende Infografiken sind unter directline.de/studie2013 erhältlich.
*Durchschnittlicher Preisunterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter über alle untersuchten Musterkunden und Tarife hinweg.
Über Direct Line
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