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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD: Bundesregierung muss aus Armutsbericht Konsequenzen ziehen

Berlin (ots)

Zur Beratung des 3. Armuts- und Reichtumsberichts
im Bundeskabinett erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer:
Der Armuts- und Reichtumsbericht zeigt sehr deutlich eine 
wachsende Spaltung unserer Gesellschaft in Arm und Reich. Das Risiko 
der Einkommensarmut hat ebenso zugenommen wie die Spreizung der 
Einkommen.
Der SoVD bemängelt, dass der Armutsbericht nicht untersucht, 
welche Auswirkungen der Sozialabbau der vergangenen Jahre auf die 
soziale Lage in Deutschland hatte. Die massive Kürzung von 
Sozialleistungen im Zuge der Agenda 2010 wird einfach ausgeblendet. 
Außerdem wird im Bericht die Gefahr einer künftig wieder ansteigenden
Altersarmut von Rentnerinnen und Rentnern ignoriert.
Der Armutsbericht belegt, dass die Armutsrisikoquote bei 
Rentnerinnen und Rentnern von 10 auf 13 Prozent gestiegen ist. Das 
unterstreicht, dass es sehr wohl schon heute Altersarmut gibt. Auch 
hier muss die Darstellung des Armutsberichts noch präziser werden. 
Aus Sicht des SoVD muss die materielle Lage der Rentnerinnen und 
Rentner künftig getrennt von der der Pensionäre betrachtet werden. 
Ein Durchschnittswert von Rentnern und Pensionären ergibt ein 
Zerrbild, da letztere in der Regel über eine deutlich höhere 
Altersversorgung verfügen. Das führt in der öffentlichen Debatte zu 
einer verzerrten Wahrnehmung der tatsächlichen Einkommenssituation 
von Rentnern. Hier muss künftig stärker differenziert werden.
Der SoVD fordert, dass die Bundesregierung aus dem Bericht 
Konsequenzen zieht. Die Bundesregierung muss jetzt handeln, um die 
Gefahr einer künftig wieder steigenden Altersarmut abzuwenden. Dazu 
hat der SoVD bereits zehn Forderungen zur Verhinderung von 
Altersarmut vorgelegt.
Der SoVD fordert ein umfassendes Maßnahmepaket gegen Kinderarmut. 
Außerdem müssen die Hartz IV-Regelsätze erhöht werden, damit sie das 
Existenzminimum tatsächlich abdecken. Der SoVD setzt sich für einen 
gesetzlichen Mindestlohn ein, um Armut durch Dumping-Löhne zu 
verhindern.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Pressekontakt:

Kontakt:
Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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