Aktion Mensch erweitert Förderspektrum: 25 Millionen Euro für die Kinder- und Jugendhilfe
Bonn (ots)
Auf einer Tagung mit Vertretern von Verbänden und Vereinen der freien Wohlfahrtspflege hat die Aktion Mensch heute in Bonn über ihr erweitertes Förderangebot informiert. Im Mittelpunkt stand dabei das zu Beginn dieses Jahres ergänzend zu den bisherigen Förderprogrammen gestartete Engagement der Aktion Mensch in der Kinder- und Jugendhilfe. Eine zweite wichtige Neuerung betrifft Menschen mit Behinderung die in Groß- und Komplexeinrichtungen leben. Kleine Wohneinheiten und ambulante Dienste sollen diese ersetzen. Die Aktion Mensch fördert verstärkt diesen Umwandlungsprozess.
Einen "Innovationsfonds" in bisher nicht dagewesener Form nannte Christian Lüders, vom Deutschen Jugendinstituts in München, das neue Förderprogramm der Aktion Mensch zur Kinder- und Jugendhilfe. Lüders, Leiter der Abteilung Jugend und Jugendhilfe, hatte wesentliche Impulse zum Konzept des neuen Programms beigesteuert. Die Kinder- und Jugendhilfe müsse neue Wege gehen, um den Herausforderungen begegnen zu können, mit denen junge Generationen angesichts einer Pluralisierung der Lebensentwürfe, demographischem Wandel, verstärkter Migration, dem Wandel der Arbeitswelt und der allgemeinen Finanzmisere konfrontiert sind. Dazu biete das neue Förderprogramm der Aktion Mensch eine große Chance.
Allein für das Jahr 2003 stellt die Aktion Mensch eine Summe von 25 Millionen Euro für Projekte der freien gemeinnützigen Jugendarbeit bereit. Diese Projekte sollen insbesondere auf lokaler Ebene Impulse für die Überwindung sozialer Probleme geben. Die Höchstsumme, mit der ein Vorhaben aus diesem Topf unterstützt werden kann, beträgt 250.000 Euro, verteilt auf einen Zeitraum von bis zu drei Jahren. Über die Bewilligung entscheidet alle zwei Monate ein unabhängiges Expertengremium der Aktion Mensch, dem Vertreter der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege angehören.
Die Bereiche, die mit diesem Geld unterstützt werden sollen, sind so vielfältig wie die Problemfelder in der Kinder- und Jugendarbeit selbst: Aufklärung, Persönlichkeitsbildung, Förderung der Erziehung in der Familie, Integration, Gewalt- und Suchtprävention, Geschlechtergerechtigkeit, Migration und andere mehr. Finanziert werden aber auch die Qualifizierung haupt- und ehrenamtlicher Kräfte sowie Bedarfserhebungen und Forschungsprojekte, von denen schnell umsetzbare Erkenntnisse für die soziale Arbeit zu erwarten sind.
Bereits in den vergangenen drei Jahren hat die Aktion Mensch in einer Pilotphase einzelne Projekte für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche gefördert. Auf die dabei gesammelten Erfahrungen baut das neue Förderprogramm auf.
Unabhängig davon bleibt die Unterstützung von Einrichtungen und Angeboten der Behindertenhilfe und -selbsthilfe als Schwerpunkt der Arbeit von Aktion Mensch bestehen. Sie wird sogar noch erweitert um die spezielle Förderung von kleinen Wohneinrichtungen mit bis zu 24 Plätzen und Angeboten des ambulant betreuten Wohnens sowie ambulanter Dienste. Damit unterstützt die Aktion Mensch die schrittweise Umwandlung von Groß- und Komplexeinrichtungen.
Seit ihrer Gründung 1964, damals noch als Aktion Sorgenkind, hat die Aktion Mensch rund 35.000 Projekte mit über 1,7 Milliarden Euro aus dem Reinerlös ihrer Soziallotterie und aus Spenden unterstützt.
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