Wie Deutschland der Jugendarbeitslosigkeit vorbeugen könnte
Der Jugendarbeitslosigkeit muss man bereits während der Schulzeit vorbeugen. Die " Berufseinstiegsbegleitung" wird dafür selten genutzt, weil die mitfinanzierenden Länder das Konzept nicht mitbestimmen dürfen. Der IB empfiehlt eine Gesetzesänderung. Zudem sollte die neue Regierung die Ausbildungsgarantie weiterentwickeln.
Wie Deutschland der Jugendarbeitslosigkeit wirksam vorbeugen könnte
IB fordert präventive Angebote bereits in der Schule, Weiterentwicklung der Ausbildungsgarantie und mehr Geld für unterstützende Programme
Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung befinden sich rund 250.000 Jugendliche in staatlich finanzierten Kursen zur beruflichen Qualifizierung. Etwa 60 Prozent davon bringen aber eigentlich die Voraussetzungen mit, um eine Ausbildung zu beginnen.
Gesetzesänderung nötig, um Berufseinstiegsbegleitung besser zu nutzen
Der Internationale Bund (IB), freier Träger von Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit, hat im Vorfeld der Bundestagswahl verschiedene Forderungen an die Politik gerichtet. Dazu zählt: Der Jugendarbeitslosigkeit muss Deutschland bereits während der Schulzeit präventiv entgegentreten.
Ein geeignetes Angebot, die Berufseinstiegsbegleitung, wird zu selten genutzt, weil die an der Finanzierung beteiligten Länder nicht über deren Konzeption mitbestimmen dürfen. Hier empfiehlt der IB eine Gesetzesänderung. Darüber hinaus sollte die neue Bundesregierung die Ausbildungsgarantie weiterentwickeln. Ungeachtet der Stärken des betrieblichen Ausbildungssystems ist es anfällig in wirtschaftlichen Krisenzeiten. Eine außerbetrieblich verortete Ausbildungsgarantie setzt bei diesem strukturellen Problem an und kann so die duale Ausbildung stärken.
Auch Jugendmigrationsdienste oder Mental Health Coaches sind wichtige Begleiter für junge Menschen – Hier spart der Staat allerdings
Der IB widerspricht zudem vehement den – noch von der aktuellen Regierung – geplanten finanziellen Kürzungen bei Programmen, die junge Menschen zusätzlich zur beruflichen Ausbildung unterstützen. Dazu zählen unter anderem Jugendmigrationsdienste (JMD) und Mental Health Coaches.
Die JMD begleiten junge Eingewanderte individuell in ihrer Lebensplanung. Unter anderem stellen sie Coaching- und Bildungsangebote bereit und setzen sich für die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ein. Die Mental Health Coaches arbeiten an Schulen und stärken die Resilienz der Schüler*innen. Dies erhöht die Lern- und Konzentrationsfähigkeit.
Trotz nachgewiesener Wirkung ist die Finanzierung der Mental Health Coaches nur bis zum Ende des laufenden Schuljahrs gesichert. Bei den JMD mussten aufgrund stagnierender Förderung – trotz wachsendem Bedarf – sogar Kapazitäten abgebaut werden. „Immer wieder ist aus der Politik die Forderung zu hören, Menschen mit Migrationshintergrund sollten sich besser integrieren und die Jugend solle mehr Engagement zeigen. Gleichzeitig spart der Staat bei Programmen wie den JMD oder den Mental Health Coaches. Wie passt das zusammen?“, fragt IB-Präsidentin Petra Merkel.
Über den Internationalen Bund:
Der Internationale Bund (IB) ist mit mehr als 14.000 Mitarbeitenden einer der großen Dienstleister in der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland. Er unterstützt Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren*Seniorinnen dabei, ein selbstverantwortetes Leben zu führen – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Weltanschauung. Sein Leitsatz "Menschsein stärken" ist für die Mitarbeitenden Motivation und Orientierung.
Internationaler Bund (IB) Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V. Zentrale Geschäftsführung Pressestelle
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