VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie
Apfelsaftproduktion beginnt zögerlich
Bonn (ots)
Der diesjährige Start in die Keltersaison erfolgt ein bis zwei Wochen später als im vergangenen Jahr. Von der Ernte im September bis in den Dezember hinein werden in den Unternehmen der deutschen Fruchtsaft-Industrie Äpfel zu Apfelsaft gekeltert. Durchschnittlich werden 800.000 Tonnen Äpfel jährlich zu Saft verarbeitet. Gerade Apfelsaft zählt mit 8,5 Liter pro Kopf im Jahr zu den beliebtesten Fruchtsäften (ohne Apfelsaftschorle). Gründe für den verspäteten Erntebeginn sind 2010 in der gesamten Vegetationszeit von der Blüte bis zur Ernte zu finden: Aufgrund sehr kühler Temperaturen setzte die Blüte im Mai später ein, so dass ein Vegetationsrückstand von sieben Tagen die Folge war. Darüber hinaus haben die immer wieder auftretenden Regenfälle der letzten Wochen die Ernte zusätzlich hinausgezögert.
Ernteaussichten 2010
Tafelobst
Die europäische Ernte der Tafeläpfel wird mit 9,8 Millionen Tonnen 11 Prozent niedriger eingeschätzt als die Vorjahresernte (Prognosfruit 2010). Dies ist die zweitschwächste Ernte der letzten 10 Jahre. In Deutschland prognostiziert man 890.000 Tonnen, das liegt um 17 Prozent unter der Ernte des Jahres 2009. Experten sehen dieses ebenfalls als ein stark unterdurchschnittliches Ergebnis an.
Streuobst
Beim Streuobst handelt es sich um ältere extensiv bewirtschaftete Baumbestände mit traditionellen Sorten vor allem im Süden Deutschlands mit schwankenden Erträgen*). Für den Streuobstbereich schätzt der VdF eine durchschnittliche Ernte bundesweit von ca. 700.000 Tonnen. Allein in Baden-Württemberg werden in diesem Jahr 350.000 Tonnen erwartet. Die starken Regenfälle der vergangenen Wochen haben mit dazu beitragen, dass die Größe der Äpfel stark zugenommen hat. Mit jedem Zentimeter Durchmesser je Apfel steigt der Ertrag um ca. 30 %. Die diesjährige Apfelernte wird von den Keltereien zu guten Erzeugerpreisen aufgenommen werden.
VdF-Schätzung Streuobsternte
Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) ermittelt die durchschnittliche Streuobsternte mit einer jährlichen Kelterapfel-Behangdichtenschätzung. Das Obstbaukompetenzzentrum Bavendorf am Bodensee entwickelte vor über 30 Jahren diese Methode der Ernteschätzung. So kann heute auf der Basis dieser wissenschaftlich abgesicherten Methode im Juli des jeweiligen Jahres eine Prognose der zu erwartenden Streuobstmenge abgegeben werden kann. Zurzeit sind es knapp 100 Schätzer in den Streuobstanbaugebieten, die eine Schätzung der Behangdichte für ihre Region abgeben. Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) berechnet daraufhin die zu erwartende Entemenge. Für 2010 schätzt der VdF 700.000 Tonnen Streuobstäpfel.
*) Alternanz: In geraden Jahren wie 2010 ist die Ernte in der Regel überdurchschnittlich.
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