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Lausitzer Rundschau: Treffen zwischen Putin und Bush

Cottbus (ots)

Es ist ein ganz und gar überflüssiges Treffen,
diese in der vergangenen Nacht begonnene Begegnung zwischen dem 
Kreml-Herrscher Putin und Bush Junior. Um die große Politik geht es 
dabei nicht, viel mehr um Krisenherde, die keine wären, wenn nicht 
jeweils einer von den beiden halsstarrig darauf bestehen würde.
Um den Zeitpunkt der Unabhängigkeit des Kosovo und eine 
Abwehrraketenbasis in Polen wird gerungen, als stehe wie einst das 
Schicksal der Menschheit auf dem Spiel. Damals, als der jeweilige 
Führer der UdSSR und der des Westens um die schier unvorstellbaren 
Arsenale des atomaren Schreckens verhandelten, hielt die Welt aus 
gutem Grund den Atem an. Heute weiß jeder, dass die beiden Herren 
über alles mögliche reden, nur nicht über die Lösung der Probleme, 
die sie mit ihrer Neigung zur rechthaberischen Eigenbrötelei selbst 
vertiefen.
Und weil es um nichts wirklich geht bei diesem Gipfel, bedarf es auch
keines wirklichen Erfolgs. Diese Art des Dialogs eignet sich vor 
allem als Ablenkungsmanöver von der tatsächlichen Misere. Bei Bush 
ist dies offenkundig. Sein Scheitern im Irak, in Afghanistan, im 
gesamten Nahen Osten liegt ja offen zu Tage. Putin, der scheinbar 
wieder Mächtige, ist tatsächlich aber auch nur dort angekommen, wo 
einst die KPdSU aufhörte. Hinter der Fassade der Rohstoffmilliarden 
verbirgt sich eine von der Korruption zerfressene Gesellschaft ohne 
Zukunft.
Da kommt beiden der Streit um den Kosovo und die Raketenabwehr in 
Osteuropa gerade recht. Den Europäern sollte das zu denken geben. 
Denn es geht dabei schließlich vor allem um ihre ureigensten Belange.
Wären sie sich hinreichend einig, ginge den beiden Präsidenten 
schnell diese Art des Gesprächsstoffs aus. Aber vielleicht hat das 
Gipfeltreffen an der Atlantikküste zumindest im Bezug auf den Kosovo 
doch noch einen guten, lehrreichen Effekt. Es könnte den europäischen
Politikern endlich ihre eigene Verantwortung vor Augen führen.

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